Joran Wyseure setzt sich für die Cyclo-cross-Championship in Middelkerke an diesem Wochenende hohe Ziele: Der 24-Jährige möchte endlich den großen Durchbruch schaffen – und glaubt fest daran, dass Strecke, Bedingungen und Zeitpunkt ihm in die Karten spielen.
Fünf Wochen nach seinem Sieg beim Berencross in Meulebeke fühlt sich der
Crelan-Corendon-Profi wieder in der Form, um mit der europäischen Elite mitzuhalten.
„Ich freue mich riesig auf dieses Rennen“,
sagte Wyseure im Het Nieuwsblad. „Von den drei Meisterschaften dieser Saison passt diese mir am besten.“
Middelkerke-Erinnerungen und eine ausgeglichene belgische Aufstellung
Wyseure kennt das Terrain in Middelkerke bestens. 2022 holte er dort bereits Bronze bei den belgischen U23-Meisterschaften – in einem Rennen, das sein heutiger Teamkollege Emiel Verstrynge vor Jente Michels gewann. Am Sonntag werden beide erneut in einer starken belgischen Auswahl stehen, die zudem Sandspezialist Laurens Sweeck anführt.
„Ich sehe keinen klaren Favoriten“, erklärte Wyseure. „Wir Belgier sind alle ziemlich ausgeglichen. Eine Prognose zu treffen, ist extrem schwierig – wahrscheinlich können zehn Fahrer auf das Podium fahren. Der gefährlichste Gegner dürfte Joris Nieuwenhuis sein, vor allem wenn er wieder so einen Tag erwischt wie zuletzt in Lokeren.“
Wyseure könnte eine Gefahr für das Trikot des Europameisters sein
"Diesmal sollte es wirklich wieder klappen"
Der Belgier erwartet, dass das Profil von Middelkerke – eine Mischung aus sandigen Passagen und schnellen Asphaltstücken – ein enges, taktisches Rennen erzeugen wird. Besonders wichtig: Auch mit dem wohl kniffligsten Abschnitt des Kurses fühlt er sich wohl.
„Der schwierigste Teil ist der Übergang vom Strand in die Dünen, wo man vom Rad springen und laufen muss – aber das macht mir keine Angst“, so Wyseure. „Dass es am Sonntag etwas kühler sein soll, kommt mir ebenfalls entgegen. Nach den enttäuschenden Europameisterschaften in Pontchâteau und Pontevedra ist es an der Zeit, dass ich liefere. Bei Titelrennen gibt es immer eine gewisse Nervosität, aber damit kann ich umgehen. In Fayetteville habe ich schon gezeigt, dass ich performen kann, wenn es zählt. Jetzt sollte es wirklich wieder klappen.“
Auf ein wichtiges Ergebnis hinarbeiten
Wyseure gibt zu, dass er seine Form gezielt auf dieses Wochenende hin aufgebaut hat. Seit seinem Sieg in Meulebeke zu Saisonbeginn zeigt er in Superprestige- und X2O-Wettbewerben eine konstante Leistung. Mit Top-5-Ergebnissen in Ruddervoorde und Overijse behauptet er sich weiterhin in den Top Ten der Weltrangliste.
„Wie die meisten habe ich mich in Ruhe und Schritt für Schritt auf die Europameisterschaften vorbereitet“, erklärt er. „Das ist eines der Rennen, die wirklich zählen. Am vergangenen Wochenende lief es nicht ganz so gut – die Strecken lagen mir einfach nicht – aber Middelkerke ist etwas anderes. Der Kurs passt mir deutlich besser als etwa die belgischen Meisterschaften in Beringen oder die Weltmeisterschaft in Hulst.“
Dank seiner steigenden Form und der enormen belgischen Breite im Aufgebot wird Wyseure am Sonntag zwar als Außenseiter antreten – aber als einer, der fest daran glaubt, dass seine Stunde auf der großen Bühne geschlagen hat.