„Wenn er das Gefühl hat, dass es seinen Frühling gefährden könnte...“ – Belgischer Ex-Profi über van der Poels Jagd auf den achten WM-Titel

Cyclocross
Sonntag, 26 Oktober 2025 um 20:00
mathieuvanderpoel
Während die Cyclocross-Saison in vollem Gange ist, stellt sich die Frage: Wann kehrt Mathieu van der Poel zurück in den Schlamm? Der amtierende Weltmeister hat sich für diesen Winter noch nicht festgelegt. Laut dem ehemaligen Fahrer und heutigen Derailleur-Analysten Bart Aernouts hängt die Entscheidung jedoch vor allem von van der Poels eigener Motivation ab.
„Wenn er Lust hat, wird er kommen“, analysiert Aernouts. Er betont, dass die Teilnahme des Niederländers allein von seiner Rennfreude abhänge: „Wenn im Training alles gut läuft, gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass er antritt.“

Ausgleich zwischen Straßenambitionen und Cyclocross-Dominanz

Nach dem Abschluss seiner Saison 2025 bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften im September – und einem wohlverdienten Urlaub in den Vereinigten Staaten – ist Mathieu van der Poel inzwischen wieder in Spanien beim Training. Dort bereitet er sich mit Alpecin-Deceuninck auf seine Straßensaison 2026 vor. Während seine Pläne für den frühen Winter noch geheim bleiben, wird immer wieder spekuliert, dass er wie in den vergangenen Jahren um die Weihnachtszeit zurückkehren könnte.
Van der Poel geht als erfolgreichster Fahrer seiner Generation in die neue Cyclocross-Kampagne. Er hat bereits sieben Weltmeistertitel in der Elite gewonnen (2015, 2019, 2020, 2021, 2023, 2024, 2025). Ein Sieg bei den kommenden Weltmeisterschaften in Hulst (30. Januar – 1. Februar) würde ihn zum Rekordhalter machen und die langjährige Marke von sieben Titeln des legendären Erik De Vlaeminck übertreffen.
Trotz der Chance auf Geschichte glaubt der ehemalige Fahrer und heutige Analyst Bart Aernouts, dass Van der Poel einen kalkulierten Ansatz wählen wird:
„Wenn er das Gefühl hat, dass Cyclocross-Rennen um jeden Preis seinen Frühling auf der Straße gefährden könnten, wird er es sich zweimal überlegen“, sagte Aernouts gegenüber Derailleur. „Er wird keine unnötigen Risiken eingehen. Mathieu gibt nicht viel darüber preis, was in seinem Kopf vor sich geht – also müssen wir erst einmal abwarten.“
MathieuVanDerPoel

"Wenn er gesund ist, ist er der Favorit"

Für Bart Aernouts steht eines außer Zweifel: Wenn Mathieu van der Poel sich für das Rennen entscheidet, wird er sofort der Mann sein, den es zu schlagen gilt.
„Wenn er gesund ist, bleibt er der Top-Favorit für das Regenbogentrikot“, sagte er.
Diese Zuversicht stützt sich sowohl auf Zahlen als auch auf van der Poels Ruf im Peloton. Seine Siegquote im Elite-Cyclocross liegt bei rund 70 % – ein Wert, der in der heutigen Zeit nahezu unerreicht ist. Bei mehr als 200 Starts seit seinem Profi-Debüt stand er in fast neun von zehn Rennen auf dem Podium – ein bemerkenswertes Maß an Dominanz in einer Disziplin, in der Wetter, Gelände und Ermüdung normalerweise für Unberechenbarkeit sorgen.
Van der Poels Kombination aus explosiver Beschleunigung, technischer Beherrschung und Rennintuition hat die Grenzen des Möglichen im Cyclocross neu definiert. Ob auf trockenem Gras, gefrorenen Spurrillen oder knöcheltiefem Schlamm – seine Fähigkeit, das Tempo zu diktieren und sich sofort von Fehlern zu erholen, macht ihn weiterhin zum maßgeblichen Maßstab des Sports.

Warten, bis der Schalter umgelegt wird

Für Mathieu van der Poel ist die Entscheidung also nicht die Frage des „Ob“, sondern des „Wann“. Seine selektiven Cross-Einsätze in den letzten Wintern haben es ihm ermöglicht, sich für die Frühjahrsklassiker frisch zu halten – dort will er seine Regenbogenstreifen verteidigen und auf eine weitere monumentale Saison hinarbeiten.
Wann immer er an den Start gehen wird, wird der Anblick des weiß- und regenbogengestreiften Trikots des Weltmeisters, der sich durch ein schlammiges Feld schlängelt, einmal mehr die wahre Ankunft des Winters im Radsport signalisieren. Und wie Bart Aernouts andeutet, ist das Ergebnis klar: Sobald van der Poel startet, werden die anderen Fahrer praktisch nur um den zweiten Platz fahren.
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