Die Straßenradsaison 2025 ist beendet – und sie hatte es in sich. Zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer glänzten mit außergewöhnlichen Leistungen und sammelten Sieg um Sieg. Wer geglaubt hatte, dass
Tadej Pogacar mit Abstand der erfolgreichste Fahrer des Jahres war, irrt jedoch. Der slowenische Superstar dominierte zwar die größten Rennen, aber an der Spitze dieser Liste steht eine Frau.
10. Olav Kooij, Alexander Salby, Marlen Reusser, Demi Vollering (je 11 Siege)
Vier Namen teilen sich den zehnten Platz. Alexander Salby, der für das chinesische Li Ning Star Team fährt, nutzte den asiatischen Rennkalender, um seine Karriere neu zu beleben. Der Däne gewann zwischen März und Oktober mehrere Rennen und sammelte wertvolle UCI-Punkte, die ihn in die Nähe der Top 100 brachten.
Olav Kooij feierte für Visma | Lease a Bike elf Siege, unter anderem bei der Tour of Oman, Tirreno–Adriatico, dem Giro d’Italia, der Tour de Pologne, der Renewi Tour, der Tour of Britain und beim GP d’Isbergues. Mit gerade einmal 24 Jahren hat er bereits 47 Profisiege eingefahren und wechselt 2026 zu Decathlon AG2R La Mondiale.
Auch bei den Frauen glänzten zwei Athletinnen mit jeweils elf Erfolgen. Marlen Reusser krönte ihre Saison mit Titeln bei den Welt-, Europa- und Schweizer Meisterschaften im Zeitfahren. Zudem gewann sie Etappen und Gesamtwertungen bei der Vuelta a Burgos, der Tour de Suisse und dem Giro Donne. Demi Vollering siegte unter anderem bei der EM im Straßenrennen, den Strade Bianche, der Vuelta Femenina, Itzulia Women, der Volta a Catalunya und der Setmana Ciclista Valenciana – und wurde Zweite bei der Tour de France Femmes.
9. Jarno Widar (13 Siege)
Der Belgier Jarno Widar war 2025 die prägende Figur der U23-Kategorie. Mit 19 Jahren gewann er 13 Rennen, darunter die Europameisterschaft, Etappen bei der Tour de l’Avenir, den Giro della Valle d’Aosta (mit drei Etappensiegen), die Ronde de l’Isard, den U23-Giro und Lüttich–Bastogne–Lüttich U23. In der kommenden Saison steigt er bei Lotto–Intermarché in die WorldTour auf – ein Name, den man sich merken sollte.
6. Dusan Rajovic, Mads Pedersen und Matthew Brennan (je 14 Siege)
Dusan Rajovic wechselte von Bahrain–Victorious zum italienischen Team Solution Tech–Vini Fantini und nutzte den asiatisch geprägten Rennkalender perfekt. Der 27-jährige Serbe gewann 14 Rennen in den Emiraten, Kroatien, China, Bosnien, Japan sowie den nationalen Zeitfahrtitel – eine Saison, die seine Vielseitigkeit unterstreicht.
Mads Pedersen erlebte 2025 wohl sein bestes Jahr als Profi. Der Däne holte 14 Siege für Lidl–Trek, darunter die Gesamtwertung der Tour La Provence, Etappen bei Paris–Nizza und dem Giro d’Italia, Gent–Wevelgem, den Zeitfahrtitel in Dänemark, die Dänemark-Rundfahrt mit drei Etappensiegen sowie eine Etappe der Vuelta a España. Zudem gewann er die Punktewertungen bei Giro und Vuelta und stand bei Flandern und Roubaix auf dem Podium.
Der 19-jährige Brite Matthew Brennan zeigte sich als Ausnahmetalent. Für Visma | Lease a Bike gewann er unter anderem Etappen bei der Tour de Romandie, Volta a Catalunya, Tour of Norway, Tour de Pologne, Deutschland Tour und Tour of Britain. Insgesamt feierte er 14 Saisonsiege – eine Bilanz, die ihn als künftigen Top-Sprinter ausweist.
5. Tim Merlier (16 Siege)
Tim Merlier war 2025 einer der konstantesten Sprinter des Pelotons. Für Soudal–Quick-Step triumphierte er 16 Mal, darunter zweimal bei der Tour de France. Weitere Siege feierte er bei der AlUla Tour, UAE Tour, Paris–Nizza, Scheldeprijs, Brussels Cycling Classic, Baloise Belgium Tour, Renewi Tour und beim Omloop van het Houtland. Merlier setzte sich dabei regelmäßig gegen Rivalen wie Jonathan Milan und Jasper Philipsen durch – ein eindrucksvoller Beweis seiner Sprintstärke.
4. Isaac del Toro (18 Siege)
Der Mexikaner
Isaac del Toro war die Entdeckung der Saison. Mit gerade 21 Jahren gewann er 18 Rennen und wurde Zweiter beim Giro d’Italia – als Debütant. Nach einem frühen Sieg bei Milano–Torino begann im Sommer eine unglaubliche Siegesserie. Del Toro gewann die Österreich-Rundfahrt (inklusive drei Etappen), die Classica Terres de l’Erbre, den Circuito de Getxo, die Vuelta a Burgos, den GP Industria & Artigianato, den Giro della Toscana, die Coppa Sabatini, den Giro dell’Emilia, den Gran Piemonte, den Giro del Veneto und schließlich beide Titel bei den mexikanischen Meisterschaften. Sein kometenhafter Aufstieg könnte erst der Anfang sein.
3. Paul Magnier (19 Siege)
Paul Magnier von Soudal–Quick-Step startete stark in die Saison, bevor er im Sommer eine Siegesserie hinlegte, die ihresgleichen sucht. Nach Erfolgen beim Heistse Pijl, Dwars door het Hageland und Elfstedenronde Brugge folgten Etappensiege bei der Tour de Pologne, der Slowakei-Rundfahrt, dem Cro Race und der Tour of Guangxi. Vom 14. September bis 19. Oktober gewann der Franzose unglaubliche 14 Rennen in 18 Tagen – eine der längsten Siegesserien der jüngeren Radsportgeschichte.
2. Tadej Pogacar (20 Siege)
Tadej Pogacar war auch 2025 der dominierende Fahrer des Männerradsports. Der Welt- und Europameister gewann die Tour de France mit vier Etappensiegen, die Weltmeisterschaft in Kigali, die EM in Drôme-Ardèche sowie drei Monumente: Flandern-Rundfahrt, Lüttich–Bastogne–Lüttich und Il Lombardia. Hinzu kamen Siege bei der UAE Tour, Strade Bianche, Flèche Wallonne, dem Critérium du Dauphiné und Tre Valli Varesine. Insgesamt 20 Triumphe – alle auf höchstem Niveau. Doch für Platz eins reichte das nicht.
1. Lorena Wiebes (25 Siege)
Lorena Wiebes war die überragende Siegerin des Jahres. Die niederländische Sprinterin vom Team SD Worx–Protime gewann 25 Rennen – mehr als jeder andere Profi, inklusive Pogacar. Ihr Saisonhöhepunkt war der Sieg bei der Gravel-Weltmeisterschaft, wo sie Marianne Vos besiegte.
Lorena Wiebes ist die Profi-Fahrerin, die 2025 die meisten Straßenrennen gewonnen hat. @Imago
Doch auch auf der Straße war sie nahezu unschlagbar: zwei Etappen bei der Tour de France Femmes, der nationale Meistertitel, die Premiere von Mailand–Sanremo Femminile, Siege bei der UAE Tour (dreimal), dem Omloop Het Nieuwsblad, Le Samyn, Classic Brugge–De Panne, Gent–Wevelgem, Vuelta a Burgos, der Tour of Britain, Dwars door het Hageland, Copenhagen Sprint, dem Giro Donne (zwei Etappen), GP Lucien van Impe, Simac Ladies Tour (fünf Etappen + Gesamtwertung) sowie La Choralis Fourmies und Binche–Chimay–Binche. Zählt man ihre Gravel-Erfolge hinzu, kommt sie sogar auf 27 Siege – eine Marke, die ihresgleichen sucht.