Tom Boonen über van der Poel: "Ich habe ihn noch nie so stark gesehen"

Mathieu van der Poel steht vor einem historischen Meilenstein: Ein vierter Sieg bei der Flandern-Rundfahrt würde ihn zum alleinigen Rekordhalter machen. Aktuell teilt er sich diese Bestmarke mit Radsport-Legenden wie Tom Boonen. Doch Boonen ist überzeugt: Der Niederländer wird Geschichte schreiben.

„Der Rekord ist definitiv in Gefahr. Rekorde sind da, um gebrochen zu werden“, sagt Boonen im Interview mit Het Laatste Nieuws. Er bedauert, Roger De Vlaeminck nie vom Paris-Roubaix-Thron gestoßen zu haben. „Wenn Rekorde ewig halten, ist in der Vergangenheit etwas schiefgelaufen.“

Boonen selbst gewann Flandern dreimal – 2005, 2006 und 2012. Van der Poel holte seine Siege 2020, 2022 und 2024. Nur 2023 musste er sich Tadej Pogacar knapp geschlagen geben. In der aktuellen Form sieht Boonen jedoch kaum jemanden, der van der Poel das Wasser reichen kann.

Auch wenn das Startfeld mit starken Fahrern gespickt ist, traut Boonen nur wenigen zu, an den Anstiegen mit Pogacar und van der Poel mitzuhalten. Doch selbst Pogacar sieht er derzeit hinter dem Weltmeister. „Mathieu ist dem Rest haushoch überlegen“, betont Boonen. „Was wir beim E3 Saxo Classic gesehen haben, war außergewöhnlich. Ich habe ihn noch nie so stark erlebt.“

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Der ehemalige Weltmeister sieht in van der Poel eine Mischung aus physischer Dominanz und mentaler Stärke. „Er strahlt Mut und Selbstvertrauen aus. Wenn man mit Pogacar die Cipressa und den Poggio hochfährt, ohne zu blinzeln… das sagt alles.“

Besonders eindrucksvoll: „Ich habe Tadej zum ersten Mal das Gesicht verziehen sehen“, sagt Boonen. Zwar sei Pogacar nach seinem Strade-Bianche-Sturz wohl nicht bei hundert Prozent. Doch Boonen macht klar: „Hoffentlich ist das inzwischen behoben – sonst wird es für ihn sehr schwer.“