Lucinda Brand hat eine der bemerkenswertesten Serien im modernen Cross weiter ausgebaut: Mit ihrem neunten Saisonsieg – und dem 52. Podium in Folge – feierte sie beim Weltcup in Terralba
einen souveränen Solotriumph.
Die niederländische Ex-Weltmeisterin setzte sich bereits in Runde zwei vom Feld ab und überquerte das Ziel unter Tränen – einer der emotionalsten Siege ihrer Saison.
Brands frühe Attacke gibt den Takt vor
Brands rennentscheidende Aktion kam fast sofort. Nachdem sich zunächst eine Spitzengruppe mit
Aniek van Alphen, Shirin van Anrooij, Sara Casasola und anderen gebildet hatte,
löste sie sich in einem schlammigen Sektor, der das Rennen aufsprengte. „Es gab ein paar schwierige Passagen und Aniek wurde kurz aufgehalten, da hatte ich das Gefühl, den Schwung zu haben“, erklärte Brand. „Ich bin direkt gegangen und wollte sehen, wohin mich das bringt.“
Von dort schaute sie nicht mehr zurück. Am Ende der zweiten Runde war das Rennen für Brand gefühlt ein Duell – und die Abstände wuchsen nur noch an. „Am Start wirkte es ziemlich anspruchsvoll, aber nach der zweiten Runde war es eins-gegen-eins“, sagte sie. Am Ende siegte sie mit 20 Sekunden Vorsprung auf Van Alphen und 33 auf Van Anrooij.
Van Alphen verteidigt Weltcupführung, Van Anrooij zurück in Form
Während Brand enteilt war, entwickelte sich dahinter ein harter Kampf um die restlichen Podestplätze. Van Alphen – im Leadertrikot – parierte mehrere Antritte von Van Anrooij und sicherte sich schließlich Platz zwei, womit sie ihre Führung im Gesamtklassement ausbaute.
Van Anrooij, erst im dritten Cross-Einsatz dieses Winters nach der verletzungsgeplagten Vorsaison, lieferte ihre bislang stärkste Leistung des Jahres ab und wurde Dritte – ihr erstes Cross-Podium seit 2023.
Brand betonte auch den psychologischen Effekt einer Teamkollegin in der Verfolgergruppe: „Shirin war als Teamkollegin ebenfalls dabei, und das lässt die Moral der Gegner automatisch ein wenig sinken.“
Ein emotionaler Meilenstein
Unter Tränen im Ziel feierte Brand nicht nur ihren Terralba-Sieg, sondern auch die Fortsetzung einer beeindruckenden Konstanzserie. Mit neun Siegen und zwei zweiten Plätzen in dieser Saison wirkt ihre Form nach dem jüngsten Trainingslager schärfer denn je – und die Reaktion am Sonntag zeigte, wie viel ihr dieser Erfolg bedeutete.