Grischa Niermann: "Wir brauchen einen perfekten Plan, um van der Poel und Pogacar zu schlagen"

Radsport
durch Nic Gayer
Samstag, 05 April 2025 um 13:30
tadejpogacar

Am Sonntag sitzt Grischa Niermann wieder am Steuer des Teamwagens von Visma - Lease a Bike. Die Mission: Bei der Flandern-Rundfahrt 2025 gegen die Ausnahmekönner Tadej Pogacar und Mathieu van der Poel bestehen. Klar ist: Ohne innovative Taktik wird es nicht gehen.

Zunächst musste das Team jedoch die Enttäuschung von Dwars door Vlaanderen verdauen. „Wir haben unsere Strategie früh umgesetzt, das Rennen kontrolliert und dem Feld unseren Rhythmus aufgezwungen“, so Niermann. Trotz des Ergebnisses sieht er viele positive Ansätze. „Das ist unser Stil. Daran müssen wir uns erinnern.“

Für Flandern sei jedoch ein höheres Niveau gefragt. „Wir haben keinen Top-Favoriten, aber wir haben Breite“, erklärt er. Von Affini über Van der Sande bis hin zu Jorgenson und Van Aert – das Team sei in Form. „Alle freuen sich auf dieses Rennen. Es ist eines der schönsten im Kalender und ein zentrales Ziel für uns.“

Die Stärke im Kollektiv zeigte sich bereits unter der Woche, als ein überraschender Angriff das Feld auseinanderzog. Drei Visma-Fahrer ließen selbst einen starken Mads Pedersen hinter sich. Ein Kunststück, das in Flandern schwer zu wiederholen sein dürfte. „Aber genau danach suchen wir – nach Momenten, um zu überraschen.“

Dass van der Poel und Pogacar die Hauptfavoriten sind, ist für Niermann keine Frage. „Beide bringen nicht nur Klasse, sondern auch starke Teams mit“, betont er. „Aber wir auch. Jetzt gilt es, Lösungen zu finden, um mitzuspielen.“

Taktische Optionen seien durch die Dominanz der Stars allerdings eingeschränkt. „In den Anstiegen sind die Unterschiede so groß, dass klassische Taktiken oft wirkungslos sind“, sagt er. Dennoch werde jedes Detail analysiert – Gegner und eigene Stärken. „Natürlich hoffen wir, eine Schwäche zu finden. Aber das ist bei Pogacar und van der Poel schwer.“

Ein möglicher Faktor: Wind. „Seitenwinde könnten uns helfen. Wir müssen Risiken eingehen – kontrolliert, aber entschlossen.“ Der Schlüssel sei ein durchdachter Plan, um alle sieben Fahrer optimal einzusetzen. „Ganz einfach ist das nicht. Aber wir glauben an unsere Chancen.“

Trotz allem bleibt der Druck überschaubar. „Wir sind realistisch. Aber unser Ziel ist der Sieg. Ein Platz unter den ersten Zehn reicht uns nicht. Wir wollen mehr.“

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