Mathieu van der Poel hat fast alles gewonnen, was es im Radsport zu gewinnen gibt. Der Niederländer ist amtierender Weltmeister im Cyclocross und im Gravel, 2023 holte er sich erstmals auch den Regenbogen im Straßenrennen. Doch eine Disziplin fehlt ihm noch: das Mountainbike.
Der 30-Jährige kehrte nach längerer Pause im Mai beim Weltcup in Nové Mesto ins MTB zurück, stürzte jedoch und zog sich einen Handgelenksbruch zu – ein weiteres Kapitel in einer Serie von Rückschlägen auf dem Mountainbike. Bei seinem Comeback in Les Gets gelang ihm immerhin Platz sechs, nur 28 Sekunden hinter Alan Hatherly. Genau dieser Südafrikaner sollte am Sonntag in Crans-Montana Weltmeister werden.
Starker Beginn – und dann der Einbruch
Van der Poel startete in der Schweiz furios, führte das Rennen zeitweise sogar an. Doch ab der dritten von neun Runden kam der Einbruch. “Ich hatte keinen guten Tag. Ich habe mich schon eine Weile nicht mehr wohl gefühlt”, erklärte er später gegenüber NOS.
Während Hatherly und die Spitze das Tempo verschärften, verlor van der Poel Runde für Runde Zeit. Am Ende erreichte er das Ziel abgeschlagen auf Platz 29 – weit entfernt von der Medaillenregion.
Der Wille bleibt
Trotzdem bleibt der Traum vom MTB-Weltmeistertitel für van der Poel bestehen:
“Meine Beine waren wirklich schlecht, aber ich habe trotzdem versucht, es ein bisschen zu genießen. Ich habe noch ein paar Jahre vor mir, wir werden es weiter versuchen.”
Van der Poel bleibt also seiner Vielseitigkeit treu. Sein Talent auf allen Untergründen ist unbestritten – und auch wenn es in Crans-Montana nicht gereicht hat, lässt sein Auftritt in Les Gets erahnen, dass er im Mountainbike-WM-Kampf noch nicht abgeschrieben ist.