Jonas Vingegaard beendete seine Saison stilvoll beim traditionellen Saitama-Kriterium in Japan. Der Däne „gewann“ das Showrennen, das den offiziellen Schlusspunkt seiner erfolgreichen Saison markierte, und trat dabei gemeinsam mit Stars wie Primož Roglič und Jonathan Milan an.
Im Gespräch mit Daniel Miranda von der spanischen Zeitung AS sprach der zweifache Tour-de-France-Sieger über seine Zukunft, die anstehende Saisonvorbereitung, seinen Vuelta-Triumph und den Wechsel seines ehemaligen Teamkollegen
Cian Uijtdebroeks zu Movistar.
Trainingslager, Tour-Strecke und Saisonplanung
„Im Dezember fahre ich mit dem Team, wahrscheinlich in der Gegend um Alicante“, erklärte Vingegaard. „Ich bin mir noch nicht sicher, aber es wird das erste gemeinsame Trainingslager sein. Nach Málaga geht es diesmal nicht, aber ich würde gerne zurückkehren – ich liebe diese Gegend, die Stadt, das Wetter.“
Auch zur Strecke der Tour de France 2026 äußerte sich der 28-Jährige. „Die dritte Woche ist sehr hart, aber die ersten beiden sind etwas leichter als in den vergangenen Jahren. Es wird interessant zu sehen, wie sich das entwickelt, denn das Finale ist deutlich anspruchsvoller als zuletzt.“
Visma | Lease a Bike habe sich laut Vingegaard gezielt verstärkt: „Wir haben einige schnelle Männer für die Sprints und auch neue Kletterer für die Berge geholt.“
Vingegaard spricht in seinem Interview in AS über Uijtdebroeks
„Ich vermisse den Giro“
Auf seine Rennplanung angesprochen, deutete Vingegaard an, dass sein Programm für 2026 noch offen sei. „Im Dezember oder Januar machen wir bereits den Plan für das ganze Jahr. Ich habe zweimal in meiner Karriere zwei Grand Tours bestritten – 2023 und 2025 – und die Vorbereitung ist anders, wenn man nur eine fährt. Ich habe die Vuelta gewonnen, und ich sage nicht, dass ich nicht zurückkehren möchte, aber ich vermisse den Giro, weil ich dort noch nie gestartet bin. Es ist ein Rennen, das ich gerne gewinnen würde.“
Eine endgültige Entscheidung werde gemeinsam mit dem Team getroffen: „Wir müssen unsere Ziele und meine persönlichen Ambitionen abgleichen.“
Selbstvertrauen und besondere Erinnerungen
Vingegaard blickte zudem auf die vergangene Saison zurück, die mit seinem zweiten Platz bei der Tour und dem Sieg bei der Vuelta zu Ende ging. „Das gibt mir Selbstvertrauen. Ich glaube daran, dass ich es wieder schaffen kann – und hoffe, dass es 2026 so sein wird.“
Auch ein besonderer Moment nach der Vuelta bleibt ihm in Erinnerung: „Ich war enttäuscht, das Podium nicht genießen zu können. Aber wir haben auf dem Hotelparkplatz mit den Teamkollegen etwas erlebt, das ich nie vergessen werde.“
Über Uijtdebroeks: „Er ist ein großartiger Junge“
Zum Abschied seines früheren Teamkollegen Cian Uijtdebroeks, der Visma Richtung Movistar verlassen hat, äußerte sich Vingegaard mit Respekt. „Er ist ein großartiger Junge. Offensichtlich war er nicht glücklich, also war es das Beste für ihn, einen anderen Weg zu gehen. Ich wünsche ihm alles Gute – jetzt wird er eben ein weiterer Konkurrent für uns sein.“