„Zeit, etwas mitzuteilen, das ich lieber nicht schreiben würde“ – Belgisches Top-Talent muss nach „Horror-Saison“ mit 25 seine Karriere beenden

Radsport
Montag, 10 November 2025 um 14:00
Luca De Meester
Der belgische Fahrer Luca De Meester hat im Alter von nur 25 Jahren seinen Rücktritt vom Profi-Radsport bekannt gegeben. Damit endet eine Karriere, die einst große Hoffnungen geweckt hatte – und nun aufgrund gesundheitlicher Probleme ein abruptes Ende findet.
In einem bewegenden Instagram-Beitrag erklärte De Meester, dass er „keine andere Wahl“ gehabt habe, als sich vom Sport zurückzuziehen. „Es ist an der Zeit, etwas mitzuteilen, das ich lieber nicht schreiben würde“, begann er. „Unter anderem aus medizinischen Gründen muss ich meine Karriere als Profiradsportler beenden. Es ist ein Satz, der beim Schreiben weh tut, aber gleichzeitig bin ich dankbar, dass ich diese Nachricht nach einer Horrorsaison noch schreiben kann.“
Der in Gent geborene Fahrer blickt dennoch mit Stolz auf seine Laufbahn zurück – von Erfolgen in der belgischen Amateurszene bis hin zu den größten Eintagesrennen der Welt. „Ich blicke auf eine schöne Karriere zurück, auf die ich sehr stolz bin – mit mehr als hundert Siegen, belgischen Titeln in meiner Jugendzeit und der Teilnahme an der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und so ziemlich allen großen Frühjahrsklassikern.“

Vom Überflieger der Nachwuchsszene zum Klassiker-Spezialisten

De Meester machte früh auf sich aufmerksam. In der U23-Kategorie beim Team EFC-L&R Vulsteke sammelte er über hundert Siege, darunter Erfolge in der U23 Road Series und Top-Ten-Ergebnisse bei Paris-Tours Espoirs. Seine explosive Kraft und sein starker Sprint brachten ihm bald einen Platz im Entwicklungsprogramm von Bingoal WB ein.
2024 folgte der Sprung ins ProTeam. Dort bewährte er sich als zuverlässiger Rouleur und Ausreißer auf den rauen Kopfsteinpflastern des Nordens. Ob bei der Flandern-Rundfahrt, bei Roubaix oder bei einwöchigen Rennen – De Meester galt als verlässlicher Helfer mit offensiver Fahrweise, der sich nie schonte, wenn es hart wurde. Ein großer Profisieg blieb ihm jedoch verwehrt.

„Horrorsaison“ 2025 mit gesundheitlichen Rückschlägen

Die Saison 2025, die er im Trikot von Wagner Bazin WB bestritt, bezeichnete De Meester als „Horrorsaison“. Immer wieder warf ihn seine Gesundheit zurück, wodurch er nie in den gewohnten Rhythmus fand. Trotz ordentlicher Resultate – etwa Top-20-Platzierungen beim Antwerp Port Epic und der Kampioenschap van Vlaanderen sowie einem fünften Platz in der Bergwertung der 4 Jours de Dunkerque – blieb es ein Jahr der Frustration.

Dankbarkeit und neue Pläne

Seine Abschiedsbotschaft verband De Meester mit viel Dankbarkeit. Er bedankte sich bei seinen Teamkollegen, Trainern und seiner Familie für ihre Unterstützung und machte deutlich, dass sein Herz weiter für den Radsport schlägt. „Der Radsport hat mir nicht nur Erinnerungen geschenkt, sondern auch Freundschaften fürs Leben“, schrieb er. „Die Liebe zum Fahrrad ist nach wie vor ungebrochen. Und wer mich kennt, weiß, dass ich nicht stillsitzen kann. Große Pläne sind bereits am Horizont zu erkennen – bleiben Sie dran.“
Auch wenn seine Profi-Karriere endet, bleibt De Meester in Belgien als respektierter Kämpfer in Erinnerung – ein Fahrer, der sich von den Kirmesrennen seiner Jugend bis zu den Kopfsteinpflastern von Flandern und Roubaix hochgearbeitet hat. Ein früher Abschied, aber einer mit Würde, Leidenschaft und einem offenen Blick nach vorn.
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