„Das könnte ein Problem werden“ – Vingegaard äußert Bedenken zum Grand Départ der Tour de France 2026

Radsport
Samstag, 20 September 2025 um 12:30
Vingegaard
Nach seinem Sieg bei der Vuelta a España 2025 hat Jonas Vingegaard auf der Pressekonferenz in Dänemark ungewöhnlich deutliche Worte gefunden. Der Däne räumte ein, dass der Grand Départ der Tour de France 2026 in Barcelona unter Druck geraten könnte, sollte der Konflikt zwischen Israel und dem Gazastreifen andauern.

Erinnerung an chaotische Vuelta

„Wenn der Krieg noch andauert, könnte das ein Problem werden. Die Zeit wird es zeigen, und es hängt davon ab, welche Entscheidungen die Tour nach dem, was wir hier bei der Vuelta gesehen haben, trifft“, erklärte Vingegaard.
Die Pro-Palästina-Proteste in Spanien hatten mehrere Etappen gestoppt und schließlich die Schlussetappe in Madrid zum Abbruch gezwungen. Für die Fahrer – auch für den späteren Gesamtsieger selbst – gab es Momente realer Gefahr, als sich Demonstranten Zugang zur Strecke verschafften.

Verantwortung bei UCI und A.S.O.

Vingegaard wies darauf hin, dass das Problem bislang vor allem in Spanien sichtbar war: „In Italien oder Frankreich nicht so sehr. Es scheint also eher ein spanisches Problem zu sein. Aber ich denke, die Entscheidung sollte der UCI und der A.S.O. überlassen werden.“

„Ich fahre, wo immer der Start ist“

Trotz seiner Bedenken macht der zweifache Tour-de-France-Sieger klar, dass er seinen Rennplan nicht ändern wird: „Ich werde den Tour-Start fahren, wo auch immer er stattfinden wird. Ob in Barcelona oder anderswo – so ist es nun einmal.“
Auf die scherzhafte Nachfrage, ob er sich einen erneuten Start in Dänemark vorstellen könne – nach dem Erfolg 2022 in Kopenhagen –, reagierte er lachend: „Ja, natürlich wäre das in Dänemark toll, aber ich bezweifle es.“

Alternativpläne in der Diskussion

Der ehemalige Grand-Départ-Direktor Alex Pedersen brachte ins Spiel, dass Dänemark im Notfall als Ersatz einspringen könnte. Technisch sei das möglich, wenn auch eher unwahrscheinlich.
Für Vingegaard bleibt jedoch der sportliche Aspekt im Vordergrund. Doch sein Eingeständnis, dass Barcelona „zu einem Problem werden könnte“, zeigt, wie sehr die Vuelta-Proteste die Radsportwelt erschüttert haben – und wie fragil selbst die größten Rennen derzeit erscheinen.
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