„Ziemlich gefährlich“ – Lorena Wiebes feiert souveränen Sprint-Sieg, doch das Finale hatte es in sich

Lorena Wiebes ist aktuell die stärkste Sprinterin im Frauen-Peloton – und in dem mit Spannung erwarteten ersten Massensprint der Tour de France Femmes enttäuschte die Fahrerin von Team SD Worx - ProTime keineswegs. Wiebes siegte in Angers und übernahm gleichzeitig das Grüne Trikot.

Auf der 1. Etappe hatte das niederländische Team ursprünglich geplant, für Lotte Kopecky zu fahren, doch die Weltmeisterin kam am Côte de Cadoudal nicht zurecht, und auch Wiebes fehlte am Ende die Kraft, um um den Sieg mitzufahren. Auf der 2. Etappe hatte Wiebes zwar gute Beine, doch ein später Angriff von Mavi García kam den Favoritinnen auf die Gesamtwertung zuvor – und so musste sich die Europameisterin mit Rang zwei begnügen.

Aller guten Dinge sind drei: Beim dritten Anlauf lief für die 26-Jährige endlich alles zusammen. Sie positionierte sich im gefährlichen, schnellen Finale optimal. „Das Team hat den ganzen Tag über hart gearbeitet. Sie haben die frühe Ausreißergruppe lange verfolgt. Anna [van der Breggen] und Lotte [Kopecky] haben mich dann perfekt für den Sprint vorbereitet. Anna hat in den letzten drei Kilometern einen tollen Job gemacht“, sagte Wiebes im Ziel. „Danach bin ich Lotte gefolgt und wir waren konstant in den Top Fünf. Sie hat mich super lanciert.“

Einfach war es trotzdem nicht – aber unter idealen Bedingungen im Finale konnte Wiebes ihre ganze Sprintstärke entfalten und sich gegen Marianne Vos durchsetzen. „Das Finale war ziemlich chaotisch. Die Kurven waren ziemlich gefährlich. Zum Glück sind wir gut durchgekommen und ich konnte es zu Ende bringen“, beschrieb sie. „Jetzt trage ich das Grüne Trikot, und wir nehmen es Tag für Tag. Morgen steht im Prinzip wieder eine Sprintetappe an – das eröffnet neue Chancen.“