Der belgische Cyclocross-Star
Eli Iserbyt, amtierender Landesmeister und Gewinner von 16 Weltcuprennen, hat nach einem kontroversen Zwischenfall mit dem Niederländer Ryan Kamp beim Beringen Cross eine turbulente Woche hinter sich. Nur wenige Tage nach der Kollision meldete sich Iserbyt erneut zu Wort und reflektierte über den Vorfall, der ihm eine Sperre für drei Rennen und eine von der UCI verhängte Geldstrafe von 2.500 Schweizer Franken eingebracht hatte.
Das Drama nahm am vergangenen Samstag seinen Lauf, als Kamp seinen berühmt gewordenen Überholversuch auf Iserbyt unternahm. Dabei kam es zu einer Schulter-zu-Schulter-Kollision, bei der beide Fahrer zu Boden stürzten. Iserbyt, der einen Pfosten getroffen hatte, war sichtlich frustriert und nahm in einem Moment der Wut die Sache selbst in die Hand, indem er gegen Kamps Fahrrad trat und das Schaltwerk beschädigte. Kamp musste daraufhin in die Materialzone laufen, während Iserbyt kurz darauf disqualifiziert wurde.
In den Tagen nach dem Vorfall drückte Iserbyt in einem Interview mit
Het Laatste Nieuws sein Bedauern aus. "Ich habe einfach gesehen, dass es ein großer Fehler von mir war. Das sollte bei einem solchen Sportereignis wirklich nicht passieren, schon gar nicht als belgischer Meister. Das ist mir wirklich klar. Ich habe mich auch bei Ryan, bei der Mannschaft und bei der Organisation entschuldigt."
Der ehemalige Cyclocross-Champion Bart Wellens hatte zunächst härtere Sanktionen gefordert: "Um ehrlich zu sein, denke ich, dass es eine Fortsetzung geben wird. Eine Disqualifikation reicht nicht aus, die UCI muss ein Zeichen setzen." Eine Woche später tat die UCI genau das und verhängte die Sperre für drei Rennen.
Die Folgen der Suspendierung von Iserbyt gehen über die verpassten Rennen hinaus. Sein Team, Pauwels Sauzen-Bingoal, hat seine Frustration über die langfristigen Auswirkungen zum Ausdruck gebracht. Teammanager Jurgen Mettepenningen wies insbesondere darauf hin, dass das Fehlen beim Cross in Ruddervoorde Iserbyts Chancen in der Superprestige-Serie stark beeinträchtigen wird. "Das Defizit von Ruddervoorde kann man nicht mehr wettmachen. Seine Superprestige-Wertung ist bereits vorbei. Die Folgen dieser Suspendierung sind wirklich weitreichend", sagte
Mettepenningen.
Mit der Sperre von Iserbyt und den geplatzten Hoffnungen auf den Superprestige-Titel hat der belgische Meister eine turbulente Woche hinter sich, die er unbedingt abhaken will, um sich wieder auf seine Zukunft im Sport zu konzentrieren.