Alpecin-Deceuninck bleibt seiner klaren Philosophie treu: Das belgische Team setzt weiterhin auf Klassiker- und Sprintstärke – und könnte mit einer gezielten Verpflichtung einen echten Coup landen. Nach dem bevorstehenden Ende von Arkéa - B&B Hotels ist ein erfahrener Fahrer auf dem Markt, der perfekt ins Profil passt: Florian Sénéchal. Der 32-jährige Franzose gilt als routinierter Helfer und Spezialist für Kopfsteinpflasterrennen – genau der Fahrertyp, den Stars wie Mathieu van der Poel und Jasper Philipsen an ihrer Seite schätzen.
Wie die belgische Zeitung Het Laatste Nieuws berichtet, steht Sénéchal ganz oben auf der Wunschliste von Alpecin-Deceuninck. Zwar verfügt das Team über eine starke Entwicklungsstruktur, deren Fahrer regelmäßig im WorldTour-Team eingesetzt werden, doch auf dem Papier bleiben noch elf freie Plätze im Kader für 2026. Während bereits mehrere Verträge verlängert oder neue Talente verpflichtet wurden, scheint die Verpflichtung eines erfahrenen Profis außerhalb des eigenen Nachwuchsprogramms noch auszustehen.
Die Teamspitze um van der Poel, Philipsen, Kaden Groves und Tibor del Grosso ist bereits fix, doch mit den Abgängen von Xandro Meurisse, Gianni Vermeersch, Quinten Hermans, Timo Kielich, Robbe Ghys und Fabio van den Bossche zu direkten Konkurrenten wie Quick-Step, Visma und Red Bull hat Alpecin spürbar an Tiefe verloren. Der Fokus liegt deshalb klar auf der Verstärkung für die Klassiker-Formation – und hier soll Sénéchal die Lücke füllen.
Der Franzose bringt reichlich Erfahrung und Erfolge mit. In seiner Zeit bei Quick-Step war er Schlüsselhelfer von Fabio Jakobsen, mit dem er zahlreiche Sprinttriumphzüge anzog. Auch als Solist konnte Sénéchal überzeugen: Französischer Meister 2022, Etappensieger der Vuelta, Gewinner des Primus Classic 2021, dazu Siege bei Le Samyn und dem Druivenkoers – Overijse sowie Podiumsplätze bei Klassikern wie Gent–Wevelgem und dem E3 Saxo Classic.
Nach zwei durchwachsenen Jahren bei Arkéa - B&B Hotels könnte ein Wechsel zu Alpecin-Deceuninck den Neustart bringen, den Sénéchal braucht. Das belgische Team ist bekannt dafür, Fahrer in neuer Umgebung zu alter Stärke zu führen – wie zuletzt bei Philipsen oder Vermeersch. Zudem wäre der Franzose finanziell eine attraktive Option: Da Arkéa sein WorldTour-Projekt einstellt, könnte Sénéchal zu einem vergleichsweise niedrigen Preis verfügbar sein.
Alpecin-Deceuninck verfügt laut Het Laatste Nieuws über ein Jahresbudget von rund 27 Millionen Euro – etwa die Hälfte des Etats von Großteams wie UAE Team Emirates oder INEOS Grenadiers. Eine Verpflichtung von Florian Sénéchal wäre daher ein logischer, kosteneffizienter und sportlich wertvoller Schritt für ein Team, das seine Ambitionen auf den Frühjahrs-Klassikern weiter untermauern will.
Sénéchal reitet für Arkéa - B&B Hotels. @Sirotti