Juan Ayuso wagt den Wechsel zu
Lidl-Trek, um dort als Führungspersönlichkeit zu reifen. Doch er wird nicht alleiniger Kapitän sein. Neben ihm steht mit
Mattias Skjelmose bereits ein Fahrer unter Langzeitvertrag, den das Team weiterhin als zentrale Säule im Kletterbereich betrachtet. Für das Management ist die Doppelspitze kein Risiko, sondern eine logische Weiterentwicklung.
„Wie ich Mattias bereits sagte, ist es eine natürliche Entwicklung des Teams. Ich glaube an ihn und er glaubt an sich selbst. Wir sind bereit für diese Herausforderung“, erklärte Teammanager Kim Andersen gegenüber Feltet. Ayuso solle Teil dieses Plans werden, der auf Zusammenarbeit setzt: „Das bedeutet, mit ihm darüber zu sprechen. Zu zeigen, dass wir auch gut sind, genauso wie er gut ist.“
Der Hintergrund ist klar: Teams wie UAE Team Emirates, Visma | Lease a Bike oder Red Bull – BORA – hansgrohe treten bei den Grand Tours längst mit mehreren Sieganwärtern an. Mit der Verpflichtung von Ayuso will Lidl-Trek dieselbe Stärke entwickeln. „Es ist sehr, sehr schwierig, wenn man ganz alleine ist. Deshalb sehen wir es als Vorteil an, dass wir zu zweit sind. Man muss fast mit zwei Führern in die Tour de France starten. Nur für den Fall, dass einer von ihnen ausfällt“, betonte Andersen.
Für 2025 steht zunächst Skjelmoses Giro d’Italia im Fokus, wo er die volle Unterstützung erhält. Gleichzeitig muss das Team aber auch die Ambitionen von Jonathan Milan und Mads Pedersen berücksichtigen. Hinzu kommt Giulio Ciccone, der zwar wohl nicht mehr auf die Gesamtwertung setzt, aber weiterhin ein Fahrer von Weltklasse-Format ist. Das Puzzle aus Sprintern, Klassikerspezialisten und Rundfahrern erfordert Fingerspitzengefühl – und klare Kommunikation.
Langfristig sieht Andersen in Ayuso und Skjelmose ein Duo, das die Lücke füllen kann, wenn Pogacar und Vingegaard eines Tages von der Bühne verschwinden. „Gemeinsam mit Mattias ist Ayuso einer der wenigen Fahrer, die noch da sein werden, wenn die beiden Besten weg sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass Ayuso zwei Jahre jünger ist als Mattias“, so der Däne. Noch braucht es einen Qualitätssprung, um ganz oben mitzumischen – doch die Richtung ist gesetzt.