Der Radsport ist ein faszinierender, aber auch gefährlicher Sport. Immer wieder erschüttern tragische Ereignisse die Szene – sei es durch schwere Stürze im Training oder im Wettkampf. Doch auch abseits der Rennstrecke sind die Fahrer verletzlich. Das zeigte sich jüngst auf dramatische Weise bei Simon Dalby von
Uno-X Mobility. Der 22-jährige Däne erlitt zwei Blutgerinnsel im Gehirn – und verdankt sein Leben offenbar dem schnellen Handeln seiner Eltern.
Das norwegische Team veröffentlichte kurz darauf eine Stellungnahme, während Teamarzt Rory Nolan gegenüber Feltet.dk über den Gesundheitszustand des jungen Profis sprach. „Simon bemerkte eine Schwäche in seinen Armen, als er mit seinen Eltern aß“, erklärte Nolan. „Sie brachten ihn sofort ins örtliche Krankenhaus, wo die Ärzte zwei kleine Blutgerinnsel im Gehirn fanden. Die Behandlung wurde sofort eingeleitet, und er fühlte sich bald darauf wieder fast normal.“
Dalby gehört seit 2022 zum Entwicklungsprogramm von Uno-X und wurde in dieser Saison ins Profiteam befördert. Im vergangenen Jahr belegte er bei der Tour de l’Avenir den sechsten Rang, zu Beginn dieses Jahres wurde er Zehnter bei der Tour of Oman und glänzte bei der Course de la Paix mit einem Etappensieg und Platz zwei in der Gesamtwertung. Als eines der größten Talente im Uno-X-Projekt galt er schon vor seinem medizinischen Rückschlag als Hoffnungsträger für die Zukunft. Umso größer war die Erleichterung im Team, dass der Vorfall glimpflich ausging.
„Zwei Blutgerinnsel im Gehirn sind natürlich ernst, aber es hätte viel schlimmer sein können“, betonte Nolan. „Seine Eltern haben sofort reagiert, und er wurde ohne Verzögerung behandelt. Das war in einer Situation wie dieser absolut entscheidend.“
Ärzte suchen nach den Ursachen
Zeit spielt bei einem Blutgerinnsel im Gehirn eine zentrale Rolle. Selbst eine geringe Verzögerung kann schwerwiegende Folgen haben. Hätte die Behandlung nur wenige Stunden später begonnen, wären bleibende Schäden möglich gewesen – etwa bei der Motorik, der Sprache oder dem Sehvermögen.
„Wenn ein Gerinnsel nicht rechtzeitig entfernt wird, kann es die Bewegung der Arme oder Beine, die Sprache oder die Wahrnehmung beeinträchtigen – je nachdem, welcher Teil des Gehirns betroffen ist“, erklärte Nolan weiter. „Es ist noch früh im Prozess, aber seine Aussichten sind positiv. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, herauszufinden, warum genau das passiert ist.“
Für Dalby bedeutet der Vorfall eine unerwartete Unterbrechung seiner noch jungen Karriere – aber auch ein zweites Leben. Uno-X kann dankbar sein, dass einer seiner größten Hoffnungsträger noch einmal davongekommen ist.
Dalby hat dieses Jahr eine Etappe bei der Course de la Paix gewonnen. @Imago