Streckenprofil und Route Gent-Wevelgem 2025

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 28 März 2025 um 15:15
profile gentwevelgem2025

Gent-Wevelgem, der längste Kopfsteinpflaster-Klassiker vor der Flandern-Rundfahrt, verspricht am 30. März ein packendes Rennen. Zwar ist es nicht so anspruchsvoll wie das legendäre Monument in Flandrien, doch sein dynamischer Charakter sorgt Jahr für Jahr für hochklassige Duelle. Das Rennen ist bekannt für explosive Attacken und bietet den besten Klassikerspezialisten eine Bühne, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Wir werfen einen Blick auf das Streckenprofil.

Mit einer Gesamtdistanz von 250 Kilometern ist das Profil größtenteils flach, was häufig zu einem Sprint in einer kleineren Gruppe führt. Der Schlüsselabschnitt des Rennens ist jedoch eine hügelige Passage, die durch drei Anstiege des Kemmelbergs geprägt ist. Hier kommt es jedes Jahr zu entscheidenden Attacken. Zusätzlich erschweren Offroad-Abschnitte, die in den vergangenen Jahren ins Rennen integriert wurden, den Kampf um den Sieg.

Die Fahrer müssen den Belvedère-Anstieg zweimal bewältigen – eine zermürbende Rampe, die vielen zu schaffen machen wird. Bereits beim ersten Anstieg nach rund 85 Kilometern wird es zu ersten Ausreißversuchen kommen. Danach folgt eine technisch anspruchsvolle Phase mit den berüchtigten Plugstreets – 4,1 Kilometer lange Schotterabschnitte, auf denen Defekte jederzeit das Rennen beeinflussen können. Der letzte dieser Abschnitte endet 67 Kilometer vor dem Ziel und könnte bereits erste Vorentscheidungen bringen.

Der zweite Anstieg auf den Kemmelberg erfolgt 56 Kilometer vor dem Ziel und ist ein klassischer Schauplatz für Attacken. Hier werden die Klassikerspezialisten das Tempo verschärfen, um die Sprinter frühzeitig abzuhängen und eine Selektion zu erzwingen. In dieser Phase wird sich zeigen, wer die nötige Explosivität und Ausdauer besitzt, um sich in eine entscheidende Gruppe abzusetzen.

Nach dem zweiten Anstieg auf den Kemmelberg folgen einige kleinere Erhebungen, doch die letzte echte Herausforderung wartet am Anstieg über die Ossuaire. Dieser Abschnitt ist anspruchsvoller als die vorherigen, größtenteils asphaltiert, aber mit kurzen steilen Passagen, bevor die Fahrer das Kopfsteinpflaster erreichen. Hier steigt die Steigung auf bis zu 18 % an – ein brutaler Abschnitt, der alles abverlangt.

Diese Rampe erfordert eine explosive 30-Sekunden-Maximalleistung, die oft den Unterschied macht. Viele Fahrer geraten hier an ihre Grenzen, besonders in den letzten Metern vor dem Gipfel, der 34 Kilometer vor dem Ziel liegt. Wer hier nicht mehr mithalten kann, hat kaum noch eine Chance, zurückzukommen.

Ab dem Gipfel des Kemmelbergs wird das Rennen etwas berechenbarer, da die verbleibenden Kilometer nach Wevelgem fast vollständig flach sind. Dies bietet den Fahrern die Gelegenheit, sich neu zu sortieren – sei es für die Verfolgung von Ausreißern oder zur Bildung taktischer Allianzen in kleineren Gruppen.

Die Schlussphase ist oft ein spannendes Ringen zwischen Klassikerspezialisten und Sprintern, die das Rennen in ihre bevorzugte Richtung lenken wollen. Diese Dynamik sorgt für unvorhersehbare Szenarien: Mal kommt eine kleine Gruppe durch, mal entscheidet ein Sprint aus einem reduzierten Feld. Gent-Wevelgem bleibt damit ein Klassiker, bei dem verschiedene Rennverläufe möglich sind – und genau das macht seinen Reiz aus.

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