„Damit hat Pogacar kein Problem“ – niederländischer Ex-Profi: Jonas Vingegaard hat mit der mentalen Belastung des Rennens zu kämpfen

Radsport
Freitag, 26 Dezember 2025 um 15:00
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Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard sind die zwei stärksten Kletterer im Peloton, aber Fahrer mit sehr unterschiedlichem Lebensstil und unterschiedlichen Arten, Rennpausen zu gestalten.
Jonas Vingegaard, zweifacher Vater, lebt abseits der Öffentlichkeit, wenn er nicht im Wettkampf ist. Stürze treffen ihn auch stärker, wenn man sein Privatleben mit einbezieht. „Er hat zudem angedeutet, dass der Sturz eine traumatische Erfahrung war. Er tritt gegen Pogacar an, der das Leben ganz anders sieht. Es kann kaum Zufall sein, dass die Wunderkinder im aktuellen Peloton, Pogacar, Mathieu van der Poel und Remco Evenepoel, keine Kinder haben“, argumentierte Stef Clement im Helden Magazine.
Der frühere niederländische Profi meint, es sei kein Zufall, dass die meisten Topfahrer noch keine Kinder haben: Der Lebensstil ist extrem fordernd, mit vielen Monaten im Jahr fern der Heimat – dazu kommen die Risiken des Sports. Viele werden im immer gefährlicheren Peloton ängstlicher, wenn sie eine Familie gründen, und das aus gutem Grund.
Wer das nicht hat, trägt diese Sorge vielleicht nicht. Insgesamt ermögliche das aber vor allem, sich noch stärker auf Rennen und Vorbereitung zu fokussieren, so Clement. „Ich denke, sie sind auf dem Rad unbefangener, kommen leichter in die Gänge und haben noch ein wenig mehr vollständigen Fokus auf den Radsport.“

Vingegaards mentale Grenze

„Vingegaard hat zuvor gesagt, dass er mit dem Druck kämpft, den er empfindet“, sagt Karsten Kroon. „Damit hat Pogacar überhaupt kein Problem. Das stört ihn kein bisschen. Er lächelt vor dem Start, im Rennen und danach.“
Dieser Punkt ist jedoch nicht eindeutig, denn sowohl Pogacar als auch UAE Team Emirates - XRG haben klar gemacht, dass der Weltmeister seine Renntage aufgrund der Verantwortlichkeiten, die seine aktuelle Position im Sport mit sich bringt, begrenzt.
Kürzlich betonte Teamchef Mauro Gianetti im Gespräch mit Wielerflits, dass das Team seine Rennbelastung steuern muss: „Wir müssen aufpassen, dass er maximal etwa 60 Renntage pro Jahr hat. Gerade bei seinem aggressiven Fahrstil kostet das enorm viel Energie.“
Das könnte allerdings ebenso für den Dänen gelten, den zweifachen Tour-de-France-Sieger. „Ich glaube, Vingegaard könnte körperlich problemlos mehr Rennen bestreiten als jetzt. Ich bezweifle nur, dass er mental deutlich mehr Rennbelastung verträgt.“
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