Die 17. Etappe der
Tour de France 2025 war die letzte Gelegenheit für die reinen Sprinter – und
Jonathan Milan nutzte sie eindrucksvoll. Der Italiener vom Team Lidl-Trek war perfekt positioniert, überstand einen späten Sturz auf den rutschigen Straßen von Valence und setzte sich im Zielsprint souverän durch.
Schon vor dem Start war klar: Einfach würde es nicht werden. Der Gegenwind und das profilierte Terrain machten den Tag für die Sprinterteams zur Herausforderung. Dennoch formierte sich früh eine gefährliche Ausreißergruppe um Jonas Abrahamsen, den Sieger der 11. Etappe. Ihm schlossen sich Mathieu Burgaudeau, Vincenzo Albanese und Quentin Pacher an – allesamt Fahrer mit Ausdauer und Offensivgeist.
Am schwersten Anstieg des Tages, kurz vor der 100-Kilometer-Marke, erhöhten die INEOS Grenadiers das Tempo. Das Feld zerfiel, der Rückstand zur Spitze schrumpfte auf 30 Sekunden, und eine neue Angriffswelle begann. Doch Lidl-Trek und Soudal–Quick-Step übernahmen die Kontrolle, neutralisierten die Attacken und brachten das Rennen wieder zusammen.
Rund 45 Kilometer vor dem Ziel versuchte Wout van Aert, mit einem Solo-Vorstoß zur Spitze aufzuschließen. Doch der Belgier scheiterte – der Rückstand wuchs wieder an, und mehrere Teams mussten Kräfte investieren, um die Gruppe zurückzuholen. Die entscheidende Phase war angebrochen.
Der zähe Abrahamsen hielt als letzter Ausreißer bis vier Kilometer vor dem Ziel durch, ehe ihn das Feld auf regennasser Straße wieder einholte. Der Sprint war damit eröffnet – doch auch das Risiko stieg. In einem der letzten Kreisverkehre kam es auf dem finalen Kilometer zu einem Massensturz. Biniam Girmay, einer der Topfavoriten, war ebenso betroffen wie mehrere andere Sprinter. Auch Tim Merlier wurde blockiert und verlor alle Chancen.
Das XDS–Astana-Team versuchte, für Davide Ballerini den Sprint zu lancieren, doch Jonathan Milan war nicht zu halten. Der Italiener eröffnete früh, zog durch und ließ der Konkurrenz keine Chance. Jordi Meeus (Red Bull - BORA – hansgrohe) sicherte sich Platz zwei, während Tobias Lund Andresen (Picnic PostNL) Dritter wurde.
Die Klassementfahrer rollten wenig später ins Ziel – für sie war dieser Tag nur eine weitere Hürde auf dem Weg in die Alpen. Für Jonathan Milan hingegen war es ein Tag zum Feiern: ein verdienter Etappensieg und ein starkes Zeichen am letzten Tag der Sprinter.