Valentin Paret-Peintre hat auf die Vorstellung der Tour-de-France-Strecke 2026 mit sichtbarer Begeisterung reagiert. Der 24-jährige Franzose sieht im bergigen Profil große Chancen – und durch den Abgang von
Remco Evenepoel bei Soudal–Quick-Step auch neue Freiheiten für sich selbst.
„Mir gefällt die Strecke sehr gut, vor allem die letzte Woche in den Alpen, die fast vor meiner Haustür stattfindet“, sagte er im Gespräch mit Cyclism’Actu. „Viele Höhenmeter, lange Anstiege – genau das Terrain, das mir liegt.“
Ein Traumziel: der Doppelsieg auf den mythischen Bergen
Paret-Peintre, der im vergangenen Jahr einen vielbeachteten Sieg am Mont Ventoux feierte, hat nun ein klares Ziel: einen Erfolg auf der Alpe d’Huez. „Wenn ich mir eine Etappe aussuchen müsste, wäre es sicher Alpe d’Huez – auch wenn wir sie diesmal zweimal fahren“, erklärte er mit einem Lächeln. „Es wäre etwas ganz Besonderes, sowohl auf dem Mont Ventoux als auch auf der Alpe d’Huez gewonnen zu haben. Wenn man über mythische Berge in Frankreich spricht, sind das die beiden größten. Außerdem liegt Alpe d’Huez nicht weit von meiner Heimat entfernt – das würde mir enorm viel bedeuten.“
Neue Chancen im Quick-Step-Team nach Evenepoels Abgang
Mit Evenepoels Wechsel zu Red Bull – BORA – hansgrohe öffnet sich für den jungen Franzosen eine neue Etappe in seiner Karriere. „Remcos Weggang wird mir sicherlich mehr Möglichkeiten geben – aber auch mehr Verantwortung“, betonte Paret-Peintre. „Ich glaube nicht, dass wir bei der Tour 2026 einen klaren Mann für die Gesamtwertung haben werden. Der Fokus dürfte auf Etappensiegen liegen – mit Tim Merlier in den Sprints und uns Bergfahrern in den Alpen.“
Gleichzeitig erwartet er eine der härtesten Ausgaben der letzten Jahre: „Es gibt kaum ruhige Tage. Die ersten beiden Wochen haben viele Mittelgebirgsetappen mit längeren, aber nicht zu steilen Anstiegen. Danach kommt eine brutal schwere Schlusswoche in den Alpen.“
Realistische Ziele – aber großer Ehrgeiz
Trotz seiner wachsenden Kletterstärke bleibt Paret-Peintre realistisch. „Ich denke im Moment nicht an die Gesamtwertung“, gab er offen zu. „Vielleicht überrasche ich mich selbst und kann eines Tages um die Top 5 kämpfen, aber aktuell konzentriere ich mich lieber auf Etappensiege. Ich möchte mich schrittweise entwickeln – ohne Druck.“
Lob für Paul Seixas – und ein klarer Favorit
Auch über Landsmann Paul Seixas, der 2025 stark auf sich aufmerksam machte, fand Paret-Peintre lobende Worte: „Er hat am Ende der Saison gezeigt, wie talentiert er ist. Körperlich ist er bereit für die Tour.“ Dennoch sieht er die Favoritenrolle klar verteilt: „Egal wie die Strecke aussieht – Pogacar bleibt der Mann, den es zu schlagen gilt. Vielleicht ändert sich nur, um wie viele Minuten er gewinnt.“
Während andere Fahrer die neue Route noch studieren, hat Valentin Paret-Peintre längst seine Vision formuliert: ein zweiter Sieg auf einem der legendären Gipfel Frankreichs – diesmal auf der Alpe d’Huez.