„Am Ende sagen zu können: Es hat einfach Spaß gemacht.“ - Jonathan Milan hat das Gesamtbild im Blick

Radsport
Samstag, 05 Juli 2025 um 11:30
milan
Jonathan Milan steht vor dem bislang größten Tag seiner Karriere: Beim Grand Départ der Tour de France 2025 gibt der italienische Sprinter sein Debüt – und zählt direkt zu den Favoriten auf Etappensieg und Gelbes Trikot. Die 1. Etappe endet mit einem Massensprint in Lille, und Milan hat nur ein Ziel: ganz vorne sein.

Traum vom Gelben Trikot: „Ein sehr großer Traum“

„Ich konzentriere mich in erster Linie auf den ersten Tag“, sagte Milan im Interview mit Wielerflits. „Wenn ich diese Etappe gewinnen und dann auch noch das Gelbe Trikot übernehmen könnte, wäre das ein sehr großer Traum – nicht nur für mich, sondern für das ganze Team.“ Das Finale hat Lidl-Trek gründlich rekognosziert – Milan fühlt sich bereit.
Nach dem Ausfall von Mads Pedersen wurde das komplette Sprinter-Aufgebot auf Milan zugeschnitten. Dass er als Lead Sprinter gesetzt ist, macht sich im Detail bemerkbar – zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit seinem Anfahrer Simone Consonni: „Er zwingt mich, den Kopf tiefer zu halten – das macht mich aerodynamischer und schneller.“ Trotzdem bleibt Milan flexibel: „Manchmal nehme ich auch Eddys Position. Das ist der Vorteil bei Lidl-Trek – wir können jederzeit wechseln.“

Blick nach Paris: Etappensiege und vielleicht auch Grün

Trotz aller Konzentration auf Lille hat Milan auch das Gesamtbild im Blick. Etappensiege sind das erste Ziel – doch auch das Grüne Trikot ist nicht ausgeschlossen: „Natürlich ist Grün ein Ziel. Aber wenn ich Etappen gewinne, kommt das automatisch.“ Dass er sich dabei mit Alleskönnern wie Mathieu van der Poel messen muss, sieht er sportlich: „Wir Sprinter haben auf dem Papier etwas mehr Chancen – aber das Rennen wird es zeigen.“
Ein besonderes Augenmerk richtet sich auch auf die neu gestaltete Schlussetappe in Paris, die über den Montmartre-Anstieg führt – bekannt aus dem olympischen Straßenrennen 2024. Milan hat dort noch nie selbst angegriffen, aber: „Ich habe mit vielen Fahrern gesprochen, die ihn kennen. Es wird schwer zu kontrollieren sein, es wird Angriffe geben – aber wir werden es versuchen.“

Fazit

Jonathan Milan geht selbstbewusst und fokussiert in seine erste Tour de France. Der erste und der letzte Tag stehen besonders im Fokus – mit Etappensiegen, Trikotträumen und der Hoffnung, am Ende sagen zu können: „Es hat einfach Spaß gemacht.“
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