Mathieu van der Poel, Tadej Pogacar und Wout van Aert sind drei der größten Superstars im heutigen Radsport. Vergleicht man jedoch die Lebensläufe der drei Fahrer, so fällt auf, dass Van Aert mit nur einem Sieg bei den Monumenten deutlich weniger Erfolg hatte als Van der Poel mit sechs und Pogacar mit sieben.
Was könnte angesichts seines immensen Talents der Grund dafür sein, dass Van Aert bei den größten Eintagesrennen des Sports nicht so gut abschneidet? Nun, laut Sep Vanmarcke, ehemaliger Profi und heute Sportdirektor von Premier Tech in Israel, hat es ebenso viel mit der Mentalität wie mit dem Können zu tun: "Ich habe das Gefühl, dass Van der Poel und auch Pogacar von Natur aus viel ruhiger sind. Während Van Aert mehr Stress empfindet", erklärt der Belgier in Sport Knack. "Ich habe auch den Eindruck, dass er mehr liest, was über ihn gesagt wird. Das macht ihn vielleicht anfälliger."
Das soll aber nicht heißen, dass Vanmarcke von seinem Landsmann im Jahr 2025 keine großen Dinge erwartet, ganz im Gegenteil. Nach Ansicht des 36-jährigen ehemaligen Omloop Het Nieuwsblad-Siegers hat Van Aert mehr als genug natürliches Talent, um in diesem Frühjahr mit Pogacar und Van der Poel mithalten zu können. "Van Aert hat bereits einige phänomenale Phasen erlebt, die er noch wochen- oder sogar monatelang fortsetzen könnte", erinnert er sich. "Man denke nur an die Strade Bianche und Mailand-Sanremo, die er nach der Covid-Epidemie gewonnen hat. Oder an seine fantastischen Leistungen bei mehreren Ausgaben der Tour de France."
"Bei der Vuelta im letzten Jahr war er noch auf einem sehr hohen Niveau", fährt Vanmarcke fort und verweist auf sein jüngstes Beispiel. "Er muss komplett top sein und alles muss passen, aber wenn das passiert, denke ich, dass er immer noch mit Pogacar und Van der Poel mithalten kann. Ich erwarte dieses Jahr auf jeden Fall einen starken Van Aert".