Wout van Aerts Form beim Giro d’Italia bleibt ein Rätsel. Der Belgier zeigte bei den Frühjahrsklassikern noch einmal seine Klasse, doch eine Infektion auf dem Weg zum Giro hat seine Vorbereitung stark beeinträchtigt – das bestätigt auch sein Trainingspartner und Freund Jan Bakelants in seiner Kolumne für Het Nieuwsblad.
„Wout war krank, und das ist ernst zu nehmen. Er ist niemand, der leichtfertig seinen Zeitplan ändert – er braucht Struktur und eine gezielte Vorbereitung. Wenn er davon abweicht, ist das ein klares Zeichen, dass etwas nicht stimmt“, so Bakelants. „Er kehrte nach Belgien zurück, weil er eine schwere Infektion hatte und Antibiotika nehmen musste – das ist nie gut für die Form.“
Laut Bakelants müssen sich die Gegner auf ein verändertes Szenario einstellen. „Viele Teams hatten sich darauf verlassen, dass
Team Visma | Lease a Bike in den ersten Tagen die Kontrolle übernimmt. Doch das ist nun ungewiss – sie müssen selbst umplanen und eigene Taktiken entwickeln.“
Sollte Van Aert wieder vollständig fit werden, rechnet Bakelants mit einer offensiven Herangehensweise seines Teams. „Ich gehe davon aus, dass Visma für Van Aert fahren wird, sobald er sich gut fühlt – so wie bei der Vuelta im vergangenen Jahr. Sie sollten alles daransetzen, ihn glücklich zu machen. Immerhin hat er einen langfristigen Vertrag mit dem Team unterschrieben – jetzt ist der Moment, um ihm etwas zurückzugeben.“
Van Aerts Chancen beschränken sich laut Bakelants nicht nur auf Sprints: „Er kann auch im Zeitfahren glänzen oder aus Fluchtgruppen heraus um Etappensiege kämpfen. Ich denke, das Niveau beim Giro wird überschaubar bleiben. Das Team sollte seine Geschichte mittragen. Natürlich haben sie auch Simon Yates im Blick, und bei flachen Etappen ist Olav Kooij eine logische Option – aber das wird nicht die Art von kollektivem Einsatz wie bei der Tour für Vingegaard.“