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Team Picnic PostNL hat seinen Kader für die Saison 2026 weiter verstärkt und zwei aufstrebende Talente präsentiert, die unterschiedlicher kaum sein könnten: den italienischen Kletterer Mattia Gaffuri und den französischen Allrounder Henri-François Haquin. Beide steigen aus der Kontinental-Kategorie in die WorldTour auf – Gaffuri erhält einen Vertrag bis 2027, Haquin unterschreibt zunächst für ein Jahr.
Spätstarter Gaffuri bringt datengetriebenes Potenzial mit
Der 25-jährige Gaffuri, ein selbsternannter „Dieselkletterer“, hat sich in den vergangenen Jahren durch konstant starke Leistungen auf Schotter und Asphalt einen Namen gemacht. Er wurde Gesamtzweiter der Tour de Beauce, Dritter der Oberösterreich-Rundfahrt und Fünfter bei den italienischen Meisterschaften, wo er maßgeblich am Titelgewinn seines Teamkollegen beteiligt war.
„Was mich am Team Picnic PostNL wirklich angezogen hat, ist die Liebe zum Detail und der starke Fokus auf die langfristige Entwicklung der Fahrer“, sagte Gaffuri. „Der wissenschaftliche Ansatz – vom Training bis zur Ausrüstung – passt perfekt zu meiner Denkweise, auch weil ich selbst als Trainer gearbeitet habe. Ich sehe mich als Kletterer mit großem Motor, der noch viel dazulernen kann. Mein Ziel ist es, ein Fahrer zu werden, der bei kleineren Etappenrennen Ergebnisse erzielt und zugleich ein verlässlicher Helfer in den Bergen ist.“
Cheftrainer Rudi Kemna lobte Gaffuris unkonventionellen Werdegang: „Mattia ist ein Spätzünder, der aus der Gravel-Szene kommt – das macht ihn einzigartig. Seine Leistungsdaten sind beeindruckend, und seine Arbeit bei den italienischen Meisterschaften war entscheidend für den Sieg seines Teamkollegen. In Zukunft sehen wir ihn als Fahrer, der bei den Ardennen-Klassikern im Finale mitmischen und bei Grand Tours eine Schlüsselrolle übernehmen kann.“
Haquin: Ein Rouleur-Puncheur mit großem Entwicklungsspielraum
Neben Gaffuri wechselt auch der 22-jährige Henri-François Haquin zum niederländischen Team. Der Franzose arbeitete sich beim CC Étupes durch die Amateurreihen, bevor er 2025 seine ersten Profi-Erfahrungen sammelte. Auf heimischem Boden feierte er Erfolge bei der Tour de Moselle und der Tour Alsace und machte mit einer mutigen Flucht bei Lüttich–Bastogne–Lüttich auf sich aufmerksam – ein frühes Zeichen seines Kampfgeists.
„Ich freue mich riesig, Teil von Picnic PostNL zu werden“, sagte Haquin. „Das ist die größte Chance meiner bisherigen Karriere. Ich sehe mich als Rouleur-Puncheur, der kurze, steile Anstiege mag und auf welligem Terrain einen schnellen Sprint hat. 2026 will ich vor allem lernen, mich entwickeln und dem Team alles geben.“
Kemna bezeichnete Haquin als „echtes Spitzentalent mit einem riesigen Motor und viel Potenzial“. „Er ist der Typ Fahrer, der bei den Frühjahrsklassikern früh in eine Ausreißergruppe gehen und bis ins Finale mithalten kann. Wir schließen nicht aus, dass er sich zum Sprinter entwickelt – die Kraft ist da, und wenn er die taktischen Feinheiten lernt, sind die Möglichkeiten enorm.“
Balance zwischen Instinkt und Wissenschaft
Mit Gaffuris Klettermotor und Haquins Vielseitigkeit setzt Picnic PostNL seinen Kurs fort, rohes Talent mit einem präzisen, wissenschaftlichen Entwicklungsansatz zu verbinden. Die Verpflichtungen unterstreichen den Ruf des Teams, junge Fahrer mit unterschiedlichem Hintergrund zu fördern – und bestätigen den Anspruch, eine der spannendsten Talentschmieden des modernen Radsports zu bleiben.