Tadej Pogacar war bei seinem Paris–Roubaix-Debüt nur knapp von einem historischen Sieg entfernt, musste sich jedoch mit dem zweiten Platz hinter dem dreimaligen Sieger
Mathieu van der Poel begnügen. Doch der Podiumsplatz des Slowenen war nicht nur eine beachtliche Leistung, sondern auch ein weiteres Kapitel in der wachsenden Rivalität zwischen den beiden dominierenden Kräften des Radsports.
Joxean Matxin, sportlicher Leiter von Pogacars Mannschaft
UAE Team Emirates - XRG, lobte die Leistung seines Fahrers und nahm das Ergebnis mit einer philosophischen Haltung. „Natürlich startet Tadej immer, um zu gewinnen, aber es war sein erstes Mal bei Paris–Roubaix“, sagte Matxin und lächelte. „Er kommt auf dem Podium ins Ziel, es war ein großartiger Tag für ihn. Ich bin sicher, er ist glücklich, aber ab morgen wird er auch denken: Ich kann hier eines Tages gewinnen. Ja, vielleicht nächstes Jahr.“
Matxín räumte ein, dass der Sieg von van der Poel nicht nur dem Niederländer, sondern auch dem Niveau des Wettbewerbs und dem Spektakel zugutekam. „Mathieu van der Poel ist auch ein großartiger Fahrer. Er ist einer der besten Klassiker-Fahrer, nicht nur in diesem Moment, sondern in allen Zeiten. Die Tatsache, dass er jetzt Tadej geschlagen hat, verleiht seinem Sieg noch mehr Wert. Er hat jetzt acht Monumente gewonnen. Genau wie Tadej. Sie sind die beste Werbung für unseren Sport.“
Die Rivalität zwischen Pogacar und van der Poel hat sich schnell zu einer der spannendsten im Radsport entwickelt. Noch vor einer Woche besiegte Pogacar van der Poel bei der Flandern-Rundfahrt, doch in Roubaix schlug der Niederländer zurück – genauso wie bei Mailand–Sanremo im vergangenen Monat.
Trotz des harten Wettbewerbs gibt es keinerlei Bitterkeit zwischen den beiden Teams. Im Gegenteil: Der Respekt füreinander wächst. Matxin wurde gefragt, ob Pogacar ihn noch überrasche, und die Antwort war ein klares Ja. „Ja, immer noch sehr oft auf dem Rad. Wenn er bei der Weltmeisterschaft hundert Kilometer vor dem Ziel angreift, überrascht mich das auch, so wie heute bei Paris–Roubaix. Aber letztlich denkt ein Champion wie er anders als andere Fahrer.“
Befürchtungen, dass sich diese intensive Anstrengung negativ auf Pogacars Vorbereitung auf die Tour de France auswirken könnte, wurden schnell ausgeräumt. „Nein, das wird keinen Einfluss auf die Tour de France haben. Er hat genug Zeit, um sich auf die längeren Anstiege zu konzentrieren. Für einen Champion wie ihn ist es einfach, zwischen so unterschiedlichen Rennen zu wechseln.“
Nun liegt der Fokus auf Pogacars Erholung. Matxin erklärte, dass die Erholungszeit eine Woche betragen werde. „Es ist wichtig, dass er sich von dieser schweren Anstrengung gut erholen kann. Wir müssen noch abwarten, ob er auch die Amstel fahren wird.“