„Eine Stunde Kampf gegen sich selbst“ – Thibau Nys triumphiert erneut beim Koppenbergcross und setzt das Familienerbe fort

Cyclocross
Samstag, 01 November 2025 um 19:30
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Thibau Nys baut am Koppenberg etwas Besonderes auf. An dem Anstieg, an dem sein Vater Sven einst zur Legende wurde, zeigte der 22-Jährige erneut eine beeindruckende Vorstellung und holte seinen zweiten Sieg beim Koppenbergcross – ein klares Zeichen dafür, dass der große Name für ihn keine Bürde ist. Im Gegenteil: Er will den damit verbundenen Ansprüchen nicht nur gerecht werden, sondern sie noch übertreffen.
Direkt nach einer kontrollierten, kompromisslosen Fahrt über die schlammigen Kopfsteinpflaster gab Nys zu, dass der Sieg härter war, als er wirkte.
„Es sah vielleicht einfach aus, aber ich habe da draußen wirklich gelitten“, erklärte er im Ziel. „Es ist eine Stunde des Kampfes gegen sich selbst. Ich fühlte mich zwar unter Kontrolle, aber selbst dann darf man die Konzentration nicht verlieren – genau dann passieren die Fehler.“
Das Rennen stand kaum noch in Frage, sobald der Europameister einmal an der Spitze war. Der britische Meister Cameron Mason war der einzige, der in Schlagdistanz bleiben konnte, doch ein später Sturz kostete ihn entscheidenden Schwung. Dennoch musste Nys bei den tückischen Bedingungen voll fokussiert bleiben und setzte auf den entscheidenden Anstiegen klar auf Kraft statt auf Eleganz.
„Der Koppenbergcross war eines meiner großen Saisonziele“, sagte er. „Das ist ein richtig guter Weg, die Saison zu starten. Ich habe getan, was ich tun musste.“
Mit seinem Sieg zieht er mit Lars van der Haar und Mario De Clercq gleich — beide ebenfalls zweimal erfolgreich beim Kultklassiker. Bis zur Rekordmarke seines Vaters Sven mit neun Erfolgen ist es zwar noch ein weiter Weg, doch der Fortbestand der Familien-Dynastie am härtesten Hügel des Cyclocross ist unverkennbar.
Der Fokus richtet sich nun auf die Europameisterschaften am kommenden Wochenende in Middelkerke, wo Thibau seinen Titel verteidigen will. Der Belgier gab ehrlich zu, woran er noch arbeiten muss.
„Ich sollte wahrscheinlich viel Zeit im Sand verbringen — meine Sandtechnik ist nicht die beste“, meinte er scherzend. „Selbst mit dieser Form wird es schwer, den Titel erneut zu holen.“
Falls der Sieg am Koppenberg eine Ansage war, dann eine, die mit Ruhe und Entschlossenheit geliefert wurde. Der Name Nys wiegt schwer — doch Thibau Nys wirkt derzeit mehr als bereit, ihn zu tragen.
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