An das Jahr 2025 wird Matej Mohorič wohl keine allzu guten Erinnerungen behalten. Verletzungen, Formschwankungen und Pech prägten seine Saison. Doch beim letzten Start des Jahres gelang dem Slowenen ein versöhnlicher Abschluss. Mit Platz drei bei den Schotter-Weltmeisterschaften in Limburg holte der ehemalige Weltmeister zumindest noch eine Bronzemedaille – ein Lichtblick in einem Jahr voller Rückschläge.
„Wenn mich jemand vor der Abreise gefragt hätte, hätte ich sofort unterschrieben“, sagte Mohorič nach dem Rennen im Gespräch mit
Bici.pro. Zwar hätte er sich auf einer Strecke mit mehr technischen Passagen und knackigen Anstiegen bessere Chancen ausgerechnet, doch am Ende überwiegt der Stolz. „Eine Medaille ist ein großer Erfolg – vor allem auf einem Kurs, der mir eigentlich nicht liegt“, so der 30-Jährige.
Taktisches Rennen und belgische Dominanz
Der Kurs in Limburg war flacher und weniger anspruchsvoll als im Vorjahr – eine Herausforderung für Mohorič, der seine Stärken vor allem auf technischen Abschnitten ausspielt. „Die Strecke war dieses Jahr einfacher, es gab weniger Passagen, in denen man mit den Beinen den Unterschied machen konnte“, erklärte er. „Dadurch wurde das Rennen taktischer, stärker von den Teams kontrolliert.“
Matej Mohoric genießt die Rennen auf seinem Schotterfahrrad
Bereits nach einer Stunde löste sich eine gefährliche Gruppe von sechs bis sieben Fahrern, vor allem Belgier, die sich perfekt abstimmten. Mohorič reagierte schnell, schloss die Lücke – doch kurz darauf attackierten vier Fahrer erneut, darunter Florian Vermeersch, der spätere Weltmeister. „In diesem Moment wusste ich, dass das der entscheidende Angriff war“, erinnerte sich Mohorič. „Aber auf dieser Strecke war es schwer, die Situation zu kontrollieren.“
Der Slowene kämpfte sich in die Spitzengruppe, in der Belgien mit drei Fahrern klar in der Überzahl war. Das Team nutzte seine taktische Stärke gnadenlos aus und ebnete Vermeersch den Weg zu einem Soloritt ins Ziel. Mohorič blieb nur der Kampf um die Podestplätze.
Zwischen Angriffen, Müdigkeit und Respekt
„Ich war mit Tom Pidcock unterwegs, er machte das Tempo, dann startete ich meinen Gegenangriff“, erzählte Mohorič. „Es ist schwierig, in so einer Situation alle abzuschütteln. Aber ich fand meinen Rhythmus, meine Beine waren gut – auch wenn ich nach der Saison wirklich müde war.“
Zwischendurch bildete sich ein Duo mit dem Schweizer Felix Stehli vom Team Vorarlberg. Doch der Kontinentalfahrer konnte dem hohen Tempo nicht mehr folgen. „Ich war etwas enttäuscht, dass er nicht mithalten konnte, aber er hat alles gegeben“, sagte Mohorič. „Man hat gesehen, dass er völlig am Limit war. Wenn Pidcock an seiner Stelle gewesen wäre, hätten wir vielleicht noch einmal herankommen können.“
Trotz allem zeigte sich Mohorič versöhnlich – und voll des Respekts für den neuen Champion. „Florian war unglaublich stark, meiner Meinung nach der Topfavorit“, betonte er. „Er hat dieses Trikot verdient. Schon bei den Weltmeisterschaften in Ruanda hat man gesehen, was er für Evenepoel geleistet hat. Er war in Topform.“
Für Mohorič endet damit ein schwieriges Jahr mit einem kleinen, aber wichtigen Erfolg. Ein Podestplatz, der ihm Mut für die kommende Saison gibt – und den Glauben daran, dass sein bestes Kapitel im Radsport noch nicht geschrieben ist.