Der Kampf des Radsports gegen
Doping ist ein permanenter Wettlauf – einer, der trotz aller Fortschritte immer wieder neue Rückschläge erlebt. Nachdem der Fall Oier Lazkano die Schlagzeilen dominierte, erschüttert nun ein weiteres Kapitel den Sport: Die vorläufige Suspendierung des 18-jährigen Artyom Proskuryakov.
Der Weißrusse, der für Aserbaidschan startet, wurde bei den Weltmeisterschaften in Kigali positiv auf Methamphetamin (D) getestet. Zwei getrennte Proben vom 23. September bestätigten das Ergebnis. Die UCI gab am Dienstag bekannt, dass der Juniorenfahrer daraufhin vorläufig gesperrt wurde – ein besonders schwerwiegender Befund, da die Substanz zu den nicht spezifizierten Stimulanzien gehört, die im Wettkampf strikt verboten sind.
Ein schwerer Fall – und ein alarmierendes Signal
Methamphetamin fällt bei der Welt-Anti-Doping-Agentur unter die Kategorie S6.A, also verbotene Stimulanzien ohne therapeutische Ausnahme. Fälle in dieser Kategorie sind selten – und die Tatsache, dass ein Nachwuchsfahrer betroffen ist, macht den Vorfall umso besorgniserregender.
Für Proskuryakov, der nach der WM getestet wurde, dürfte der Weg zurück extrem schwierig werden. Dass er erst 18 ist, verschärft das Bild eines sportlichen Werdegangs, der möglicherweise schon vor dem Durchbruch zerstört wird.
Das offizielle UCI-Kommuniqué
In ihrer Stellungnahme bestätigte die UCI:
„Der Fahrer wurde über ein abnormes Analyseergebnis für Methamphetamin (D-) und seine Metaboliten informiert. In Übereinstimmung mit den Anti-Doping-Regeln der UCI wurde er vorläufig suspendiert. Der Fahrer hat das Recht, die Analyse der B-Proben zu verlangen.“
Solange das Verfahren läuft, wird die UCI keine weiteren Kommentare abgeben.
Zudem erinnert der Verband daran, dass die Anti-Doping-Arbeit im Radsport seit 2021 von der International Testing Agency (ITA) gesteuert wird – mit voller operativer Unabhängigkeit. Ergebnismanagement und Sanktionsverfahren bleiben jedoch in den Händen der UCI.
Ein neuer Schatten über der WM in Kigali
Die Junioren-Weltmeisterschaften sind traditionell ein Schaufenster für die Zukunft des Sports. Umso schwerer wiegt es, wenn ein Fahrer aus dieser Altersklasse eine verbotene Substanz im Körper hat – und noch dazu eine derart starke und gefährliche.
Die WM in Kigali, die sportlich ein Fest hätte sein sollen, trägt damit den Makel eines positiven Dopingfalls. Für den jungen Fahrer drohen harte Sanktionen, und für den Radsport bleibt die bittere Erkenntnis, dass die Dopingproblematik selbst in den jüngsten Kategorien nicht ausgerottet ist.
Der Fall Proskuryakov wird nun durch die üblichen juristischen Schritte gehen. Doch ganz unabhängig vom Ausgang hat er schon jetzt eines gezeigt: Die Wachsamkeit darf keine Sekunde nachlassen.