OFFIZIELL: Israel – Premier Tech gibt es nicht mehr! Team trennt sich vom israelischen Image – Druck auf Sylvan Adams führt zum Rückzug

Radsport
Montag, 06 Oktober 2025 um 17:47
Israel - Premier Tech
In einer bemerkenswerten Entscheidung hat Israel-Premier Tech am Montag bekannt gegeben, dass das Team seine israelische Identität ablegen und sich vor der Saison 2026 umbenennen wird. Damit endet nach über einem Jahrzehnt eine Ära im Profiradsport. Der Schritt erfolgt inmitten wachsender Proteste und politischer Spannungen, die das Team in den vergangenen Monaten begleitet haben – ein Spiegelbild der komplexen Verbindung zwischen Sport und Politik.
Die Wurzeln des Projekts reichen elf Jahre zurück, als die Cycling Academy gegründet wurde, um Talente aus nicht-traditionellen Radsportnationen – darunter Israel – zu fördern. Vor vier Jahren wurde daraus Israel-Premier Tech, das mit Etappensiegen bei der Tour de France und dem erneuten Aufstieg in die WorldTour sportlich für Schlagzeilen sorgte.
In einer offiziellen Erklärung betonte die Mannschaft, ihre Mission sei „immer ein sportliches Projekt“ gewesen – kein politisches Statement. Zugleich räumte man ein, dass „die Herausforderungen der letzten Monate“ die Entscheidung zur Umbenennung beschleunigt hätten. Der Schritt sei „wesentlich für die Sicherung der Zukunft des Teams“.
Besonders bemerkenswert ist die personelle Neuordnung an der Spitze: Sylvan Adams, seit Jahren das öffentliche Gesicht und finanzielles Rückgrat des Teams, zieht sich aus dem Tagesgeschäft zurück. Künftig will er sich stärker auf seine Aufgaben als Präsident des Jüdischen Weltkongresses in Israel konzentrieren. „Fortschritt erfordert oft Opfer“, heißt es in der Mitteilung – ein Satz, der symbolisch für die geplante Neuausrichtung steht.
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La Vuelta 2025 wurde durch Proteste gegen das Team Israel - Premier Tech beeinträchtigt
Noch ist unklar, unter welchem Namen das Team künftig antritt. Doch die Verantwortlichen versicherten, dass die ursprüngliche Vision – die Förderung internationaler Radsporttalente – bestehen bleibt. Der Schritt soll helfen, Fahrer und Mitarbeiter von den politischen Debatten zu entkoppeln, die das Team zuletzt überschattet haben. Statt Diskussionen und Protesten soll künftig wieder der sportliche Wettbewerb im Vordergrund stehen.
In den vergangenen Monaten war Israel-Premier Tech zunehmend zum Ziel politischer Kritik geworden. Während einige das Projekt als Beispiel für Völkerverständigung im Sport sahen, äußerten andere Unbehagen über die enge Verbindung zwischen Teamstruktur und israelischer Staatsidentität. Innerhalb der Mannschaft habe man dennoch den Zusammenhalt gewahrt und sich auf Leistung konzentriert, betonte das Team.
Mit der Umbenennung will man nun ein neues Kapitel aufschlagen – frei von politischer Symbolik, aber mit demselben sportlichen Ehrgeiz. Wenn das Team 2026 unter neuem Namen an den Start geht, wird die Radsportwelt genau beobachten, ob es gelingt, die Balance zwischen Tradition, Identität und internationaler Offenheit zu halten.

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