Florian Lipowitz startete in die Saison 2025 als großes deutsches Talent – und beendete sie als einer der besten Rundfahrer der Welt.
Was sich über Jahre angedeutet hatte, explodierte nun in voller Kraft: Top-Resultate bei Paris-Nice, Podien in den Bergen des Dauphiné, ein sensationeller dritter Platz in der Gesamtwertung der
Tour de France und die Bestätigung seiner Rolle als einer der stärksten Kletterer seiner Generation.
Seine Saison war geprägt von Konstanz, Rennintelligenz und einer bemerkenswerten Reife, die ihn endgültig in die Weltspitze schob.
Florian Lipowitz und die Saison 2025 – das Jahr, in dem alles explodierte
Im Folgenden finden sich die wichtigsten Rundfahrten des Jahres, seine Etappenauftritte, Wertungen und Ergebnisse – übersichtlich, detailliert und dennoch gut lesbar aufbereitet.
Florian Lipowitz 2025 auf einen Blick
Profil, Rundfahrten-Bilanz und wichtigste Saison-Highlights
| Name |
Florian Lipowitz |
| Nation |
Deutschland |
| Team 2025 |
Red Bull – BORA – hansgrohe |
| Jahrgang |
2000 (24 Jahre in der Saison 2025) |
| Fahrertyp |
Kletterer / Rundfahrer |
| Saison-Highlights 2025 |
3. Platz Gesamtwertung Tour de France · Sieg der Nachwuchswertung bei Paris–Nice,
Critérium du Dauphiné und Tour de France · 2. Platz Paris–Nice · 3. Platz Dauphiné ·
4. Platz Itzulia Basque Country
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| Rundfahrten 2025 (GC & Wertungen) |
- Paris–Nice: 2. Gesamtwertung · 1. Nachwuchs · 25. Berg · 6. Punkte
- Itzulia: 4. Gesamtwertung · 21. Berg · 8. Punkte
- Dauphiné: 3. Gesamtwertung · 1. Nachwuchs · 8. Berg · 5. Punkte
- Tour de France: 3. Gesamtwertung · 1. Nachwuchs · 13. Berg · 16. Punkte
- Deutschland Tour: 35. Gesamtwertung · 18. Nachwuchs
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| Bemerkenswerte Etappenergebnisse |
Mehrere Top-5-Resultate bei Bergetappen und Zeitfahren, darunter Podiumsplätze beim Dauphiné
und Tour sowie starke Zeitfahrleistungen (Top-3 bei Prolog/ITT Paris–Nice, Itzulia, Dauphiné).
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Paris-Nizza (9.–16. März): Der erste große Fingerzeig
Paris-Nice war der eigentliche Startschuss für Lipowitz’ große Saison. Mit einem herausragenden 2. Platz in der Gesamtwertung, begleitet von Siegen in der Jugendwertung, 25 Punkten in der Bergwertung und einem starken 6. Platz in der Punktewertung, setzte er eine klare Marke für die Konkurrenz.
Schlüssel-Etappen:
- Etappe 3, Circuit Nevers Magny-Cours › Nevers (TTT - 28,4 Km): Platz 3 – teamtaktisch herausragend, 12 PCS-Punkte
- Etappe 4, Vichy › La Loge des Gardes: Platz 5 – erster echter Formtest in den Bergen
- Etappe 5, Saint-Just-en-Chevalet › La Côte-Saint-André: erneut Platz 5 – Cleveres Klettern, 10 PCS- und 20 UCI-Punkte
- Etappe 7, Nice › Auron: Platz 8 – wichtige Sekunden im Finalanstieg
- Etappe 8, Nice › Nice: Platz 6 – starker Abschluss gegen Weltelite
Paris-Nice war der Moment, in dem klar wurde: Lipowitz ist bereit für die ganz großen Rennen.
Baskenland Rundfahrt (7.–12. April): Härteprüfung im Baskenland
Die Itzulia gehört zu den brutalsten einwöchigen Rundfahrten überhaupt – steile Rampen, technisches Terrain und ständiges Attackieren. Lipowitz beendete die Rundfahrt als Vierter der Gesamtwertung, dazu kamen starke Resultate:
- 21. Bergwertung
- 8. Punktewertung
Besonders starke Etappen:
- Etappe 1, Vitoria-Gasteiz (ITT - 16,5 Km): Platz 3 – 18 PCS-Punkte, 25 UCI-Punkte
- Etappe 3, Zarautz › Beasain: Platz 8 – starker Auftritt auf den baskischen Maueranstiegen
- Etappe 4, Beasain › Markina-Xemein: Platz 14 – ohne Zeitverlust
- Etappe 5, Urduña › Gernika-Lumo: Platz 20 – taktisches Fahren
- Etappe 6, Eibar › Eibar: Platz 14 – solides Finale
Auch wenn ihm der große Exploit verwehrt blieb, zeigte Lipowitz hier absolute Weltklasse.
Criterium du Dauphiné (8.–15. Juni): Das endgültige Statement
Beim Dauphiné, dem wichtigsten Formtest vor der Tour, lieferte Lipowitz eine nahezu makellose Woche ab. Am Ende stand ein 3. Platz in der Gesamtwertung, flankiert von:
- Jugendwertungssieg
- 8. Platz Bergwertung
- 5. Platz Punktewertung
Top-Etappen im Überblick:
- Etappe 3, Brioude › Charantonnay: Platz 4 – starker Auftritt auf hügeligem Terrain
- Etappe 4, Charmes-sur-Rhône › Saint-Péray (ITT - 17,4 Km): Platz 5 – Zeitfahren wird zur echten Stärke
- Etappen 6, Valserhône › Combloux & Etappe 7, Grand-Algueblanche › Valmeinier: jeweils Platz 3 – beide Male auf höchstem Kletterniveau
- Etappe 8, Val-d'Arc › Plateau du Mont-Cenis: Platz 7 – solider Abschluss in schwerem Gelände
Diese Rundfahrt zeigte, dass sein Tour-Niveau absolut real war.
Tour de France (5.–27. Juli): Der historische Durchbruch
2025 war die Tour, in der Deutschland einen neuen Podiumsfahrer bekam: Florian Lipowitz wurde in Paris Dritter der Gesamtwertung, gewann die Jugendwertung und landete zudem auf starken Plätzen in den Punkte- und Bergwertungen:
- 1. Jugendwertung
- 13. Bergwertung
- 16. Punktewertung
- 3. Gesamtwertung (340 PCS / 880 UCI Punkte)
Damit gehört er offiziell zu den besten Rundfahrern der Welt.
Schlüssel-Momente:
- Etappe 12, Auch › Hautacam (180,6 Km): Platz 3 – erstes dickes Ausrufezeichen
- Etappe 13, Loudenvielle › Peyragudes (ITT - 10,9 Km): Platz 4 – spektakuläre Leistung auf kurzer Rampe
- Etappe 14, Pau › Luchon-Superbagnères (182,6 Km): Platz 5 – beeindruckende Ausdauer
- Etappe 17, Bollène › Valence (160,4 Km) und Etappe 18, Vif › Courchevel (171,5 Km): zwei extrem solide Auftritte in den Alpen
- Etappe 19, Albertville › La Plagne (93,1 Km): Platz 4 – hielt sich in der GC-Gruppe
- Etappe 20, Nantua › Pontarlier (184,2 Km): Platz 23 – Nerven behalten
- Etappe 21, Mantes-la-Ville › Paris: souveräne Ankunft in Paris
Update der Gesamtwertung Tour de France 2025, Etappe 17
In Summe war es eine der stärksten Tour-Performances eines Deutschen seit Jahrzehnten.
Lidl Deutschland Tour (20.–24. August): Pflichtprogramm im Spätsommer
Nach der Tour zeigte Lipowitz trotz Ermüdung eine ordentliche Leistung.
Er beendete die Rundfahrt als:
- 18. der Jugendwertung
- 35. der Gesamtwertung
Seine besten Etappen waren:
- Etappe 4, Halle (Saale) › Magdeburg (163,7 Km): Platz 63
- Etappe 3, Arnsberg › Kassel (175,7 Km): Platz 36
- Etappe 2, Herford › Arnsberg (190,3 Km): Platz 102
- Etappe 1, Essen › Herford (202,6 Km): Platz 59
- Prolog in Essen (3,1 Km): Platz 36
Kein Highlight, aber solide – und im Schatten der großen Ziele verständlich.
Herbstklassiker in Kanada: Die einzige Schwächephase
Die beiden WorldTour-Rennen in Kanada endeten für Lipowitz mit:
Nach der langen Saison war die Form sichtbar erschöpft – eine nachvollziehbare Folge des immensen Sommerprogramms. Fazit: 2025 war das Jahr, das Florian Lipowitz zum Weltklasse-Rundfahrer machte
Florian Lipowitz’ Saison 2025 war eine der beeindruckendsten deutschen Rundfahrerleistungen seit Jahren. Seine Mischung aus Kletterstärke, Konstanz und taktischer Reife brachte ihm:
- ein Tour-Podium,
- starke Resultate bei Paris-Nice, Itzulia und Dauphiné,
- und weltweit Anerkennung als eines der größten GC-Talente seiner Generation.
2026 wird zum entscheidenden Jahr: Kann er den nächsten Schritt machen – vielleicht sogar den ganz großen?