Premiere auf dem Kontinent: Team Amani schreibt Geschichte im afrikanischen Frauenradsport

Die Saison 2026 wird im Frauenradsport aus einem besonderen Grund in Erinnerung bleiben: Mit Team Amani wurde erstmals in der Geschichte ein afrikanisches kontinentales UCI-Frauenteam gegründet. Die neue Mannschaft bringt enormes Potenzial mit und hat sich für die kommenden Jahre ehrgeizige Ziele gesetzt – sie will Schritt für Schritt den Weg an die Weltspitze gehen.

Das Team hat seinen Sitz in Äthiopien und vereint Fahrerinnen aus dem Land selbst, aus Ruanda sowie aus weiteren Staaten Ostafrikas.

Wie bereits erwähnt, träumt Team Amani groß: Bis 2028 möchte es an den wichtigsten Rennen des UCI-WorldTour-Kalenders teilnehmen – darunter die Tour de France Femmes, der Giro d’Italia Donne und die Vuelta a España Femenina.

Ab 2026 wird die Mannschaft bereits bei den europäischen Frühjahrsklassikern an den Start gehen.

Zu den Fahrerinnen, die Team Amani vertreten werden, gehört auch die in Südafrika geborene Veteranin Ashleigh Moolman-Pasio. In Aussagen, die Cycling Weekly gesammelt hat, äußerte sie sich begeistert über das Projekt. Auch Xaverine Nirere, amtierende ruandische Meisterin im Einzelzeitfahren, wird für die neue Mannschaft fahren.

„Als Pionierin des afrikanischen Frauenradsports ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um etwas zurückzugeben und der nächsten Generation afrikanischer Talente zu helfen, das höchste Niveau zu erreichen“, erklärte Moolman-Pasio.

„Als ich Anfang des Jahres Team Amani kennenlernte, war ich von der Vision des Projekts tief beeindruckt. Statt dem traditionellen Modell zu folgen, afrikanische Fahrerinnen nach Europa zu schicken und von ihnen zu erwarten, dass sie sich dort anpassen, baut Amani eine leistungsstarke Infrastruktur in Afrika selbst auf. Dort können sich die Athletinnen zu Hause fühlen – getragen von ihren eigenen Kulturen und Gemeinschaften. Von diesem Fundament aus schafft das Projekt dann auf nachhaltige Weise Wege nach Europa.“

„Nachdem ich ihr Talent aus nächster Nähe gesehen habe, bin ich überzeugt, dass ihr Potenzial enorm ist. Ich bin stolz darauf, eine aktive Rolle dabei zu spielen, ihnen zu helfen, dieses Potenzial auszuschöpfen – und zu erleben, wie afrikanische Frauen in den kommenden Jahren bei den größten Rennen der Welt an den Start gehen“, fügte sie hinzu.

Auch Mitbegründer Mikel Delagrange äußerte sich zur Gründung von Team Amani:

„Die Gründung dieses Teams, verbunden mit dem Ziel, innerhalb von drei Jahren an den wichtigsten Rennen der Welt teilzunehmen, ist ein Wendepunkt für unser Projekt. Wir haben immer daran geglaubt, dass unsere Athletinnen mit den richtigen Voraussetzungen mit den Besten konkurrieren können. Unsere Botschaft an die jungen Frauen in unserem Team lautet: Die einzige Grenze, die ihr jetzt habt, ist die eurer eigenen Vorstellungskraft.“