Während die Radsportsaison 2025 noch einige große Rennen bereithält, hat
Thibau Nys sein Straßenprogramm bereits vor über einem Monat beendet. Der junge Belgier, Sohn der Cyclocross-Legende Sven Nys, richtet den Fokus ganz auf den Winter. Wenn Anfang November die ersten Querfeldeinrennen beginnen, wird er als amtierender Europameister im Cyclocross an den Start gehen – mit dem Ziel, genau dieses Trikot auch zu verteidigen.
In der VRT-Sendung Sportweekend sprach Nys offen über die Gründe für seine frühe Saisonpause: „Mein Körper hat nach einer Pause geschrien – das war wirklich nötig.“ Sein Frühjahr auf der Straße verlief zunächst glänzend. Gleich beim Gran Premio Miguel Indurain feierte er einen Sieg zum Saisonauftakt und zeigte anschließend starke Leistungen bei Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich–Bastogne–Lüttich.
Doch nach dem Ardennenblock kam der Einbruch. „Ich konnte mich nicht mehr richtig von meinem Training erholen. Statt regelmäßig zu trainieren, musste ich immer öfter Einheiten absagen oder anpassen“, erklärte Nys. Die Folge: körperliche und mentale Erschöpfung, die ihn zwang, seinen Rennplan umzustellen.
Vernünftige Entscheidung statt Überlastung
Anstatt weiter durchzuziehen, zog Nys die Reißleine – eine kluge Entscheidung, wie er selbst betont: „Wenn ich nicht auf die Bremse getreten wäre, hätte ich in dieser Cyclocross-Saison oder sogar im nächsten Jahr Probleme bekommen.“ Deshalb verzichtete er auf die nordamerikanischen Klassiker in Kanada, um sich vollständig zu regenerieren und neu zu fokussieren.
Mit frischen Kräften blickt der 22-Jährige nun auf seine wahre Leidenschaft: den Cyclocross. Sein erstes großes Ziel ist der Koppenbergcross am 1. November, gefolgt von einem vollen Winterprogramm.
„Ich habe im Cross noch viel zu beweisen“
Nys weiß, dass die Erwartungen hoch sind – nicht zuletzt, weil er ständig mit Größen wie Wout van Aert und Mathieu van der Poel verglichen wird. Beide haben den Übergang vom Cross auf die Straße perfekt gemeistert. Doch Nys will seinen eigenen Weg gehen. „Für mich ist Cyclocross etwas sehr Wichtiges, und ich muss noch viel beweisen, bevor ich über einen Wechsel nachdenke“, betonte er.
Trotz des Respekts vor den Erfolgen seiner Rivalen blickt Nys voller Ehrgeiz in die Zukunft. Sein Ziel geht über Einzelsiege hinaus: „Ich möchte etwas aufbauen, an das sich die Menschen in zehn oder fünfzehn Jahren erinnern – ein Vermächtnis, das bleibt.“
Mit dieser Entschlossenheit und einer wohlverdienten Pause im Rücken will Thibau Nys im kommenden Winter nicht nur angreifen, sondern sich endgültig als feste Größe im Cyclocross etablieren.
Thibau Nys glänzte 2025 auf der Straße und beim Cyclocross
Die Cyclocross-Saison von Thibau Nys sieht mehr als ambitioniert aus. Hier ist sein detaillierter Wettkampfkalender für die kommenden Monate:
- 1. November: X2O Badkamers Trofee - Koppenbergcross
- 2. November: X2O Badkamers Trofee - Rapencross
- 8. November: UEC Cyclocross Europameisterschaften
- 15. November: Telenet Superprestige Merksplas
- 16. November: X2O Badkamers Trofee - Flandriencross
- 23. November: UCI Cyclocross Weltcup - Tabor
- 30. November: UCI Cyclocross Weltcup - Flamanville
- 14. Dezember: UCI Cyclocross Weltcup - Namur
- 20. Dezember: UCI Cyclocross Weltcup - Antwerpen
- 22. Dezember: X2O Badkamers Trofee - Hofstade Plage
- 23. Dezember: Telenet Superprestige Heusden-Zolder
- 26. Dezember: UCI Cyclocross Weltcup - Gavere
- 28. Dezember: UCI Cyclocross Weltcup - Dendermonde
- 29. Dezember: X2O Badkamers Trofee - Azencross
- 30. Dezember: Telenet Superprestige Diegem
- 1. Januar: X2O Badkamers Trofee - GP Sven Nys
- 4. Januar: UCI Cyclocross Weltcup - Zonhoven
- 10. Januar: Belgische Cyclo-Cross-Meisterschaft
- 18. Januar: UCI Cyclocross Weltcup - Benidorm
- 24. Januar: UCI Cyclocross Weltcup - Maasmechelen
- 25. Januar: UCI Cyclocross Weltcup - Hoogerheide
- 1. Februar: UCI Cyclocross Weltmeisterschaft - Hulst