Mathieu van der Poel stürmte am Sonntagnachmittag zu seinem dritten Triumph in Folge bei Paris-Roubaix und lieferte damit eine weitere herausragende Leistung in der glanzvollen Karriere des niederländischen Superstars. Doch nach dem Rennen sorgte ein schockierender Vorfall für Schlagzeilen: Ein "Fan" warf eine volle Flasche direkt in das Gesicht des Weltmeisters, als dieser vorbeifuhr.
Van der Poel zeigte sich nach dem Rennen sichtlich erschüttert und übte gegenüber Sporza deutliche Kritik: „Das ist versuchter Totschlag“, sagte er wütend. Der 29-Jährige hatte bereits in der Vergangenheit mit aggressiven Zuschauern zu kämpfen – er wurde bespuckt, und es wurden Gegenstände in Richtung seiner Laufräder geworfen. „Wir können das nicht durchgehen lassen. Es war eine volle Flasche, und es hat wirklich wehgetan. Wenn sie meine Nase getroffen hätte, wäre sie gebrochen gewesen. Hoffentlich können wir die Person identifizieren. Ich denke, es sollte einen Prozess geben – das war ein Volltreffer in mein Gesicht.“
Der Täter hat sich inzwischen bei der Polizei gemeldet und den Wurf zugegeben. Doch laut Matt Stephens, Eurosport- und TNT-Sport-Experte, sollte es keine mildernden Umstände geben.
„In erster Linie handelt es sich um einen Angriff, weil jemand einen Gegenstand eindeutig mit Absicht geworfen hat – und zwar ziemlich genau. Wir haben das im Radsport schon einmal gesehen, letztes Jahr in Roubaix. An dieser Person muss ein Exempel statuiert werden“, sagte Stephens in der Ultimate Cycling Show von TNT Sports. „Ob betrunken oder nicht, ob es einfach nur rücksichtslos war – wenn es absichtlich war, ist es viel ernster.“
Wie Van der Poel selbst sagte, handelte es sich seiner Meinung nach um „versuchten Totschlag“ – und Stephens versteht das gut: „Wenn er gestürzt wäre und sich den Schädel gebrochen hätte oder so etwas... wir müssen uns klarmachen: Van der Poel spricht deshalb von versuchtem Totschlag, weil er sich mit hoher Geschwindigkeit auf Kopfsteinpflaster bewegte. Er hätte mit dem Gesicht aufschlagen können – es hätte das Karriereende oder Schlimmeres bedeuten können.“
Stephens fordert klare Konsequenzen: „So etwas muss unterbunden werden. Und wenn nicht die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, öffnet das nur die Tür für andere Leute, die dasselbe fast ungestraft tun. Wir haben solche Szenen im Radsport schon gesehen – das hat keinen Platz. Ich hoffe, das Gesetz trifft diesen Zuschauer sehr hart, um ein klares Zeichen zu setzen: In unserem Sport ist das nicht akzeptabel.“