Verwirrung unter der Flamme Rouge: Dries De Bondt verpasst Top-10 bei Paris-Roubaix durch ungewöhnlichen Fehler

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 15 April 2025 um 9:00
dries de bondt
Paris-Roubaix ist ein Rennen, über das man noch Tage später spricht. Es liefert Geschichten, die in Erinnerung bleiben. Eine der ungewöhnlichsten der Ausgabe 2025 betrifft Dries De Bondt.
Der Fahrer von Decathlon AG2R La Mondiale hatte sich das Ziel gesetzt, in der "Hölle des Nordens" in die Top-10 zu fahren. Doch ein kurioser Navigationsfehler kostete ihn diese Chance – er wurde am Ende 22.
„Beim Abbiegen nach dem letzten Kopfsteinpflasterabschnitt, unter der Flamme Rouge, folgte ich dem Motorrad vor mir“, schildert De Bondt im Gespräch mit dem Nieuwsblad. „Leider bog der ab, um die Strecke zu verlassen … und ich gleich hinterher. Wie kann das passieren?“
Mit seinen 33 Jahren wirkt De Bondt wie ein erfahrener Roubaix-Fahrer, doch tatsächlich war es erst sein dritter Start. „Letztes Jahr bin ich ausgestiegen. 2018 ist mein Teamkollege Michael Goolaerts während des Rennens gestorben – ich war gedanklich ganz woanders.“
Der 1-Sterne-Sektor Espace Crupelandt ist kein Schlüsselpunkt des Rennens, weshalb er den Fahrern oft nicht vertraut ist. „Bei der Streckenerkundung lassen wir den immer aus. Im Rennen musste ich rechts, dann links und wieder rechts – ich habe das falsch eingeschätzt. Dazu kam hohes Tempo, ich war nah am Motorrad.“
Zu diesem Zeitpunkt fuhr De Bondt auf Rang neun. Als er wieder auf die Strecke kam, hatte er bereits mehrere Positionen verloren. „Erst war ich gar nicht so enttäuscht. Aber als ich auf dem Hauptplatz mit Jasper Philipsen sprach und hörte, wie die Top 10 aufgerufen wurden – da wurde es mir klar.“
„Fred Wright, aus dessen Gruppe ich weggefahren war, wurde Neunter. Ich wusste nicht, dass ich um Platz neun kämpfe. Erst als wir unterwegs Philipsen einholten, wurde mir bewusst, dass es um mehr ging. Und dann sowas! Verrückt, oder? Zum Glück gibt es davon kein Video.“
Trotz des Missgeschicks sitzt der Frust tief. „Ich wollte mir beweisen, dass ich bei einem Monument in die Top 10 fahren kann. Oft hört man, ich sei ein guter Fahrer mit ordentlichen Resultaten, aber eben nicht ganz auf Top-Niveau. Solche Chancen bekomme ich nicht oft – umso bitterer ist es jetzt.“
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