Favoriten, Startliste, TV- und Livestream-Infos für USA und Europa – UCI-Cross-Weltcup Terralba, 3. Lauf

Cyclocross
Samstag, 06 Dezember 2025 um 13:30
MichaelVanthourenhout
Runde drei des Cyclocross-Weltcups führt das Peloton an diesem Sonntag (07.12.) an einen der ungewöhnlichsten Schauplätze der Serie: Terralba auf Sardinien. Direkt am Mittelmeer gelegen, präsentiert sich der Kurs als Mischung aus postkartenhafter Kulisse – und einer Strecke, die technisch wie physisch anspruchsvoller ist, als es das Profil vermuten lässt.

Ein Weltcup im Strandmodus – aber mit Fallstricken

Der Parcours ist nahezu topografisch flach. Klassische Selektionen über Anstiege entfallen, dafür stehen die Sandpassagen im Mittelpunkt. Sie dürften das Rennbild maßgeblich prägen: lange Trage- und Laufstücke, fahrbare Abschnitte bei niedrigem Reifendruck, rhythmische Wechsel zwischen Haftung und Kontrollverlust. Hinzu kommen nasse, aufweichende Bereiche, die bereits bei der Besichtigung für Stirnrunzeln sorgten.
Die Formel lautet daher: Technik + Traktion + Top-Speed. Ein Kurs für Spezialistinnen und Spezialisten – und jene, die Risiken nicht scheuen.

So kannst du die Rennen verfolgen

  • Frauen Elite: Start 13:40 CET, Ziel ca. 14:30 CET
  • Männer Elite: Start 15:10 CET, Ziel ca. 16:15 CET
Übertragung: Eurosport, HBO Max/Discover+, UCI YouTube-Livestream
Weitere Sender:
Belgien: PlaySports / Pickx+
USA & Kanada: FloBikes
Frankreich: L’ÉquipeTV
Niederlande: NOS
Italien: RaiPlay
Tschechien: Česká Televise
Dänemark: TV2
Slowakei: RTV
Im Vereinigten Königreich läuft das Rennen über Discovery+ oder – je nach Geoblock – auf dem UCI-YouTube-Kanal.

Männer-Rennen: ein dünnes Feld, aber voller Chancen

Terralba leidet unter einem Problem, das die Organisatoren bereits 2024 ereilt hat: Die Reise ist weit, der Termin ungünstig, und die Erinnerungen an die wetterbedingte Absage im Vorjahr sitzen tief. Zahlreiche Spitzenfahrer verzichten – und plötzlich öffnet sich ein Loch im Gesamtklassement.
Nicht am Start: Thibau Nys (Gesamtführer), Cameron Mason, Lars van der Haar, Jente Michels – vier Fahrer aus den Top 6.
Das bedeutet: Der Weltcup könnte ein neues Gesicht an der Spitze bekommen.

Topfavoriten

  • Laurens Sweeck: Sandspezialist, der auf diesem Terrain kaum einen gleichwertigen Gegner hat. Siegchance: sehr hoch.
  • Joris Nieuwenhuis: einer der stärksten Fahrer des Herbsts, zuletzt von Stürzen gebremst, aber klar podiumsreif.

Weitere Namen im erweiterten Favoritenkreis

Pim Ronhaar, Ryan Kamp, Toon Aerts, Niels Vandeputte, Joran Wyseure, Toon Vandebosch – und dazu mehrere starke U23-Fahrer, da die Nachwuchskategorien in Terralba nicht ausgetragen werden.
Ein besonderer Blick gilt David Haverdings, der mit seiner Power und Sandtechnik für eine Überraschung sorgen könnte.

Publikumslieblinge

Die Italiener Gioele Bertolini und Filippo Agostinacchio starten mit hoher Motivation vor heimischem Publikum. Ein Podium wäre ein Sensationsergebnis – aber nicht völlig ausgeschlossen.

Frauen-Rennen: Brand vs. Casasola – das Rematch

Nach Tabor deutete vieles auf eine Brand–Casasola-Dominanz hin. Beide ließen Flamanville aus und fielen im Klassement zurück, doch Terralba bietet ihnen die perfekte Gelegenheit zur Korrektur.

Die Favoritinnen

  • Lucinda Brand: aktuell die kompletteste Fahrerin im Feld, technisch stabil, taktisch reif.
  • Sara Casasola: Lokalmatadorin im erweiterten Sinne – und nach Tabor in absoluter Topform. Ein Heimsieg wäre kein Außenseiterwunder.

Auswirkungen auf das Gesamtklassement

Derzeit führt überraschend Aniek van Alphen, die jedoch in Terralba fehlt. Auch die Zweitplatzierte Amandine Fouquenet tritt nicht an. Damit werden Brand, Casasola und Leonie Bentveld zwangsläufig klettern.

Die Rückkehrerinnen

  • Ceylin del Carmen Alvarado: noch nicht bei 100 %, aber jederzeit podiumsgefährlich.
  • Shirin van Anrooij: technisch eine der besten im Feld, profitiert von Sandpassagen.

Podiumskandidatinnen der zweiten Reihe

Marion Norbert Riberolle, Marie Schreiber – und eine auffällig hohe Anzahl italienischer Fahrerinnen (fast die Hälfte der Startliste), was dem Rennen eine besondere nationale Note verleiht.

Fazit: Sardinien könnte das Klassement auf den Kopf stellen

Terralba wird ein Weltcup, der weniger über rohe Wattwerte als über Fahrtechnik, Nerven und Anpassungsfähigkeit entschieden wird. Die Abwesenheit zahlreicher Spitzenfahrer macht das Rennen unberechenbar – sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Egal ob Brand gegen Casasola oder Sweeck gegen Nieuwenhuis: Die dritte Runde des Weltcups könnte die Dynamik dieser Saison nachhaltig verändern.
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