Florian Lipowitz: „Remco genießt die Aufmerksamkeit und das Rampenlicht. Auf mich trifft das nicht wirklich zu“

Radsport
Dienstag, 18 November 2025 um 17:59
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Red Bull - BORA - hansgrohe geht mit einem hochkarätigen Aufgebot voller Grand-Tour-Spezialisten in die Saison 2026. Florian Lipowitz hat in diesem Jahr den großen Durchbruch geschafft und kann zum nächsten Tour-de-France-Kapitän des Teams reifen. Der Wechsel von Remco Evenepoel zum deutschen Rennstall dürfte ihm sogar entgegenkommen, weil die Aufmerksamkeit vor allem auf den Belgier gerichtet sein wird.
Das liegt an seiner Nationalität und der Geschichte, die Evenepoel seit den Junioren begleitet. Der Belgier hat zudem bereits enorm viel erreicht und ist amtierender zweifacher Olympiasieger sowie Welt- und Europameister im Zeitfahren. Dazu wurde er bei WM, EM und Il Lombardia jeweils Zweiter – einzig geschlagen von Tadej Pogacar. Lipowitz bekommt damit einen der Besten der Welt an seine Seite.
„Ich hätte so etwas nie erwartet. Mein Trainer hat immer gesagt, er habe das kommen sehen, aber für mich hat es sich sicher nicht so angefühlt“, sagte Lipowitz gegenüber Het Nieuwsblad mit Blick auf seinen Durchbruch beim Critérium du Dauphiné und der Tour de France, wo er jeweils Dritter hinter Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard wurde. Seine Konstanz, Kletterstärke und Zeitfahrqualitäten beeindruckten und bestätigten ihn als einen der Besten seiner Generation.
„Und nach der Tour … Man liest viel über sich im Internet, und abschalten fällt schwer. Ich glaube, mein Körper war einfach am Limit und brauchte eine Pause“, fügte er hinzu. Der 25-Jährige bestritt noch die Deutschland Tour und anschließend beide Kanada-Klassiker (die er nicht beendete), um seine Saison abzuschließen. „Mir ist auch wichtig, dass sich mein Leben nicht nur um den Radsport dreht. Ich bin glücklich, wenn ich wieder allein sein kann. Ich versuche, die Aufmerksamkeit auszublenden, aber heutzutage lässt sie sich nicht komplett vermeiden.“

Vergleiche mit Remco Evenepoel

Neben Lipowitz, Primoz Roglic, Jai Hindley und Giulio Pellizzari erhält das deutsche Team eine neue Waffe im Aufgebot: Evenepoel. Er ist ein anderer Typ im Peloton und in vielem das Gegenteil von Lipowitz. „Remco genießt die Aufmerksamkeit und es, im Mittelpunkt zu stehen. Das trifft auf mich nicht wirklich zu.“
Für den deutschen Kletterer kann das jedoch von Vorteil sein, der seinen Start bei der Tour de France im nächsten Jahr bereits ins Auge gefasst hat – ebenso wie Evenepoel. „Vielleicht ergänzen wir uns gut. Mein Programm? Natürlich willst du die Tour fahren, aber es kann viel passieren, und die endgültige Startliste steht erst kurz vorher fest. Wenn man ein Jahr zurückblickt, ist es auch nicht das Ende der Welt.“
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