Rückblick auf die Saison 2024 | Rangliste der UCI World Tour Teams im Jahresvergleich

Radsport
Freitag, 20 Dezember 2024 um 18:30
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Das Jahr 2025 neigt sich dem Ende zu, und die Saison 2024 der World Tour-Teams wurde in den vergangenen Monaten intensiv analysiert. Die Leistungen reichten von den Höhenflügen eines Tadej Pogacar mit UAE Team Emirates bis zu den enttäuschenden Momenten für INEOS Grenadiers. Die Bandbreite an Erfolgen und Herausforderungen im Peloton war beeindruckend.

Nun folgt eine Bewertung der achtzehn Mannschaften, um zu sehen, welche Teams 2025 auf eine Fortsetzung ihrer Erfolge hoffen können und welche dringend Änderungen vornehmen müssen.

1. UAE Team Emirates – 9,5/10

Das UAE Team Emirates lieferte eine Saison ab, die in die Geschichtsbücher eingeht. Angeführt von Tadej Pogacar, der mit Siegen bei der Tour de France, dem Giro d'Italia und den Weltmeisterschaften seinen Platz unter den ganz Großen des Sports zementierte, dominierte das Team die Saison. Auch Fahrer wie Joao Almeida und Adam Yates trugen zur beeindruckenden Bilanz bei und bewiesen, dass das Team mehr ist als nur Pogacar. Die Konstanz, mit der das Team sowohl bei Grand Tours als auch bei kleineren Rennen Spitzenleistungen erbrachte, zeigt eine Struktur, die auf langfristige Dominanz ausgelegt ist. Eine nahezu perfekte Saison, die nur durch einen verpassten Podiumsplatz bei der Vuelta leicht getrübt wurde.

2. Decathlon AG2R La Mondiale – 8,5/10

AG2R La Mondiale erlebte 2024 eine herausragende Saison, gekrönt von Ben O’Connors starker Leistung bei der Vuelta a España. Auch bei Etappen- und Eintagesrennen erzielte das Team konstant gute Ergebnisse, was zu einem Sprung in der UCI-Rangliste führte. Die Investitionen von Hauptsponsor Decathlon zahlten sich aus, und der ausgewogene Kader glänzte bei unterschiedlichsten Rennen. Allerdings bleibt die Tour de France ein Schwachpunkt, an dem gearbeitet werden muss. Dennoch hat das Team in dieser Saison eine solide Grundlage für künftige Erfolge geschaffen.

3. Soudal-Quick Step – 8,5/10

Trotz des Abschieds von Julian Alaphilippe und des angekündigten Abgangs von Teamchef Patrick Lefevere glänzte Soudal-Quick Step in der Saison 2024. Remco Evenepoel beeindruckte bei seinem Tour-de-France-Debüt mit einem Etappensieg, dem Gewinn des weißen Trikots und einem dritten Platz in der Gesamtwertung. Sein Triumph bei den Olympischen Spielen unterstrich seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Tim Merlier festigte seinen Status als einer der besten Sprinter des Pelotons mit mehreren Siegen, während das Team bei Eintagesrennen weiterhin stark auftrat. Trotz der anstehenden Veränderungen bewies das Team eine bemerkenswerte Balance zwischen Sprint- und Rundfahrtfähigkeiten und lieferte eine weitere starke Saison ab.

Remco Evenepoel und Mikel Landa zeigten sich bei der Tour de France 2024 von ihrer besten Seite
Remco Evenepoel und Mikel Landa zeigten sich bei der Tour de France 2024 von ihrer besten Seite

4. Alpecin-Deceuninck - 8/10

Alpecin-Deceuninck überzeugte erneut, angeführt von Mathieu van der Poel, der mit Siegen bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix einen unvergesslichen Frühling erlebte. Die Sprinter Jasper Philipsen und Kaden Groves gehörten zu den Besten und holten Siege bei großen Rundfahrten und Eintagesrennen. Die konstante Leistung bei Klassikern und Sprintetappen macht Alpecin zu einer der vielseitigsten Mannschaften der World Tour. Mit einem ausgewogenen Kader und echten Superstars festigte das Team seinen Status als Spitzenteam 2024.

5. Red Bull - Bora - Hansgrohe - 8/10

Primoz Roglics erste Saison mit Red Bull-Bora Hansgrohe war eine Achterbahnfahrt. Während die Tour de France-Kampagne ins Stocken geriet, sicherte sich Roglic mit einem Sieg bei der Vuelta a España, seinem vierten roten Trikot, eine beeindruckende Revanche. Jai Hindley und Aleksandr Vlasov zeigten ihr Potenzial, hoffen jedoch auf konstantere Ergebnisse im nächsten Jahr. Trotz Ungereimtheiten bewies das Team in seinem ersten Jahr mit Red Bull seine Leistungsfähigkeit und lieferte eine respektable Saison ab.

6. Lidl-Trek - 8/10

Lidl-Trek zeigte deutliches Wachstum, mit Mattias Skjelmose und Jonathan Milan als Schlüsselakteuren. Die vielseitige Kampagne des Teams führte zu starken Ergebnissen bei Etappen- und Eintagesrennen. Mads Pedersen glänzte weiterhin als Allrounder, auch wenn das Glück nicht immer auf seiner Seite war. Lidl-Trek entwickelt sich zu einem Powerhouse, das in der Lage ist, auch mit Teams mit größerem Budget auf höchstem Niveau zu konkurrieren.

7. Intermarché-Wanty - 8/10

Intermarché-Wanty überzeugte erneut, angeführt von Biniam Girmays geschichtsträchtiger Tour de France-Kampagne. Das Team übertraf die Erwartungen mit starken Leistungen bei Etappenrennen und Klassikern. Die Fähigkeit, sich gegen etablierte Teams durchzusetzen, ist zu einem Markenzeichen geworden. Das Talentmanagement von Intermarché macht es zu einer ständigen Bedrohung, und 2024 war keine Ausnahme.

8. EF Education-EasyPost - 7/10

Richard Carapaz führte EF Education-EasyPost mit einer herausragenden Saison an. Dennoch zeigte das Team Schwächen, wenn Carapaz nicht an der Spitze stand. Die Fokussierung auf Grand Tours und Klassiker brachte gemischte Ergebnisse, mit starken Leistungen bei einigen Rennen und inkonstanten Ergebnissen bei anderen. Um 2025 konstant erfolgreich zu sein, muss der Kader weiter verstärkt werden.

9. Team Visma | Lease a Bike - 7/10

Jonas Vingegaards Brillanz trug das Team durch eine schwierige Saison 2024, trotz seiner Verletzung im Frühjahr. Mit einem zweiten Platz bei der Tour de France zeigte er erneut sein Können. Verletzungen von Schlüsselfahrern wie Wout van Aert machten jedoch die fehlende Tiefe des Teams deutlich. Um an der Spitze mitzuhalten, bedarf es einer strategischen Neuausrichtung, da das UAE Team Emirates aktuell die Oberhand hat.

10. Astana Qazaqstan Team - 6/10

Astana Qazaqstan feierte Mark Cavendishs rekordverdächtigen Tour-de-France-Etappensieg, ein historisches Highlight. Abgesehen davon war die Saison des Teams jedoch durchschnittlich. Um in Zukunft mit den Top-Teams mitzuhalten, ist eine Leistungssteigerung in allen Bereichen notwendig.

11. Team DSM-Firmenich - 6/10

Die Saison 2024 des Teams DSM war durchwachsen. Romain Bardets beeindruckender Etappensieg bei der Tour de France war ein würdiger Abschied, doch die Schwierigkeiten von Fabio Jakobsen warfen Fragen zu den Sprintambitionen des Teams auf. Es fehlt an Konstanz und Starpower, weshalb ein Umbruch unausweichlich erscheint, um 2025 erfolgreicher zu sein.

12. Groupama-FDJ - 5.5/10

Groupama-FDJ erlebte ein durchwachsenes erstes Jahr ohne Thibaut Pinot. Trotz vielversprechender Ergebnisse blieb die Beständigkeit ein Problem. Der Verlust von Lenny Martinez an ein anderes Team könnte die Zukunft des Teams weiter belasten. Um wieder konkurrenzfähig zu werden, muss der Fokus auf die Entwicklung junger Talente gelegt werden.

13. Movistar Team - 5/10

Die Saison von Movistar wurde durch die starke Leistung von Enric Mas bei der Vuelta a Espana gerettet, aber das Team steht vor großen Herausforderungen auf dem Weg ins Jahr 2025. Große Abgänge haben Lücken im Kader hinterlassen, und es ist fraglich, ob das Team bei großen Rundfahrten und Klassikern konkurrenzfähig bleiben kann. Obwohl das Team einige brillante Momente hatte, war es 2024 aufgrund des Mangels an Tiefe und Beständigkeit nur im Mittelfeld zu finden.

14. Arkea-B&B Hotels - 5/10

Die Saison von Arkea-BB war verwirrend und schwer zu verstehen. Während sie einen Tour de France-Sieg feierten, zeigten die Kämpfe von Arnaud Démare die Unbeständigkeit des Teams auf. Da sich 2025 als ein potenziell schwieriges Jahr herausstellt, muss Arkea-BB sich darauf konzentrieren, seinen Kader zu verstärken, um seinen Platz in der World Tour zu halten. 2024 hatte das Team einige bemerkenswerte Momente, aber es war alles andere als ein reibungsloser Ablauf.

15. Team Jayco AlUla - 4/10

Jayco AlUla erlebte eine schwierige Saison 2024, in der Caleb Ewan und Simon Yates nicht ihre beste Form erreichten. Trotz herausragender Ergebnisse von Eddie Dunbar und Michael Matthews kämpfte das Team damit, Konstanz zu finden. Die Leistungen bei den Grand Tours und den Eintagesrennen ließen die nötige Durchschlagskraft vermissen, um mit den Spitzenteams mithalten zu können, und es bedarf erheblicher Verbesserungen, um das Glück im Jahr 2025 zu wenden.

16. Bahrain Victorious - 4.5/10 Bahrain Victorious hatte eine enttäuschende Saison, trotz des Auftauchens von Antonio Tiberi als vielversprechendes Talent. Der Weggang von Jonathan Milan hinterlässt eine große Lücke in den Sprintfähigkeiten des Teams, und mit wenigen herausragenden Ergebnissen und einem Mangel an Konstanz war 2024 ein Rückschritt für das Team. Die Mannschaft muss sich neu gruppieren und sich auf den Wiederaufbau ihres Kaders konzentrieren, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.

17. Cofidis - 3.5/10

Cofidis kämpfte das ganze Jahr 2024 hindurch und hatte bei Grand Tours oder Eintagesrennen wenig zu feiern. Das Team stand an mehreren Fronten vor Herausforderungen und schaffte es nicht, bedeutende Siege oder konstante Leistungen zu sichern. Mit Blick auf 2025 wird der Erhalt des World Tour-Status ein entscheidender Punkt sein.

18. INEOS Grenadiers - 3/10

INEOS Grenadiers erlebte eine Alptraum-Saison 2024, in der man sich in einem von Dramen und schwachen Leistungen geprägten Jahr stark auf den 38-jährigen Geraint Thomas verlassen musste. Die Kontroversen um Tom Pidcock und der ausbleibende Erfolg bei der Tour de France führten zu einem Team in der Krise, und Pidcock hat das Team nun verlassen. Einst dominierend, steht INEOS nun vor einem schweren Kampf, um seinen früheren Ruhm wiederzuerlangen, und eine umfassende Überarbeitung in Bezug auf die Mannschaft, das Management und die Strategie scheint notwendig, um einen weiteren Niedergang zu vermeiden.

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