"Eines Tages will ich durch die Trouée d’Arenberg fahren" – Pogacar erfüllt sich einen alten Traum

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 11 April 2025 um 16:00
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Zum ersten Mal seit über drei Jahrzehnten wagt sich der amtierende Tour-de-France-Sieger auf das berüchtigte Pflaster von Paris-Roubaix. Tadej Pogacar stellt sich der „Hölle des Nordens“ – und durchbricht damit ein ungeschriebenes Gesetz im Profi-Radsport. Für den slowenischen Superstar ist es keine Laune, sondern das Resultat einer lang gehegten Sehnsucht.
Aart Vierhouten, heute Sportdirektor bei Bahrain Victorious, war einst beim UAE Team Emirates Pogacars Wegbegleiter. Er erinnert sich: „Es war 2022, als Tadej sich auf sein Debüt bei der Flandern-Rundfahrt vorbereitete. Wir haben damals viele Kopfsteinpflaster-Abschnitte gemeinsam erkundet – auch jene, die später bei der Tour gefahren wurden.“ Am Ende dieser intensiven Woche sagte Pogacar einen Satz, der Vierhouten bis heute im Ohr geblieben ist: „Eines Tages will ich durch die Trouée d’Arenberg fahren.“
Jetzt, drei Jahre später, macht Pogacar ernst. Warum gerade jetzt? Für Vierhouten liegt die Antwort auf der Hand: „Er ist ein Purist. Er liebt diesen Sport mit jeder Faser. Nach all seinen Erfolgen – zwei Grand Tours, Weltmeister, Klassiker – will er sich keine Träume mehr aufheben. Er will sie leben.“
Für den erfahrenen Niederländer ist klar: Ein Fahrer wie Pogacar hat sich das Recht verdient, über seinen eigenen Rennkalender zu entscheiden. „Man kann den Ehrgeiz eines solchen Champions nicht einschränken. Er muss nicht fünf Jahre warten, nur weil es nicht ins klassische Muster passt. Wenn er Paris-Roubaix fahren will – dann soll er es tun.“
Doch kann Pogacar das Rennen wirklich gewinnen? Vierhouten zögert keine Sekunde. „Er hat vielleicht nicht den Körperbau eines typischen Roubaix-Spezialisten, aber das hat noch nie jemanden davon abgehalten. Bei der Tour hat er 25 Kilometer Pflaster perfekt gemeistert – aber 55 Kilometer bei 260 Rennkilometern sind eine ganz andere Geschichte. Ich bin unglaublich gespannt.“
Eines ist sicher: Wenn Pogacar am Sonntag durch den Wald von Arenberg donnert, schreibt er einmal mehr Geschichte – ganz gleich, wie das Rennen ausgeht.
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