Pidcock wagt Doppelstart: Lombardei-Rundfahrt und Gravel-WM innerhalb von 24 Stunden – „Er will ein möglichst breites Spektrum abdecken“

Radsport
Donnerstag, 09 Oktober 2025 um 13:00
pidcock
Tom Pidcock wird seine Saison 2025 mit einem kühnen Doppelprogramm beenden, das sowohl seinen Ehrgeiz als auch seine Leidenschaft für den Wettkampf unterstreicht. Der Brite startet am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt und fliegt anschließend direkt in die Niederlande, um am Sonntag bei den UCI-Schotter-Weltmeisterschaften anzutreten – ein intensives Wochenende, das seine Vielseitigkeit und seine Liebe zum Radsport eindrucksvoll demonstriert.
Pidcocks Trainer Kurt Bogaerts erklärte gegenüber Sporza, dass dieser vollgepackte Saisonabschluss Teil eines langfristigen Plans ist. „Tom möchte weiterhin sowohl bei den Klassikern als auch bei den Grand Tours vorne mitfahren“, sagte der Belgier. „Am Ende seiner Karriere will er einen möglichst breiten Palmarès vorweisen können.“

Langfristige Vision trifft auf kurzfristige Feuerkraft

Pidcock blickt bereits auf eine herausragende Saison 2025 zurück. Er stand bei Strade Bianche, La Flèche Wallonne und der Vuelta a España auf dem Podium und fuhr bei der Straßen-WM in Ruanda in die Top 10. Besonders sein dritter Platz bei der Vuelta zeigte, dass er auch in den kommenden Jahren eine ernsthafte Bedrohung für die Gesamtwertung der Grand Tours werden kann.
Bogaerts betonte, dass Pidcock die Lombardei-Rundfahrt unbedingt bestreiten wollte, nachdem er im Vorjahr aufgrund von Teamentscheidungen bei INEOS Grenadiers – die letztlich zu seinem Wechsel führten – nicht starten konnte. „Es ist wichtig für Tom, dieses Monument endlich zu fahren. Das Rennen passt sehr gut zu seinen Qualitäten und könnte ihm künftig richtig liegen“, erklärte er.

Von Bergamo nach Maastricht über Nacht

Die organisatorische Herausforderung ist enorm. Nachdem die Gravel-WM ursprünglich für das darauffolgende Wochenende in Nizza geplant war, wurde sie auf den Sonntag vorverlegt und nach Limburg verlegt. Für Pidcock bedeutete das: keine Entscheidung zwischen beiden Rennen, sondern die Teilnahme an beiden.
Der Plan sieht vor, dass er am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt gegen Größen wie Tadej Pogacar und Remco Evenepoel antritt. Direkt nach dem Rennen wird er von Bergamo nach Maastricht fliegen. Sein Gravelbike und seine Ausrüstung warten dort bereits auf ihn, damit er am Sonntagmittag bei den Weltmeisterschaften starten kann.
„Natürlich ist man mit der Lombardei in den Beinen kein Topfavorit für die Gravel Worlds“, gab Bogaerts zu. „Aber Tom liebt das Rennenfahren. Er will seine Saison so beenden, dass es ihm Freude bereitet – und Offroad-Wettkämpfe geben ihm genau dieses Gefühl.“
Sollte Pidcock am Samstag das Podium erreichen, würde das die Reise zwar etwas verzögern, doch das Team ist darauf vorbereitet. „Wenn Tom auf dem Podium landet, nehmen wir eben einen späteren Flug – das wäre ein schönes Problem“, scherzte Bogaerts.

Ein größeres Erbe im Blick

Ein Erfolg am Sonntag könnte Pidcock sein drittes Regenbogentrikot bescheren – nach seinen Titeln im Mountainbike und Cyclocross. Es wäre ein weiterer Meilenstein in einer Karriere, die bereits jetzt von außergewöhnlicher Vielseitigkeit geprägt ist.
„Tom möchte weiterhin verschiedene Arten von Rennen zu seinem Palmarès hinzufügen“, so Bogaerts. „Dafür braucht es eine sorgfältige Planung und genügend Erholungsphasen. Er will überall konkurrenzfähig sein, wo er antritt.“
Da der Cyclocross-Winter für den Briten wohl eine geringere Rolle spielen wird, ist die Botschaft klar: Pidcocks Ambitionen wachsen weiter. Mit einem Monument und einer Weltmeisterschaft innerhalb von nur 24 Stunden liefert er am letzten Rennwochenende des Jahres 2025 den besten Beweis dafür.
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