„Da ist noch Luft nach oben“ – Lorenzo Fortunato bereit, die Gesamtwertung beim Giro d’Italia anzugreifen

Mit 29 Jahren hat Lorenzo Fortunato eine klassischere Entwicklung im Profipeloton genommen und steigert sich Jahr für Jahr. Der italienische Kletterer hat 2025 sein bisher bestes Niveau erreicht, peilt im WorldTour-Kalender weiter nach oben und richtet den Blick für die kommende Saison auf die Gesamtwertung des Giro d’Italia.

Die Corsa Rosa ist das Rennen, bei dem der Italiener 2021 den Durchbruch schaffte, mit dem Sieg am mythischen Monte Zoncolan nach einer erfolgreichen Flucht des Tages. Bis heute ist das sein größter Triumph, aber längst nicht der einzige. In dieser Saison fuhr er mehrere Ergebnisse auf hohem Niveau ein, Höhepunkt war jedoch ohne Zweifel die Maglia Azzurra beim Giro, die er sich recht souverän sicherte, indem er schon in den ersten Tagen konsequent Punkte sammelte. Der klare Fokus auf das Bergtrikot verschaffte ihm früh Vorsprung, den er bis Rom kontrollierte.

„Bei XDS Astana habe ich viele Leute gefunden, mit denen ich gerne arbeite. Ich erfahre im Team große Wertschätzung und spüre, dass ich gewachsen bin und mich weiter verbessern kann“, sagte Fortunato zu CyclingPro.net. „Ich gehöre vielleicht nicht zu der Generation, die sofort Ergebnisse einfährt, aber mit harter Arbeit habe ich schon viel erreicht. Und ich habe das Gefühl, dass noch Luft nach oben ist.“

Und 2025 ging es bereits weiter nach oben: Fünfter bei der Tour des Alpes Maritimes, Dritter bei der Faun-Ardèche Classic, Vierter bei der Tour de Romandie inklusive Etappensieg und Rang drei am Schlussanstieg nach Thyon 2000; zudem Gesamtzweiter bei der Vuelta a Burgos. Das Zeitfahren bleibt eine Baustelle, doch in Sachen Konstanz überzeugt er in Etappenrennen.

Das bestätigt er selbst: Nach dem Gewinn des Bergtrikots beim Giro in diesem Jahr startet er kommendes Jahr mit anderen Zielen – und zwar in Bulgarien. „Es gibt keinen Block mit drei extrem harten Bergetappen am Stück, das verschafft mir etwas Luft. Es ist ein wirklich schöner Giro, der mir liegt, auch wenn das Zeitfahren für meine Fähigkeiten etwas lang ist. Nächstes Jahr will ich nicht nur auf einen Etappensieg oder das Bergtrikot gehen, sondern auch eine gute Position in der Gesamtwertung erreichen.“

Der Fahrer des XDS Astana Team gab auch Einblicke in seinen frühen Saisonplan. „Ich starte mit den drei spanischen Rennen der Challenge Mallorca. Diese Rennen sind vor allem zum Einrollen gedacht, danach folgt ein Höhentrainingslager. Zum italienischen Saisonauftakt würde ich gerne den Trofeo Laigueglia fahren, und sicher sind Tirreno–Adriatico und die Volta a Catalunya eingeplant.“

Das bedeutet: Höhenlager sowohl im Februar als auch im April. Zusammen mit einem dichten Rennkalender unterstreicht das seinen klaren Plan, das Niveau weiter zu steigern und sich bei der Corsa Rosa möglicherweise unter den Besten zu platzieren.

„Im Sommer werde ich um einen Platz im Aufgebot für Montreal kämpfen (für die World Championships, Anm.). Und in Italien möchte ich im Herbst die Klassiker erneut in den Fokus nehmen: Mein konkretes Ziel ist es, ein oder mehrere Rennen der Coppa Italia delle Regioni zu gewinnen. Der Giro dell’Emilia ist das Rennen, das mir am meisten liegt.“