Tadej Pogacar hat das moderne Rekordbuch des Radsports neu geschrieben. Jetzt hat sein Team diesem Kapitel ein glänzendes Symbol hinzugefügt: eine goldene Statue, die den Superstar des Sports nicht in vollem Sprint, sondern in stiller Größe zeigt. Sie würdigt den Mann, der mit seinen Erfolgen eine ganze Nation inspiriert und den globalen Einfluss des Radsports neu verteilt hat.
Die Skulptur hält keinen Moment explosiver Kraft fest, sondern einen Augenblick der Ruhe. Pogacar verbeugt sich – so, wie er es bei seinen Triumphen oft tat. Diese Geste, erstmals während der
Tour de France 2023 berühmt geworden, als er Jonas Vingegaard auf den Pyrenäen ihr Duell gewann, ist längst zu seinem Markenzeichen geworden. Nun steht sie aus Gold gegossen in Abu Dhabi, eingefroren als Symbol der Demut nach einem Sieg.
Wenn Anmut zur Sportbotschaft wird
Viele Sportdenkmäler feiern Wucht, Wut oder den finalen Sprint. Pogacars Statue feiert etwas anderes: Selbstvertrauen, verkleidet in Anmut. Die Verbeugung, einst spontane Geste der Freude, ist zu seiner Siegersprache geworden – eine Verneigung vor Fans, Rivalen und jenen, die seinen Weg begleitet haben. Jetzt ist sie zum Wahrzeichen einer Ära geworden, die vom UAE Team Emirates geprägt wurde wie kaum eine andere.
Was für eine Ehrung für den 27-jährigen Slowenen
Als Pogacar 2019 Teil des Projekts wurde, ahnten nur wenige, wie tief er seine Spuren in Sport und Kultur hinterlassen würde. Heute gilt er nicht nur als Talisman seines Teams, sondern als nationaler Botschafter des Radsports. Nachwuchsprogramme, Akademien und Massen-Events sind direkte Früchte seiner Erfolge. Bei der UAE Tour säumen Tausende die Straßen – ein Bild, das vor wenigen Jahren undenkbar schien.
2025 war das Jahr seiner absoluten Dominanz. Pogacar gewann die Tour de France zum vierten Mal (nach 2020, 2021 und 2024), verteidigte seinen Weltmeistertitel, siegte bei der Straßen-EM und krönte sich zum Monumenten-Sammler mit Erfolgen in Flandern, Lüttich und einer historischen fünften Lombardei in Serie. Keine Saison der Entdeckung mehr, sondern eine der Bestätigung: Pogacar ist der Maßstab auf jedem Terrain, bei jedem Wetter, zu jeder Zeit.
Ein Platz unter den Legenden
Nur wenige Fahrer wurden in der Geschichte des Sports so geehrt. Die bronzenen Beine von Tom Boonen über dem Taaienberg, der steinerne Wächter von Octave Lapize auf dem Tourmalet oder Nairo Quintanas Standbild in Boyacá – sie alle tragen ihre Mythen. Pogacars Statue fügt dieser Galerie eine neue Nuance hinzu. Sie steht nicht in Europa, sondern am Golf – an einem Ort, der sinnbildlich für den globalen Wandel des Radsports steht.
Mit der Enthüllung rückt nicht nur Pogacar selbst, sondern auch die neue Heimat des Weltklasse-Radsports ins Rampenlicht. Der Arabische Golf, einst ein Nebenschauplatz, wird zur kulturellen Bühne, auf der sportliche Größe sichtbar gemacht wird. Das Denkmal markiert den Moment, in dem ein Fahrer zur Marke, ein Sport zur Bewegung und ein Land zum Symbol wird.
Die goldene Verbeugung und ihr Vermächtnis
Der Zeitpunkt für das Denkmal ist präzise gewählt. Die Saison 2025 ist abgeschlossen, die Konkurrenz blickt bereits auf 2026. In dieser Phase sendet die Statue ein klares Signal: Der Maßstab liegt hoch – und Pogacar bleibt derjenige, an dem sich alle messen müssen.
Seine goldene Verbeugung erinnert daran, dass Dominanz nicht laut sein muss, um gehört zu werden. Dass Größe nicht immer im Angriff, sondern manchmal in stiller Würde ihren Ausdruck findet. Die Geste, die einst ein Zeichen des Moments war, wird nun zum bleibenden Ausdruck sportlicher Philosophie: Erfolg ohne Arroganz, Stärke mit Haltung.
Während Rivalen ihre Daten analysieren und Trainingspläne schmieden, feiern die Emirate ihren Champion mit einem Monument, das zugleich Hommage und Herausforderung ist. Es sagt: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben – und ihr Protagonist steht längst in Gold.