Am Sonntag betritt
Tadej Pogacar Neuland: Der zweifache Tour-de-France-Sieger wird zum ersten Mal bei
Paris-Roubaix an den Start gehen. Die berüchtigte „Hölle des Nordens“ ist eines der anspruchsvollsten und unberechenbarsten Rennen des Radsportkalenders – und doch zählt der slowenische Weltmeister bereits im Vorfeld zu den großen Favoriten.
Trotz fehlender Erfahrung auf flachem Kopfsteinpflaster bringt Pogacar alle Voraussetzungen mit: Ausdauer, Rennintelligenz und das vielleicht beste Team im Peloton. Dennoch bleibt der UAE-Teamleader vorsichtig. „Ich habe sehr gut geschlafen, danke. Unser Plan? Das weiß ich noch nicht – ich muss erst sehen, wie ich auf den Kopfsteinpflasterpassagen fahre“, sagte er vor dem Rennen im Gespräch mit Sporza.
Kopfsteinpflaster kennt er aus der Flandern-Rundfahrt und einzelnen Tour-Etappen, doch Paris-Roubaix ist eine Kategorie für sich. Der raue Untergrund, die unzähligen Sektoren und das hohe Sturzrisiko verlangen selbst erfahrensten Klassikerspezialisten alles ab. „Wir sollten es schon schaffen, aber man weiß ja nie. Es ist mein erstes Mal hier. Wie bei meinem Debüt in Mailand-Sanremo – ich wusste nicht genau, was ich tun sollte. Hier ist es ähnlich“, so der 26-Jährige.
Doch wer Pogacar kennt, weiß: Er wächst mit der Herausforderung. Auch bei seinem ersten Start in Sanremo war er sofort ein Faktor im Rennen. Genauso dürfte es am Sonntag sein – selbst wenn der Rennverlauf in Roubaix kaum zu kalkulieren ist.
„Ich habe ein Team, das mich führen kann, und wir haben drei oder vier Fahrer, die ebenfalls das Rennen gewinnen können. Wir können also mit mehreren Karten spielen“, kündigt er an. Das UAE Team Emirates – XRG tritt mit einem vielseitigen und robusten Aufgebot an. Anders als bei der Flandern-Rundfahrt, wo Pogacar selbst das Rennen dominierte, könnte das Team diesmal auf mehrere Optionen setzen.
Dass Paris-Roubaix kein Terrain für typische Kletterer ist, weiß auch der Slowene. „Es ist eine Herausforderung, ohne Anstiege den Unterschied zu machen. Es ist komplett flach – aber die Kopfsteinpflaster sind alles andere als einfach. Unsere Beine werden am Ende sowieso müde sein.“
Trotz aller Ungewissheit bleibt sein Fazit knapp und vielsagend: „Wir werden es versuchen.“ Alles andere wäre für einen wie Pogacar auch keine Option.