Tom Pidcock steht vor seinem ersten Start beim Giro d’Italia. Der Brite, Tour-de-France-Etappensieger und zweifacher Olympiasieger, wird 2025 für das Q36.5 Pro Cycling Team an den Start gehen – ohne Ambitionen auf das Gesamtklassement, dafür mit voller Freiheit zur Offensive.
Nach starken Leistungen im Frühjahr, darunter drei Top-10-Platzierungen in den Ardennen-Klassikern und ein Podium bei La Flèche Wallonne, reist Pidcock mit Selbstvertrauen nach Italien. „Ich hatte das Gefühl, dass ich mit jedem Rennen besser wurde“, sagte der 24-Jährige im Gespräch mit Cycling Pro Net. „Nach Mailand-Sanremo habe ich kurz meinen Rhythmus verloren, aber inzwischen habe ich meinen Flow zurück. Ich freue mich einfach auf das Rennen.“
Der Giro ist für Pidcock Neuland – und das spürt er. „Es fühlt sich noch nicht wie eine Grand Tour an“, sagt er. „Vielleicht liegt das daran, dass wir in Albanien starten, das keine große Radsporttradition hat. Aber ich finde es schön, an einem Ort zu sein, den ich noch nie besucht habe. Das ist einer der Vorteile dieses Sports – neue Länder, neue Straßen.“ In den Tagen vor dem Start habe er sich bewusst aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und sich voll auf seine Vorbereitung konzentriert.
An klaren Zielen mangelt es ihm dennoch nicht: „Ich will Etappen gewinnen. Jeden Tag hart fahren, vorne mitmischen und Spaß haben – darum geht es mir. Das Gesamtklassement interessiert mich dieses Jahr nicht.“ Selbst eine kurze Führung im Maglia Rosa nach der ersten Etappe rechnet sich Pidcock nicht aus: „Nein, nicht wirklich. Es ist die erste Etappe einer Grand Tour – da erwartet uns ein harter Tag. Aber wir schauen einfach, was passiert.“ Pidcock setzt beim Giro auf seine Stärken als aggressiver Rennfahrer – und auf seine neu gewonnene Freiheit.