Mads Pedersen ist bereit für den Giro-Kampf gegen Wout Van Aert: "Das ist mit Sicherheit eine der besten Versionen, die ich je von mir gezeigt habe"

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 08 Mai 2025 um 16:30
madspedersen
Wenn der Giro d’Italia 2025 beginnt, kehrt Mads Pedersen mit einem klaren Ziel zurück: Etappensiege und, wenn möglich, das Punktetrikot. Der 29-jährige Däne von LIDL-Trek gehört zu den vielseitigsten Fahrern des Pelotons – ein Mann für Klassiker, Sprintankünfte, Windkanten und harte Finals.
Pedersen ist keiner, der große Worte macht, aber seine Ergebnisse sprechen für sich. 2023 gewann er eine Giro-Etappe, seitdem reiht er Top-Leistungen aneinander. In diesem Frühjahr landete er auf dem Podium bei Paris-Roubaix und der Flandern-Rundfahrt – ein Beweis seiner Ausdauer, Konstanz und Siegermentalität, auch wenn der Monument-Triumph weiterhin auf sich warten lässt.
„Ich war nicht immer so konstant“, sagte Pedersen kürzlich gegenüber Cycling Weekly. „Aber in den letzten vier Jahren war ich da. Jetzt bin ich einer der Fahrer, auf den man zählen kann.“

Zwischen Monaco und Mailand: Entspannung als Erfolgsfaktor

Nach der Klassiker-Saison gönnte sich Pedersen eine bewusste Pause – nicht mit Trainingsplänen im Fokus, sondern mit seiner Frau in Monaco. Kein Trainingslager, keine Kalorientabellen. Stattdessen: Sex and the City zum fünften Mal – so beschreibt es Pedersen selbstironisch.
„Ich bin nicht der Typ, der ständig Daten analysiert“, sagt er. „Dafür habe ich Leute. Mein Trainer, mein Mechaniker, mein Ernährungsberater – sie sind die Besten. Ich vertraue ihnen, weil ich weiß, dass sie besser sind als ich in diesen Dingen.“
Diese Aufgabenteilung ist für Pedersen der Schlüssel zu mentaler Frische. „Andere Fahrer schalten ab, aber schauen trotzdem Taktiken und Ernährungstabellen. Ich ziehe den Stecker richtig.“ Diese Pragmatik ist kein Desinteresse – sie ist Teil eines klaren Systems, das auf Vertrauen basiert.
Deutliche Angelegenheit: Pedersen hat Van Aert im Jahr 2025 bislang in der Tasche
Deutliche Angelegenheit: Pedersen hat Van Aert im Jahr 2025 bislang in der Tasche

Ziele: Sprintsiege und mehr

Sportlich ist Pedersen für den Giro fokussiert wie nie. Die Zielsetzung ist klar:
„Ich will mindestens eine Etappe gewinnen. Zwei wären ein Traum. Und wenn es läuft, warum nicht auch das Punktetrikot?“ sagt er. „Ich habe das Trikot schon bei der Vuelta gewonnen – es wäre schön, das hier zu wiederholen.“
In der Sprinter-Hierarchie des Giro wird Pedersen auf Konkurrenz wie Kaden Groves, Jonathan Milan und vielleicht auch Wout Van Aert treffen – sofern dieser in Topform antritt. Doch angesichts Pedersens Frühjahrsleistung dürfte er sich auf Augenhöhe sehen.

Formhoch zur rechten Zeit

Für Pedersen, LIDL-Trek und seine Fans bleibt nur zu hoffen, dass die gute Form bis in die dritte Woche des Giro trägt. Und auch wenn die großen Frühjahrsklassiker erneut keinen Monumentensieg gebracht haben, so ist sein Hunger auf Erfolg ungebrochen.
„Mit dieser Form sollte das eine der besten Versionen sein, die ich je von mir gezeigt habe“, sagt er.
Mads Pedersen ist kein Tüftler, kein Nerd, kein Zahlenmensch. Er ist ein Rennfahrer im klassischen Sinn – instinktsicher, kraftvoll, mit einem klaren Fokus: Siegen. Beim Giro 2025 ist er einer der spannendsten Akteure, gerade weil er genau weiß, was er kann – und was er anderen überlässt.
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