Eine bessere Saison als die, die
Tadej Pogacar in diesem Jahr erlebt hat, scheint kaum möglich – doch der Slowene sieht noch Luft nach oben. Nach einem Jahr voller Siege und Rekorde richtet der Weltmeister den Blick bereits auf neue Herausforderungen. In seinem Palmarès fehlen nur noch Mailand–Sanremo und Paris–Roubaix – zwei Monumente, die er 2026 ins Visier nehmen könnte. Daneben stehen natürlich Klassiker wie die Tour de France, die Weltmeisterschaften und Lombardei-Rundfahrt weiterhin im Fokus.
„Es war eine perfekte Saison in diesem Jahr, aber wir werden sehen, ob wir uns im nächsten Jahr verbessern können“, sagte Pogacar gegenüber Marca bei den Andorra Cycling Masters. „Wir wollen, dass das nächste Jahr genauso gut oder sogar noch besser wird. Es ist schwierig, sich jedes Jahr zu verbessern, aber wir versuchen, es für die nächste Saison zu schaffen.“
Das Rennen in Andorra, kein offizielles UCI-Event, bildete den Saisonabschluss für den Star des UAE Team Emirates – XRG. Dort traf er auf Isaac del Toro, Jonas Vingegaard und Primoz Roglic – drei Fahrer, die ihn in den vergangenen Jahren auf höchstem Niveau gefordert haben. „Es ist eine sehr gute Erfahrung, gegen drei der besten Fahrer der Welt anzutreten“, sagte Pogacar. „Das Format ist anders, aber es ist eine schöne Art, die Saison zu beenden.“
Die Bilanz des Jahres 2025 ist beeindruckend: Pogacar gewann die Strade Bianche, die Flandern-Rundfahrt, die Flèche Wallonne, Lüttich–Bastogne–Lüttich, das Critérium du Dauphiné (erstmals in seiner Karriere), die Tour de France, die Welt- und Europameisterschaften, Tre Valli Varesine sowie Il Lombardia. Er entschied die letzten vier Renntage des Jahres allesamt für sich – ein Schlusspunkt, der seine Ausnahmestellung eindrucksvoll unterstreicht.
„Es war eine sehr positive Saison“, resümierte Pogacar. „Letztes Jahr hatte ich zwar mehr Siege, aber diesmal habe ich neue Klassiker gewonnen. Die Ergebnisse waren sehr gut, und ich denke, diese Saison war besser als die vorherige.“
Im Dezember wird das UAE-Team traditionell in Spanien zusammenkommen, um den Rennkalender für 2026 festzulegen. Pogacar möchte sich bis dahin jedoch eine Auszeit gönnen. „Wir haben noch nicht über den Kalender gesprochen. Jetzt beginnt mein Urlaub, und ich will mich erholen“, sagte er. „Die Weltmeisterschaften in Kanada passen gut zu den dortigen Rennen, aber bis zur Entscheidung über den Kalender ist es noch ein weiter Weg.“
Seine Aussagen deuten darauf hin, dass die Vuelta a España im kommenden Jahr erneut nicht Teil seines Programms sein wird. Der Fokus dürfte stattdessen auf den Klassikern, der Tour und den Weltmeisterschaften liegen.
Wenig überraschend wurde Pogacar auch auf Vergleiche mit den ganz Großen des Sports angesprochen – etwa Eddy Merckx. Doch der 27-Jährige reagierte gewohnt bescheiden: „Sie alle waren zu ihrer Zeit große Champions und sind es immer noch. Große Legenden. Leider war ich damals nicht da, um sie bei ihren Wettkämpfen zu beobachten.“
So endet für Tadej Pogacar ein Jahr, das in jeder Hinsicht außergewöhnlich war – und gleichzeitig den Appetit auf mehr geweckt hat. Der Champion ist noch lange nicht satt.