„Tadej Pogacar ist der Größte – weit überlegen“: Michael Woods entfacht Debatte um Eddy Merckx neu

Radsport
Freitag, 24 Oktober 2025 um 17:45
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Michael Woods beendet seine Karriere als Profi, doch zum Abschied sorgt der 39-jährige Kanadier noch einmal für Schlagzeilen. Im Gespräch mit Cycling Weekly entfachte der Fahrer von Israel – Premier Tech eine der ältesten und leidenschaftlichsten Diskussionen im Radsport neu: den Vergleich zwischen Tadej Pogacar und Eddy Merckx.
„Merckx fuhr Rennen, als es nur vier Milliarden Menschen auf der Welt gab“, sagte Woods. „Nur vier Länder waren wirklich stark, und manche seiner Gegner arbeiteten nebenbei noch. Die Tatsache, dass Pogacar auf diesem Niveau konkurrenzfähig ist – mit dieser Tiefe und diesem Pool an Talenten – ist weit überlegen, weit überlegen.“
Woods argumentiert, dass Pogacars Leistungen in einer globalisierten, hochtechnisierten und wissenschaftlich gestützten Ära deutlich mehr Gewicht hätten. Während Merckx mit einer fast mythischen Zahl an Siegen in die Geschichte einging, sei der moderne Radsport härter, breiter aufgestellt und stärker professionalisiert. „Heute kommen die Talente von allen Kontinenten“, so Woods. „Der Sport ist viel komplexer geworden.“
Mit zwei Tour-de-France-Siegen, dem WM-Titel in derselben Saison und einer beeindruckenden Serie an Klassikersiegen gilt Pogacar längst als der dominierende Fahrer seiner Generation. Für Woods ist er sogar mehr als das: „Er muss nicht bis in seine späten Dreißiger fahren“, sagte der Kanadier. „Er könnte morgen aufhören, und meiner Meinung nach wäre er trotzdem der größte Radsportler aller Zeiten.“
Woods sprach auch über die psychologische Seite anhaltenden Erfolgs. Selbst Ausnahmetalente könnten irgendwann die Motivation verlieren. „Wenn man kaum noch Gegner hat, macht es einfach weniger Spaß“, meinte er. „Das hat man auch bei Peter Sagan gesehen – irgendwann wurde es ihm einfach langweilig. Man sah, dass er es nur noch als Job machte.“
Ganz verabschieden will sich Woods vom Wettkampfsport nicht. Der Tour-Etappensieger von 2023 plant nach seinem Karriereende im Dezember neue Herausforderungen: Mountainbike-Marathons, Triathlons und andere Ausdauerprojekte stehen auf seiner Liste. „Ich habe große Pläne“, erklärte er. „Ich liebe es, mich zu fordern. Ich will wissen, ob ich ein guter Triathlet bin oder nicht.“
Zu den jüngsten Turbulenzen bei Israel – Premier Tech äußerte sich Woods zurückhaltend, aber optimistisch: „Die letzten Monate waren für alle schwierig, doch ich glaube, dass viele positive Veränderungen möglich sind.“
Während Michael Woods also den Übergang vom Profi-Peloton ins Abenteuerleben vorbereitet, hinterlässt er nicht nur Etappensiege und legendäre Ausreißversuche – sondern auch eine kühne Aussage, die die Radsportwelt wohl noch lange beschäftigen wird.
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