Streckenprofil und Route des Giro d’Italia 2025: Das umfassendste Etappenprofil im Netz

Radsport
Donnerstag, 08 Mai 2025 um 10:45
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Vom 9. Mai bis zum 1. Juni richtet sich der Blick der Radsportwelt auf die erste Grand Tour der Saison: den Giro d’Italia. Vom Start in Albanien über eine Mini-Ausgabe der Strade Bianche bis hin zu den hochalpinen Pässen verspricht die Italien-Rundfahrt Spektakel auf unterschiedlichstem Terrain – und das an 21 Renntagen.
Der Giro 2025 beginnt mit drei Etappen auf dem Balkan, bevor es per kurzer Überfahrt zurück auf italienischen Boden geht. Von dort führt die Route langsam nordwärts – entlang der Westküste durch Städte wie Neapel, Siena und Pisa. Die Entscheidung fällt wie gewohnt in den Alpen, mit einer Mischung aus unterschiedlich anspruchsvollen Bergetappen: kurze, explosive Finale, lange Anstiege und Zielankünfte in großer Höhe.

Etappe 1: Durres - Tirana

Durres - Tirana, 164 Kilometer
Durres - Tirana, 164 Kilometer
Zum Auftakt des Giro d’Italia 2025 geht es auf albanischem Boden von der Hafenstadt Durrës nach Tirana. Es ist ein welliger Einstieg in die Rundfahrt, der mit drei klassifizierten Anstiegen aufwartet – darunter zwei Überquerungen des Anstiegs nach Surrel. Auch wenn die erste Rennhälfte flach verläuft, dürfte es kein klassischer Sprinttag werden – zu selektiv ist das Terrain in der zweiten Hälfte.
Der erste markante Anstieg des Tages führt nach Gracen – 12,9 Kilometer lang bei durchschnittlich 5,9 Prozent – er wird allerdings rund 80 Kilometer vor dem Ziel überquert und dürfte noch keine Rennentscheidung bringen. Die Hauptaktion ist auf den Schlussanstieg nach Surrel zu erwarten, der zweimal gefahren wird: 6,9 Kilometer bei 4,6 Prozent im Schnitt, mit einer kurzen Rampe von bis zu 13 Prozent. Kein Berg für die reinen Kletterer, aber definitiv ein Profil, das Angreifer einlädt.
Der Gipfel liegt nur elf Kilometer vor dem Ziel – von dort geht es auf technisch anspruchsvoller Strecke bergab bis fast zur Ziellinie in Tirana. Wer hier eine Lücke reißt, könnte sich mit einem prestigeträchtigen Etappensieg belohnen. Trotz eines vermutlich noch größeren Hauptfeldes ist ein Massensprint eher unwahrscheinlich – diese Auftaktetappe birgt Überraschungspotenzial.

Etappe 2 (Einzelzeitfahren): Tirana - Tirana

Tirana - Tirana, 13,7 Kilometer
Tirana - Tirana, 13,7 Kilometer
Der zweite Tag bringt bereits das erste Einzelzeitfahren – auf den ersten Blick kurz und schnell, aber bei weitem kein klassischer Prolog. In der Hauptstadt Tirana geht es über 13,7 Kilometer, die nicht nur fahrtechnisch anspruchsvoll, sondern auch profiltechnisch überraschend selektiv sind.
Der Kurs ist nicht komplett flach: Nach rund acht Kilometern wartet ein kurzer, aber giftiger Anstieg. 1,5 Kilometer bei 4,9 Prozent führen zum Zwischenzeitpunkt – oben angekommen geht es auf derselben Straße mit hoher Geschwindigkeit wieder talwärts. Wer hier das Risiko nicht scheut, kann wertvolle Sekunden gewinnen – oder verlieren.
Der Kampf um die Tageswertung und das Rosa Trikot wird auf Messers Schneide geführt. Jeder Tritt zählt, jede Kurve kann entscheiden. Gerade auf den flacheren Abschnitten, die durch die Innenstadt führen, machen enge Ecken und kurze Beschleunigungen den Unterschied. Ein Zeitfahren für Allrounder mit Punch – wer in guter Form ist, hat hier die Chance auf einen frühen Paukenschlag.

Etappe 3: Valona - Valona

Valona - Valona, 160 Kilometer
Valona - Valona, 160 Kilometer
Die dritte Etappe des Giro bietet bereits das erste alpine Kräftemessen – oder zumindest die Chance dazu. Rund um die Hafenstadt Vlorë führt die Strecke über 160 Kilometer, die im zweiten Teil mit zwei ernsten Anstiegen aufwartet. Ein Tag für Ausreißer, kletterstarke Sprinter, oder sogar erste GC-Attacken?
Schon in der ersten Hälfte des Tages gibt es ein 2,2 Kilometer langes Steilstück mit knapp 10 Prozent – noch weit vom Ziel entfernt, aber nicht ohne Wirkung: Hier werden einige Beine schon früh müde. Richtig entscheidend könnte es jedoch 65 Kilometer vor dem Ziel werden, wo ein 5,1 Kilometer langer Anstieg bei 6,8 Prozent ansteht – und das Terrain danach bleibt wellig.
Das große Hindernis folgt 38 Kilometer vor dem Ziel: der Aufstieg zum Qafa e Llogarasë. Mit 10,6 Kilometern bei 7,3 Prozent ist es kein brutaler Hochgebirgspass, aber genug, um ernsthafte Abstände zu reißen – vor allem, wenn nach dem Zeitfahren vom Vortag bereits erste Lücken klaffen. Vom höchsten Punkt geht es in einer langen Abfahrt über 1000 Höhenmeter hinunter.
Erst auf den letzten 17 Kilometern wird das Terrain wieder flach. Wer den letzten Anstieg überlebt, kann in einer reduzierten Gruppe um den Tagessieg sprinten – oder in einem taktisch geprägten Finale mit späten Angriffen. Ob für Ausreißer, Kletterer oder GC-Leute – diese Etappe hat das Potenzial, ein erstes echtes Spektakel zu liefern.

Etappe 4: Alberobello - Lecce

Alberobello - Lecce, 187 Kilometer
Alberobello - Lecce, 187 Kilometer
Nach den ersten anspruchsvolleren Etappen geht es für die Fahrer wieder auf flache Straßen: Die 4. Etappe führt über 175 Kilometer von Alberobello nach Lecce und markiert den ersten echten Sprint-Tag des Giro d'Italia. Mit nur 730 Metern Höhenunterschied und nur einem kategorisierten Anstieg wird diese Etappe ein Fest für die Sprinter.
Die Strecke führt die Fahrer in den Südosten Italiens, zum geografischen „Absatz des Stiefels“ – die Region Apulien. In Lecce angekommen, wartet ein zwei Runden langer Stadtkurs auf die Fahrer, der das Finale schnell und technisch macht.
Im letzten Kilometer kommen zwei enge Rechtskurven, die viel Aufmerksamkeit erfordern – hier wird es ein Kampf um die beste Positionierung im Peloton. Kurz vor dem Ziel folgt dann eine scharfe Linkskurve, die den Startschuss für den finalen Sprint gibt. Wer hier den richtigen Moment erwischt, könnte sich den Etappensieg sichern.

Etappe 5: Ceglie Messapica - Matera

Ceglie Messapica - Matera, 145 Kilometer
Ceglie Messapica - Matera, 145 Kilometer
Die 5. Etappe des Giro d’Italia ist eine kurze, aber äußerst interessante Strecke, die das wahre Gesicht des Giro zeigt, bei dem alles möglich ist. Das Finale in Matera ist leicht bergauf und folgt einigen Hügeln, die für viel Spannung sorgen könnten. Hier könnten wir einen reduzierten Sprint des Pelotons oder einen späten Angriff erleben, der das Rennen entscheidet, während das Peloton nach Nordwesten zurück in den zentralen Teil Italiens fährt.
Der Großteil des Tages verläuft eher unspektakulär und dient als Übergangsetappe, aber die letzten Kilometer werden mit Sicherheit explosiv. Zunächst geht es in den Anstieg nach Montescaglioso, der mit 2,9 Kilometern bei 8,3 % der schwierigste Anstieg des Tages ist. Die Kletterpartie endet 28 Kilometer vor dem Ziel und könnte einigen Teams die Gelegenheit bieten, das Tempo zu erhöhen und die reinen Sprinter aus dem Peloton herauszupicken.
Auch wenn der Anstieg steil ist, wird das Terrain danach nicht wirklich schwierig. Das Finale nach Matera ist zwar hügelig, aber es geht in mehreren kurzen Anstiegen weiter. Zuerst warten 5,6 Kilometer bei 4,6 % mit 12 Kilometern vor dem Ziel, die das Feld ordentlich strafen werden. Danach geht es bergab und wieder bergauf durch unregelmäßige, explosive Straßen.
Mit 4,2 Kilometern bis zum Ziel folgt ein kleinerer Anstieg, bevor es 1,9 Kilometer vor dem Ziel in einem 700 Meter langen Rampenabschnitt mit 8 % (maximal 10 %) richtig zur Sache geht. An dieser Stelle könnten gefährliche Angriffe erfolgen, und das Tempo wird sicherlich anziehen. Dieser Abschnitt wird den Fahrern alles abverlangen. Das Finale ist technisch anspruchsvoll, mit einer kurzen Abfahrt und den letzten 1,2 Kilometern, die leicht ansteigen und direkt in die Stadt führen. Am Ende wird es einen leicht bergauf verlaufenden Sprint geben, bei dem die Sprinter, die das Finale überstehen, einen klaren Vorteil haben.

Etappe 6: Potenza - Napoli

Potenza - Napoli, 210 Kilometer
Potenza - Napoli, 210 Kilometer
Die 6. Etappe des Giro d’Italia endet in Neapel, einer bekannten Zielstadt, die in den letzten Jahren immer wieder Erfolge zu verzeichnen hatte. Nach einigen hügeligen Etappen wird die Strecke diesmal jedoch deutlich flacher. Mit 227 Kilometern gehört diese Etappe zu den längeren, doch für die schnellen Sprinter gibt es keine großen Schwierigkeiten auf den letzten Kilometern.
Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass es zu einem Massensprint kommen wird. Mit 2500 Höhenmetern, die alle im letzten Drittel der Etappe zu bewältigen sind, wird die Distanz zu einer Herausforderung für viele Fahrer. Es gibt vier nennenswerte Anstiege an diesem Tag, angefangen mit einem 5 Kilometer langen Anstieg bei 4 % gleich zu Beginn. Danach folgt ein 20 Kilometer langer Aufstieg, und zwei weitere Anstiege, die schließlich mit 82 Kilometern vor dem Ziel enden. Die Müdigkeit wird gegen Ende der Etappe eine Rolle spielen, auch wenn ein Sprint des verbliebenen Pelotons wahrscheinlich ist.
Das Finale wird traditionell auf bekannten Straßen rund um die Küste von Neapel ausgetragen, was den Rennfahrern wenig Überraschungen bereitet. In den letzten Kilometern gibt es ein paar nervöse Abschnitte, aber die finalen 1,2 Kilometer verlaufen in einer geraden Linie entlang des Meeres, was den Sprintern ausreichend Gelegenheit gibt, ihre Position zu verbessern und einen perfekten Sprint zu starten.

Etappe 7: Castel di Sangro - Tagliacozzo

Castel di Sangro - Tagliacozzo, 168 Kilometer
Castel di Sangro - Tagliacozzo, 168 Kilometer
Die 7. Etappe des Giro d’Italia markiert das erste Gipfelfinish der Rundfahrt und führt die Fahrer in die Apenninen, wo sie sofort mit dem Klettern beginnen. Es wird kein brutaler Tag, aber dennoch eine wichtige Etappe, um die Form der Träger des rosa Trikots zu testen. Ein 7,8 Kilometer langer Anstieg mit einer Steigung von 5,8% gleich zu Beginn lässt darauf schließen, dass sich eine starke Ausreißergruppe bilden wird.
Die Etappe verläuft traditionell wellig und führt durch eine Region des Landes mit sehr wenigen flachen Abschnitten. 98 Kilometer vor dem Ziel folgt ein 4,6 Kilometer langer Anstieg bei 9,2%, der zu den ernsthaften Prüfungen des Tages zählt und später zu spüren sein wird. Es ist unwahrscheinlich, dass die Etappe mit einem sehr hohen Tempo gefahren wird, aber der Peloton wird sicherlich Fahrer verlieren. Kurz danach gibt es 14 Kilometer Bergauffahrt bei etwa 5%, mit einer kurzen Abfahrt in der Mitte, und erst danach können sich die Fahrer ein wenig erholen, bevor sie sich auf den finalen Aufstieg vorbereiten, bei dem die GC-Fahrer alles geben müssen.
Die Fahrer werden ihre Beine für den finalen Anstieg nach Tagliacozzo schonen, der sich über 12 Kilometer bei 5,5% erstreckt. Allerdings beträgt die durchschnittliche Steigung der letzten 2 Kilometer 10%, was diesen Abschnitt besonders schwierig macht. Wer nicht in bester Form ist, riskiert, wertvolle Zeit zu verlieren und die entscheidenden Tage mit erheblichen Rückständen und viel Druck auf den Schultern zu beginnen.

Etappe 8: Giulianov - Castelraimondo

Giulianov - Castelraimondo, 197 Kilometer
Giulianov - Castelraimondo, 197 Kilometer
Die 8. Etappe des Giro d’Italia ist ein wahres Giro-Klassiker-Tag, mit vielen Anstiegen unterschiedlichster Länge und Steigung. Es ist ein Tag, der gut für Ausreißer geeignet ist, aber an dem auch vieles passieren kann. Es gibt harte Anstiege, aber werden sich die GC-Fahrer vor der Schlüssel-Etappe des Rennens wirklich auf dieses Risiko einlassen?
Es wird ein echter Giro-Tag mit insgesamt 3700 Höhenmetern, die über den gesamten Verlauf der Etappe verteilt sind. Mit einer Distanz von fast 200 Kilometern wird dies auch zu einer Ausdauerrunde. Bergfahrer und Puncher könnten um den Etappensieg aus einer Ausreißergruppe kämpfen, während es im Peloton schwer vorstellbar ist, dass jemand dieses schwierige und unberechenbare Terrain kontrollieren will. Die meisten Fahrer werden darauf aus sein, ihre GC-Ambitionen zu schützen, ihre Beine für die bevorstehende Schotter-Etappe zu schonen oder sich vielleicht sogar in den letzten Hügeln des Tages anzugreifen.
Ein wichtiger Anstieg ist der Sassotetto, ein 13 Kilometer langer Anstieg bei über 7% Steigung, der mit 91 Kilometern vor dem Ziel endet. Später folgt ein weiterer 5,5 Kilometer langer Anstieg bei 6,9%, der mit 45 Kilometern vor dem Ziel endet. Danach folgen zwei kleinere, explosive Anstiege vor der Abfahrt ins Ziel nach Castelraimondo.
Der erste Anstieg ist 1,4 Kilometer bei 7,3%, der mit 20 Kilometern vor dem Ziel endet und ein Zwischensprint eingebaut hat. Der zweite Anstieg ist in zwei Abschnitte unterteilt, wobei der letzte Abschnitt 600 Meter bei 8% beträgt, und die finale Steigung liegt nur noch 6,5 Kilometer vor dem Ziel, was potenziell zu Angriffen anregen könnte. Die Abfahrt führt bis auf den letzten Kilometer, was noch die Möglichkeit bietet, kleine Unterschiede zu schaffen.

Etappe 9: Gubbio - Siena

Gubbio - Siena
Gubbio - Siena
Die 9. Etappe des Giro d’Italia wird einer der Schlüssel-Momente des Rennens sein. Die Fahrer müssen sich einer „Mini Strade Bianche“ stellen, einer Etappe, die die Gesamtwertung auf einem Terrain testen wird, in dem die Favoriten nicht unbedingt im Vorteil sind – hier spielen Stürze, Splits und Taktik oft eine entscheidende Rolle. Es wird eine Etappe mit Anstiegen, und der Druck wird groß sein. Es ist zu erwarten, dass die Fahrer um das Rosa Trikot vorne mitmischen werden, aber auch viele Fahrer werden auf einen prestigeträchtigen Etappensieg aus sein.
Die Etappe wird insgesamt 30 Kilometer Schotterstraßen umfassen, auf denen die Fahrer viele kurze und steile Anstiege bewältigen müssen. Das Ziel befindet sich in der Stadt Siena, die auch das Finale der Strade Bianche beherbergt, mit der berühmten Auffahrt zur Via Santa Caterina als Höhepunkt.
Es wird nicht das „volle Programm“ wie im März sein, aber es wird hart genug, um das Chaos und den Schaden zu verursachen, die zu erwarten sind. Von 68 bis 34 Kilometern vor dem Ziel wird das Rennen mit voller Hochtouren-Geschwindigkeit zwischen den Schottersektoren gefahren, die nicht nur eng und trickreich sind, sondern auch mehrere Anstiege und Abfahrten beinhalten. Der letzte Abschnitt endet mit einem 1 Kilometer langen Anstieg bei 7%.
An diesem Punkt kann das Rennen auseinanderfliegen. Später wird der Kampf um den Etappensieg weitergehen, und größere Unterschiede könnten durch direkte Angriffe gemacht werden, nicht nur durch das Chaos. Mit 14 Kilometern vor dem Ziel müssen die Fahrer den Colle Pinzuto bewältigen – ein 450 Meter langer Anstieg bei 12% am Ende des Sektors. Danach folgt ein welliges Terrain, bevor es zum bekannten Finale in Siena geht.
Richtig, wir sehen die Piazza del Campo, das Ziel wird an dem ikonischen Ort sein, den wir alle kennen – ein wahrer Privileg. Die Auffahrt zur Via Santa Caterina bedarf keiner Einführung und wird innerhalb des letzten Kilometers vor dem Ziel erklommen. Mit ihren Rampen von 16% bietet sie das spektakuläre Finale der ersten Woche des Rennens.

Etappe 10 (Einzelzeitfahren) : Lucca - Pisa

Lucca - Pisa, 28,6 Kilometer
Lucca - Pisa, 28,6 Kilometer
Die 10. Etappe des Giro d’Italia ist das zweite und letzte Einzelzeitfahren der Rennen. Es wird eine moderate Länge haben und flach verlaufen, aber die Organisatoren des Giro d’Italia haben sich gegen einen traditionellen Zeitfahren-Tag entschieden. Die 28 Kilometer werden ausreichen, um Unterschiede zu machen, aber bei den besten Fahrern sollten die Positionen relativ ähnlich bleiben.
Es gibt nicht viel zu analysieren, da die Straßen nahezu durchgängig flach sind – von Anfang bis Ende. Direkt vor dem zweiten Zwischen-Sprint gibt es eine trickreiche Abfahrt mit ein paar Haarnadelkurven, die Vorsicht erfordert. Doch solange die Fahrer dort ihre Linie halten, geht es danach weiter bis nach Pisa, wo das berühmte Schiefe Turm als Zielort wartet.

Etappe 11: Viareggio - Castelnuovo Ne Monti

Viareggio - Castelnuovo Ne Monti, 185 Kilometer
Viareggio - Castelnuovo Ne Monti, 185 Kilometer
Etappe 11 verspricht ein komplexes und unberechenbares Teilstück zu werden – mit Potenzial für die Gesamtwertung, sofern die Favoriten bereit sind, Initiative zu zeigen. Direkt nach dem Einzelzeitfahren eröffnet sich hier die Chance für taktische Risiken. Mit insgesamt 3.800 Höhenmetern über ein anspruchsvolles Profil könnten mutige Fahrer den Verlauf der Etappe entscheidend prägen – alles hängt von ihrer Mentalität ab.
Gleich zu Beginn wartet der brutale Anstieg zum San Pellegrino in Alpe, einer über 14 Kilometer langen Rampe mit durchschnittlich 8% Steigung – einer der härtesten Anstiege dieser Giro-Ausgabe. Wer hier angreift, kann das Rennen früh auf den Kopf stellen. Doch falls niemand das Rennen wirklich öffnet, dürfte sich eine Ausreißergruppe um den Tagessieg streiten, während die Klassementfahrer sich gegenseitig im hügeligen Finale nach Castelnuovo Ne’ Monti neutralisieren.
In der Schlussphase folgen einige nicht kategorisierte, aber entscheidende Rampen – 11 km bei 4,9 % (noch 39 km), 1,4 km bei 5 % (noch 30 km) und 3 km bei 5 % (noch 24 km) –, die vor allem bei einem Ausreißersieg eine wichtige Rolle spielen könnten. Bleibt das Hauptfeld geschlossen, bauen diese Anstiege zusätzliche Ermüdung auf – als Vorbereitung auf den letzten Anstieg.
Dieser ist mit 5,8 Kilometern bei 5,8 % zwar nicht extrem, aber am Ende eines solch schweren Tages wird er spürbar. Der Gipfel ist nur wenige Kilometer vor dem Ziel erreicht. Danach führt die Strecke größtenteils bergab – allerdings technisch anspruchsvoll. Ein letzter kurzer Anstieg zur Ziellinie könnte schließlich für einen packenden Sprint sorgen – ob aus einer kleinen Gruppe oder einem erfolgreichen Fluchtversuch.

Etappe 12: Modena - Viadana

Modena - Viadana, 172 Kilometer
Modena - Viadana, 172 Kilometer
Am 12. Tag des Rennens könnten die Sprinter wieder einmal das Sagen haben. Von Modena nach Viadana gibt es nicht viele Hindernisse, und es dürfte ein wichtiger Tag im Kampf um das Maglia Ciclamino werden.
Es gibt ein paar Anstiege, das ist sicher nicht der flache, einfache Tag, auf den die schnellen Männer hoffen, aber insgesamt sind sie weit vom Ziel entfernt und nicht steil genug, um ernsthaften Schaden anzurichten. Die letzte Stunde des Rennens wird ziemlich schnell und einfach in Viadana sein, obwohl die Organisatoren nur 350 Meter vor dem Ziel eine unangenehme Kurve eingebaut haben, die im Endspurt einen großen Unterschied machen kann.

Etappe 13: Rovigo - Vicenza (Monte Berico)

Rovigo - Vicenza (Monte Berico), 180 Kilometer
Rovigo - Vicenza (Monte Berico), 180 Kilometer
Auf der 13. Etappe kehren die Fahrer zurück zum legendären Monte Berico. Ein Tag für Klassiker-Spezialisten, doch auch die Klassementfahrer müssen aufmerksam bleiben – denn obwohl keine langen Anstiege auf dem Programm stehen, birgt das Finale durchaus das Potenzial für Zeitverluste.
Die Etappe verläuft überwiegend flach, doch wenn es bergauf geht, dann steil und explosiv. Ein perfekter Tag für Puncheure – und möglicherweise auch für eine erfolgreiche Ausreißergruppe. Die abschließende Rampe ist jedoch steil genug, um auch die Gesamtwertung in Bewegung zu bringen. In der Anfahrt nach Vicenza warten einige Anstiege, doch zwischen ihnen sind die Straßen völlig flach und schnell – ideal, um Kraft für die letzten Kilometer zu sparen.
Die erste Überquerung des Monte Berico erfolgt 21 Kilometer vor dem Ziel. Kurz darauf folgt der 1,8 Kilometer lange Anstieg von Arcugnano mit durchschnittlich 6,6 % Steigung – 11 Kilometer vor dem Ziel. Danach führt die Strecke hinunter, bevor die Fahrer den finalen Anstieg zum malerisch über der Stadt gelegenen Monte Berico in Angriff nehmen.
Dieser Schlussanstieg ist zwar nur 800 Meter lang, hat aber mit 8 % Steigung eine explosive Wirkung – ein rein anaerober Kraftakt, der sich deutlich von den bisherigen Etappen unterscheidet und die Beine der Favoriten auf eine neue Probe stellt.

Etappe 14: Treviso - Nova Gorica

Treviso - Nova Gorica, 186 Kilometer
Treviso - Nova Gorica, 186 Kilometer
Das Rennen führt erneut ins Ausland – diesmal mit einer Etappe, die überraschenderweise den Sprintern entgegenkommen dürfte. Ohne nennenswerte Anstiege geht es vom Start in Treviso sanft ansteigend in Richtung der slowenischen Grenze. Alles deutet auf einen Massensprint im Zielort Nova Gorica hin.
Die Strecke verläuft flach in östlicher Richtung, doch in den letzten Kilometern sorgt ein kurzes, aber knackiges Finale für zusätzliche Spannung. Auf dem Schlussrundkurs in der Grenzstadt müssen die Fahrer zweimal einen 700 Meter langen Anstieg mit 7 % Steigung bewältigen – jeweils endend rund 8 Kilometer vor der Ziellinie. Die Positionierung wird in dieser Phase entscheidend sein, das Feld dürfte nervös agieren, und es könnten durchaus Attacken erfolgen, um das erwartete Sprintfinale zu stören.
Selbst wenn es zu einem Massensprint kommt, ist ein chaotischer Verlauf nicht auszuschließen. Der Rundkurs ist technisch anspruchsvoll, was die Organisation einer Nachführarbeit erschwert. In der Nähe des Bahnhofs von Nova Gorica könnten sich dadurch mehrere Rennszenarien entfalten – vom klassischen Sprint bis hin zum Erfolg einer späten Attacke.

Etappe 15: Fiume Veneto - Asiago

Fiume Veneto - Asiago, 214 Kilometer
Fiume Veneto - Asiago, 214 Kilometer
Giro-Fans werden sich an dieses Finale erinnern: 2017 endete hier die letzte Bergetappe des Giro d’Italia – mit großem Erfolg. Damals bot die Kombination aus Monte Grappa und der Schlussfahrt nach Asiago ein Spektakel, das sich die Organisatoren auch für das Ende der zweiten Woche erhoffen. Wieder stehen beide Anstiege auf dem Programm – inklusive der langen und anspruchsvollen Etappe über 219 Kilometer.
Die Länge allein wird zur Herausforderung. Ausdauer ist gefragt, ein Element, das die Tour de France in letzter Zeit eher vernachlässigt. Der Giro hingegen bietet regelmäßig solche Etappen – und genau das sorgt für Spannung und Überraschungen.
Früh im Rennen wartet der Muro di Ca' del Poggio, ein extrem steiler Anstieg, der jedoch zu weit vom Ziel entfernt liegt, um für Rennentscheidungen zu sorgen. Die wahren Herausforderungen folgen später.
Der Monte Grappa, nicht von seiner härtesten Seite befahren, ist dennoch mit 25 Kilometern bei 5,7 % Steigung eine Prüfung auf höchstem Niveau. Die Auffahrt wird etwa eine Stunde dauern und bietet genug Raum für Attacken. Dennoch endet der Anstieg bereits 91 Kilometer vor dem Ziel, was einen frühen Angriff riskant macht – aber nicht unmöglich.
Die Abfahrt ist lang, steil und technisch anspruchsvoll. Danach folgen wellige Straßen bis zur nächsten großen Schwierigkeit: der Anstieg nach Dori – 16,6 Kilometer bei 5,3 %. Es ist ein "großes Blatt"-Anstieg ohne extreme Rampen, aber genau das macht ihn tückisch: konstantes Tempo, kaum Erholung – und in Kombination mit der bereits gefahrenen Distanz kann er zur Entscheidung führen.
Was diese Etappe jedoch wirklich spannend macht, ist das taktische Potenzial im Finale. Nach dem Gipfel, 28 Kilometer vor dem Ziel, geht es nicht klassisch bergab. Stattdessen folgt ein welliges Terrain, unterbrochen von einer 1,5 Kilometer langen Rampe bei 8 % – genau 20 Kilometer vor dem Ziel. Danach: kein großer Anstieg mehr – aber auch keine Erholung.
Die letzten Kilometer verlaufen auf einem hochgelegenen Plateau, auf dem jederzeit Angriffe möglich sind. Abseits der bekannten Bergetappen treffen die Klassementfahrer hier auf Terrain, das ihnen nicht unbedingt liegt – genau dort können sich neue Dynamiken und unerwartete Rennverläufe entwickeln.

Etappe 16: Piazzola sul Brenta - Brentonico (San Valentino)

Piazzola sul Brenta - Brentonico (San Valentino), 199 Kilometer
Piazzola sul Brenta - Brentonico (San Valentino), 199 Kilometer
Etappe 16 – der Auftakt zur finalen Woche des Giro – verspricht ein brutaler Tag in den Bergen zu werden. Fünf kategorisierte Anstiege stehen auf dem Programm, doch die Entscheidung dürfte am letzten Berg fallen: dem Anstieg nach San Valentino, 17 Kilometer lang bei durchschnittlich 6,5 %. Ein Tag für die reinen Kletterer, um den Unterschied zu machen – und für jeden mit wackelnder Form ein potenzielles Desaster.
Die ersten Kilometer der über 200 Kilometer langen Etappe sind noch flach – doch dann wird es ernst. Die letzten zwei Drittel sind extrem anspruchsvoll, und direkt nach dem Ruhetag könnte sich das für viele Fahrer als problematisch erweisen. 4.700 Höhenmeter fordern alles – ein schlechter Tag hier kann jede Ambition auf das Gesamtklassement zunichtemachen. Und das gilt für alle.
Früh im Rennen wartet der erste längere Anstieg: 12,9 km bei 4,9 % (noch 130 km), gefolgt von einem ersten Härtetest: 10,1 km bei 7,5 % (noch 88 km). Doch das war nur der Auftakt – die wahren Prüfungen beginnen danach.
Santa Barbara ist der erste der beiden entscheidenden Anstiege: 12,7 Kilometer bei 8,3 %, konstant steil, ohne Erholungsphasen. Dieser Anstieg endet nur 34 Kilometer vor dem Ziel, gefolgt von einer technisch extrem anspruchsvollen Abfahrt, die bereits Unterschiede erzeugen kann.
Danach bleibt kaum Raum zum Durchatmen: Der Schlussanstieg nach Brentonico – San Valentino beginnt praktisch am Ende der Abfahrt. Offiziell 18 Kilometer lang bei 6 %, aber dieser Wert täuscht: Zwei kurze Abfahrten unterbrechen den Rhythmus, während große Teile der zweiten Hälfte der Steigung mit rund 9 % beziffert werden. Hier werden die Angriffe der Klassementfahrer erwartet – und sie werden wirken.
Ein Tag, der große Abstände schaffen kann – und möglicherweise die entscheidenden Weichen im Kampf um das Maglia Rosa stellt.

Etappe 17: San Michele all'Adige - Bormio

San Michele all'Adige - Bormio, 154 Kilometer
San Michele all'Adige - Bormio, 154 Kilometer
Viel wurde über diese Etappe spekuliert – doch ein Anstieg zum Passo dello Stelvio bleibt aus. Stattdessen endet der Tag in Bormio, traditionell Schauplatz großer Bergetappen, diesmal jedoch mit deutlich kürzeren Distanzen und einem explosiveren, taktischeren Profil. Es ist kein klassischer Tag für massive Zeitabstände – aber ein äußerst interessanter für die Gesamtwertung.
Der Tag führt über zwei große Anstiege: Passo del Tonale (14,8 km bei 6,2 %) und Passo del Mortirolo – allerdings nicht über seine härteste Seite, sondern über eine dennoch fordernde Variante mit 12,8 km bei 7,6 %. Diese Anstiege liegen 86 bzw. 48 Kilometer vor dem Ziel. Sie sind nicht so brutal wie manche Berge zuvor, aber dennoch steil und lang genug, um die GC-Favoriten erneut in Bewegung zu setzen. Das Problem für Attacken? Nach dem Gipfel sind es immer noch über eine Stunde bis ins Ziel.
Doch genau hier lauert die erste große Falle: Die Abfahrt vom Mortirolo ist extrem steil und technisch anspruchsvoll, ein Abschnitt, der für sich genommen bereits Zeitunterschiede erzeugen kann. Fahrer aus der Ausreißergruppe könnten hier ebenfalls profitieren – insbesondere wenn das Hauptfeld zögert oder die Dynamik kippt. Auf- und Abwärtspassagen bieten Raum für aggressive Aktionen.
Danach steigt die Straße weiter an – insgesamt werden 700 Höhenmeter bis zum letzten Anstieg gesammelt. Selbst wenn bis dahin keine großen Angriffe erfolgen, kann die finale Rampe nach Le Motte das Zünglein an der Waage sein: 3 Kilometer bei 8 %, im finalen Renndrittel, mit bergauf führendem Finale – und in der dritten Giro-Woche. Wer noch Reserven hat, kann hier ernsthaft angreifen.
Der Anstieg endet gut 9 Kilometer vor dem Ziel, danach folgt ein geteiltes Finale: eine Hälfte flach, die andere leicht abschüssig. Taktik, Teamarbeit und Mut könnten hier noch den Ausschlag geben – in einem Tag, der vielleicht unterschätzt wird, aber durchaus das Gesamtklassement beeinflussen kann.

Etappe 18: Morbegno - Cesano Maderno

Morbegno - Cesano Maderno, 144 Kilometer
Morbegno - Cesano Maderno, 144 Kilometer
Etappe 18 bietet den Sprintern die vorletzte Chance auf einen Tagessieg – doch so spät im Rennen wird es keineswegs ein Selbstläufer. Viele Fahrer werden versuchen, sich in der ersten Rennhälfte abzusetzen und eine starke Ausreißergruppe zu bilden. Das Ziel in Cesano Maderno verspricht ein spannendes Finale, bei dem unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen.
Insgesamt sind vier Anstiege zu bewältigen – der schwerste gleich zu Beginn: 7,6 Kilometer bei 5,8 % Steigung. Sollte sich hier bereits eine Gruppe lösen, könnte sie schwer einzuholen sein. Bei der vergleichsweise kurzen Renndistanz wird es für die Sprinterteams alles andere als einfach, das Rennen zu kontrollieren und eine frühe Fluchtgruppe wieder einzufangen.
Der letzte Anstieg endet bereits 56 Kilometer vor dem Ziel. Danach folgt über eine Stunde Renndauer, in der sich die Dynamik komplett ändern kann. Es geht hinaus aus der Seengegend der Lombardei und hinein in die flachen Vororte von Mailand – auf einem Finale, das komplett flach und wenig technisch ist.
Ein Tag für die Sprinter? Möglich – aber nur, wenn die Kontrolle gelingt. Andernfalls könnten sich die Ausreißer noch einmal entscheidend in Szene setzen.

Etappe 19: Biella - Champoluc

Biella - Champoluc, 156 Kilometer
Biella - Champoluc, 156 Kilometer
Etappe 19 führt tief in das Aostatal – und bringt all das mit, wofür die Region bekannt ist: lange, steile Anstiege und anspruchsvolle Abfahrten. Ein Tag, der durch und durch von Kletterei geprägt ist und dessen Charakteristik keinerlei Ruhephasen erlaubt. Die Berge sind sich in ihren Werten ähnlich – doch ihre Aneinanderreihung in der dritten Woche macht die Etappe zu einer der härtesten im gesamten Giro.
Bereits kurz nach dem Start, nach nur 3 Kilometern, beginnt der erste Anstieg: 11 Kilometer bei 4,6 % – nicht extrem, aber ideal, um die erste Selektion einzuleiten. Zahlreiche Teams mit Ambitionen in der Gesamtwertung werden versuchen, hier Helfer in die Ausreißergruppe zu bringen, bevor es ins brutale Herzstück der Etappe geht.
Die drei großen Prüfungen des Tages heißen:
  • Col Tzecore – 16 km bei 7 %, endet 99 km vor dem Ziel,
  • Col de Saint-Pantaléon – ebenfalls 16 km bei rund 7 %, Gipfel 56 km vor dem Ziel,
  • Col de Joux – 15,1 km bei 6,9 %, der letzte große Anstieg des Tages, endet 20 km vor dem Ziel.
Jeder dieser Berge ist ein Ausdauer-Monster – gleichmäßig steil, lang und kraftraubend. Der Tzecore markiert den Beginn des Hochgebirges, Saint-Pantaléon bietet mit seiner extrem technischen Abfahrt und anschließend schnellen Passage eine Mischung aus Gefahr und Tempo, und der Col de Joux wird voraussichtlich der Schauplatz der entscheidenden Attacken sein.
Doch auch danach ist das Rennen noch nicht vorbei: Auf dem Weg nach Champoluc wartet noch der Anstieg nach Antagnod – 9,5 km bei 4,6 %, der letzte Stich, der in dieser Phase der Rundfahrt enorme Wirkung entfalten kann. Insbesondere die zweite Hälfte der Steigung mit Rampen bis zu 11 % hat das Potenzial, letzte Differenzen zu schaffen. Der Gipfel liegt nur 4,6 Kilometer vor dem Ziel, anschließend folgt eine schnelle Abfahrt ins Ziel.
Ein Tag für die Bergfahrer, für Helden der dritten Woche – und für gewaltige Abstände im Klassement.

Etappe 20: Verres - Sestriere

Verres - Sestriere, 203 Kilometer
Verres - Sestriere, 203 Kilometer
Die Königsetappe? Für viele: ganz klar. Der Tag beginnt harmlos, doch die Organisatoren des Giro d’Italia haben sich das Schwerste bis ganz zum Schluss aufgehoben. Etappe 20 könnte, wie schon 2018, das gesamte Gesamtklassement noch einmal auf den Kopf stellen – damals verlor Simon Yates im Rosa Trikot alle Chancen, während Chris Froome mit einer epischen Soloattacke die Führung übernahm. Auf dem Papier wirkt die Etappe teils flach – doch 4.400 Höhenmeter und ein verheerendes Finale machen sie zu einer der anspruchsvollsten der gesamten Rundfahrt.
Der Einstieg in die Höhenkämpfe beginnt mit dem Colle del Lys, dessen Gipfel 90 Kilometer vor dem Ziel erreicht wird. Hier können Teams bereits Tempo machen, die Konkurrenz zermürben und das Terrain für spätere Attacken vorbereiten. Die Streckenführung bietet in diesem Abschnitt viele Möglichkeiten, Kraftreserven gezielt zu erschöpfen – ein Rezept, das 2018 seine Wirkung eindrucksvoll zeigte.
Doch das eigentliche Kernstück der Etappe – und möglicherweise der gesamten Rundfahrt – ist der legendäre Colle delle Finestre. Ein Monsteranstieg: über 18 Kilometer bei durchschnittlich 9 % Steigung, davon 7 Kilometer auf Schotterpiste. In dieser Rennphase wird der Anstieg das Feld förmlich zerschlagen. Hier gibt es keine Verstecke, keine Schonung – wer nicht sein absolut bestes Leistungsniveau erreicht, verliert Minuten. Und das Schockierende: Der Gipfel ist noch 28 Kilometer vom Ziel entfernt.
Nach der Abfahrt folgt der letzte Prüfstein des Giro: der Anstieg nach Sestriere. Insgesamt 16 Kilometer, die ersten sechs flach bis leicht ansteigend – doch die letzten 10 Kilometer klettern konstant mit rund 5 %. Auf über 2.000 Metern Höhe, nach dem Finestre, am Ende der 20. Etappe – das kann zu einem der schwersten Abschnitte des gesamten Rennens werden.
Ein epischer Tag steht bevor. Und wie 2018 gilt: Alles kann passieren.

Etappe 21: Rom - Rom

Rom - Rom, 141 Kilometer
Rom - Rom, 141 Kilometer
Der Giro endet traditionell mit einer Flachetappe in Rom – ein letzter Tag im Zeichen der Sprinter. Auf 143 Kilometern rund um die italienische Hauptstadt haben die schnellsten Männer im Feld ihre letzte Chance auf einen Etappensieg – und der Rest des Pelotons darf den Abschluss einer kräftezehrenden Rundfahrt feiern.
Die Stimmung ist feierlich, doch das Tempo wird hoch sein: Der Stadtkurs durch Rom ist schnell, stellenweise technisch, aber insgesamt sehr gut geeignet für ein klassisches Massensprintfinale. Der Schlusspunkt wird spektakulär gesetzt – mit dem Zielsprint in unmittelbarer Nähe zum Circo Massimo.
Ein Tag für die Sprinter, für große Emotionen – und für den gebührenden Abschluss des Giro d’Italia 2025.
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