Die 9. Etappe des Giro d’Italia 2025 dürfte mehr als nur ein Schauplatz spektakulärer Bilder werden – sie könnte über Triumph oder Niederlage im Kampf um das Maglia Rosa entscheiden. Auf den berüchtigten weißen Schotterstraßen der Toskana, den Strade Bianche, erwartet das Peloton eine brutale Prüfung mit 30 Kilometern unbefestigter Wege, kurzen, aber steilen Anstiegen und dem epischen Finale in Siena über die Via Santa Caterina.
Giro-Sieger von 2008,
Alberto Contador, zählt diese Etappe zu den Schlüsselmomenten der diesjährigen Rundfahrt. „Dort wird man den Giro nicht gewinnen, aber man kann ihn definitiv verlieren“, betont der Spanier in seiner Vorschau für Eurosport. Stürze, Defekte und widrige Wetterbedingungen könnten das Klassement kräftig durcheinanderwirbeln. „Wenn es regnet, verwandelt sich der weiße Staub in zähen Schlamm – dann entstehen ganz schnell große Zeitabstände.“
Auch jenseits der Schotterpisten zeigt sich Contador vom anspruchsvollen Parcours überzeugt: „Der Giro ist das Rennen für Kletterer. Die 42 Zeitfahr-Kilometer reichen nicht aus, um die Härte der Bergetappen auszugleichen“, erklärt er. Steile Rampen mit zweistelligen Prozentwerten begünstigen leichte Fahrer wie die Yates-Brüder oder Mikel Landa, die in den Bergen ihre Stärken ausspielen müssen, um Zeitverluste in den Zeitfahren zu kompensieren.
Schon der Auftakt in Albanien verspricht laut Contador Spannung: „Die ersten Etappen sind selektiv – das könnte für eine ruhigere, sicherere Rennsituation sorgen. Die Fahrer kommen ohnehin in Bestform, egal ob das Rennen mit Bergen oder Sprints beginnt.“
Neben dem „Sterrato-Tag“ hebt Contador vor allem eine weitere Etappe hervor: den Tag am Colle delle Finestre. „Die letzten acht Kilometer auf Schotter sind brutal – das wird eine absolute Königsetappe“, prophezeit er.
Mit Blick auf das Klassement rechnet Contador mit einem offenen Kampf: „Red Bull - BORA - hansgrohe und UAE Team Emirates – XRG werden mit klaren Ambitionen kommen und versuchen, das Rennen von Beginn an zu kontrollieren.“
Kurzum: Der Giro 2025 könnte ein echter Klassiker werden – mit Schotter, Steilrampen und vielleicht dem Wetter als größtem Widersacher.