Wout Van Aert und das Team
Visma - Lease a Bike haben bei
Paris-Roubaix noch eine Rechnung offen. Seit Jahren zählt das Team zu den Favoriten, doch der ersehnte Sieg auf dem Kopfsteinpflaster-Klassiker blieb bislang aus. In diesem Jahr soll sich das ändern – auch wenn die Ausgangslage nicht ganz ideal ist.
Nach einem durchwachsenen Frühjahr hat Van Aert bei der Flandern-Rundfahrt ein starkes Comeback gefeiert und bewiesen, dass er wieder in Topform ist. Jetzt steht Paris-Roubaix auf dem Programm – das brutalste und vielleicht unberechenbarste Rennen der Saison.
Am Morgen des Rennens sorgte jedoch das Wetter für Unruhe im Lager von Visma. Über Nacht hatte Regen das Kopfsteinpflaster durchnässt – ein starker Kontrast zum Paris-Roubaix Femmes vom Vortag. „Ich habe ein Foto des nassen Kopfsteinpflasters gesehen und war ein wenig schockiert. Es war sehr nass“, sagte Van Aert im Interview mit
Sporza. „Aber es kann heute noch sehr trocken werden.“
Neben dem Regen ist es vor allem der Wind, der das Rennen beeinflussen könnte – mit Rücken- und Seitenwind über weite Teile der Strecke. „Das ist günstig – auch für Staffeln. Wir werden sehr schnell im ersten Sektor sein“, prognostizierte der Belgier.
Technologisch setzt Visma erneut Maßstäbe. Das Team fährt mit einem Reifendruck-Regulierungssystem, das es den Fahrern erlaubt, den Druck während des Rennens anzupassen – hoher Druck auf Asphalt, niedrigerer Druck auf dem Pflaster. Ein Reifenwechsel wird damit überflüssig. Das System hat sich bereits im Frauenrennen bezahlt gemacht: Pauline Ferrand-Prévot gewann mit Visma eindrucksvoll.
Van Aert hatte sich bereits vor dem Wochenende für das neue System entschieden. „Ich brauchte das gestrige Rennen nicht, um mich zu überzeugen. Ich wusste, dass das System sehr gut ist, und hatte ohnehin vor, damit zu starten. Das Gefühl ist gut – besonders in den ersten, härteren Sektoren. Das kann ein zusätzliches Prozent bringen.“
Doch Technik hin oder her – bei Paris-Roubaix entscheidet oft das Glück. Stürze, Defekte, Pannen: alles ist möglich. Van Aert weiß das – und erinnert sich an einen heiklen Moment bei der Streckenbesichtigung. „Die Trouée d’Arenberg? Ich hoffe, ich habe dort schon mein Pech gehabt.“
Der Wille, endlich in Roubaix zu triumphieren, ist spürbar. Van Aert ist bereit – auf alles, was kommt.