Tiesj Benoot hat bei Decathlon CMA CGM Team ein neues Kapitel seiner Karriere aufgeschlagen – und spürt bereits veränderte Verantwortung.
Nach seinem Abschied von
Team Visma | Lease a Bike mit wie er offen sagte gemischten Gefühlen hat der Belgier seine neue Umgebung mit spürbarem Elan angenommen.
Im Gespräch mit HLN erklärte er, die Atmosphäre in seiner neuen Mannschaft gebe ihm Energie, und die nächste Phase seiner Karriere beginne mit echter Zuversicht.
Neues Umfeld, vertraute Belastung
Benoot räumte ein, dass sich der Teamwechsel anfühle wie der erste Schultag, betonte aber, dass das Einleben dank der klaren Struktur und Standards bei Decathlon leicht gefallen sei. Das Niveau in der Mannschaft entspreche seinen Erwartungen, und ein früher Start der Teamaktivitäten, inklusive eines zeitigen Trainingslagers, verstärke sein Momentum.
Der Belgier witzelte sogar darüber, bei der Präsentation bereits in voller Montur aufzutreten – etwas, das Remco Evenepoel bei Red Bull BORA hansgrohe wegen seines laufenden Vertrags nicht durfte. „Ich hoffe, das ist mit Visma abgesprochen“, sagte Benoot und zeigte, dass er den Wechsel mit einem Lächeln nimmt.
Sein Rennkalender dürfte kaum überraschen. Sein Frühjahr folgt dem Rhythmus aus Visma-Zeiten: Auftakt bei der Volta ao Algarve, dann Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brussel-Kuurne. Ein Höhentrainingslager führt in den Klassikernblock von der E3 Saxo Classic bis Lüttich–Bastogne–Lüttich. Paris–Roubaix lässt er aus. Im Sommer ist die Rückkehr zur Tour de France geplant – es wäre seine zehnte in Serie.
Benoot hatte sich bei Visma als einer der zuverlässigsten Fahrer etabliert
Größere Rolle, wenn es zählt
Die Veränderung liegt in der Nuance. Benoot wird in den größten Eintagesrennen nicht nur als Arbeitstier eingesetzt. Decathlon sieht ihn als mehr als einen Helfer – und seinen eigenen Anspruch formuliert er entsprechend. „Auf dem Papier werde ich in den Klassikern etwas mehr Leader sein“, sagte er und ergänzte, dass die Mannschaft mit einem breiteren, stärkeren Aufgebot in die Klassiker gehe. Zudem bestätigte er, dass
Olav Kooij in dieser Phase öfter starten soll, was dem Team taktische Tiefe verleiht.
Emotional ist auch das Wiedersehen mit alten Kollegen. Gegen Visma zu fahren werde sich anfangs ungewohnt anfühlen, sagte Benoot, er hoffe aber, mit ihnen tief in die Finals zu kommen. Das wäre in seinen Worten „ein gutes Zeichen“, dass der Wechsel ihn eher aufgewertet als geschwächt hat.
Benoot kommt zu Decathlon mit derselben Arbeitslast, aber anderen Chancen. Die Struktur ist vertraut genug, um Stabilität zu geben, doch die Aussicht auf mehr Einfluss in den Klassikern schärft den Ehrgeiz – etwas, das bei Visma schwerer zu erreichen war. Mit festem Programm und neuer Zielklarheit geht der Belgier nun in die Saison 2026, bereit zu zeigen, was eine freiere Rolle freisetzen kann.