Fabian Cancellara über sein angebliches mechanisches Doping bei der Flandern-Rundfahrt 2010: "Die Ergebnisse haben gezeigt, wer ich bin und wer ich als Fahrer war"

Radsport
Freitag, 04 April 2025 um 10:00
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Fabian Cancellara, einer der meistdekorierten Radrennfahrer bei den Klassikern, hat sich zwar vor einigen Jahren zur Ruhe gesetzt, ist aber in seiner Rolle als Manager bei der Schweizer Formation Tudor Pro Cycling immer noch begeistert vom Profiradsport. Und so kommt es, dass er diesen Sonntag an den Ort seiner größten Triumphe zurückkehren wird - die Flandern-Rundfahrt.

Cancellara hängte sein Rad nach dem olympischen Zeitfahr-Titel in Rio 2016 an den Nagel, als er noch ganz oben auf der Liste stand. Im selben Jahr gewann er Strade Bianche und wurde Zweiter in Flandern - das Rennen, das ihm so nahe ging. Hat er den Nervenkitzel des Rennsports nicht vermisst? "Ich habe dieses Kapitel mit meiner Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio abgeschlossen. Es war der richtige Moment und es fühlte sich richtig an", sagt er gegenüber Vive le Vélo vor der Flandern-Rundfahrt.

2010 gelang Cancellara bei der Flandern-Rundfahrt endlich der erste seiner drei Siege beim Flämischen Monument. Damals gab es Spekulationen über mechanisches Doping des Schweizers, vor allem von verärgerten belgischen Fans, die stattdessen lieber den Publikumsliebling Tom Boonen triumphieren gesehen hätten. Diese Gerüchte machen Cancellara offensichtlich keine Sorgen mehr.

"Bin ich nicht müde von diesen Gerüchten? Mir tun vor allem all die Leute leid, die sich solche Geschichten ausdenken. Heute kann ich darüber lachen. Ich muss mich nicht mehr so weit herablassen. Ich muss nichts mehr beweisen. Die Ergebnisse haben gezeigt, wer ich bin und wer ich als Reiterin war. Ciao, Miau!", lacht er.

Die Bilanz des Schweizers ist sicherlich beeindruckend. Wenn er alle seine Siege gegen einen eintauschen könnte, der in seinem Lebenslauf noch fehlt, welcher wäre das? "Das ist ein Luxusproblem", sagt Cancellara und verweist auf eine Lücke in seiner Erfolgsliste. "Es ist fast unmöglich zu sagen, welchen Sieg ich im Tausch gegen den Weltmeistertitel hergeben würde. Oder für einen 4. Sieg in Flandern oder Roubaix. Nein, ich bin zufrieden."

Was macht die Flandern-Rundfahrt für ihn so einzigartig? "Es beginnt mit dem Land, der Region und den Menschen. Es gibt das Kopfsteinpflaster, die Frittenbuden, das Bier ... Die Tour ist ein Rennen, das so viele Dinge gleichzeitig bietet. Besonders jetzt, da der Start nicht in Antwerpen, sondern in Brügge ist. Es ist wie in einem Stadion. Man sieht, wie die Teams aus den Bussen auf den Grote Markt gehen. Das sind intensive Gefühle von Stolz und Glück.

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